Auf Erkundungstour in den Blue Mountains
Nicht weit entfernt von Sydney liegen die Blue Mountains, eine Berglandschaft, die im Dunst der Eukalyptusbaeume blau schimmert. Ich wollte dem Stadtleben entfliehen, aber nicht den Scharen von Touristen folgen, die nur per Bus von einem Aussichtspunkt zum naechsten fahren.
Ich habe einen Aboriginie Walkabout, eine etwas andere Tour gebucht, um die Blue Mountains so kennenzulernen, wie die Ureinwohner sie kannten und von ihnen lebten.
Inhalt der Walkabout Tour war es den Spuren der Darug Aboriginies zu folgen, und viel ueber deren Kultur zu lernen. Die Nacht wollte ich dann in Katoomba verbringen und am naechsten Morgen die Berge von oben auf eigene Faust erkunden.
Als ich Sonntag morgens aufstand, musste ich feststellen, dass die Kueche noch verschlossen war. Ich konnte also weder fruehstuecken, noch Verflegung fuer unterwegs einpacken und stieg so mit hunrigem Magen in den Zug nach Faulconbridge, gut eine Stunde von Sydney entfernt. Auf dem Bahnsteig lernte ich Amanda aus England kennen, die die gleiche Tour machen wollte. Evan Yanna Muru unser Tourguide ist Aboriginiel Herkunft selbst wenn man es durch seine weisse Haut nicht vermuten mag. Seine Vorfahren kamen nicht aus dieser Gegend, aber er ist im Darugland (Gebiet der Blue Mountains) geboren und fuellt sich dem Land hier verbunden. Seine Art zu reden klang ... wie soll ich sagen ... sehr spirituel.
Es regnete leicht und wir liefen ueber Stock und Stein, bis wir einen kleinen felsigen Unterschlupf fanden. Evan erzaehlte uns Herkunftsgeschichte und die Geschichte der Aboriginie in den Blue Mountains und warum sich ihre Zahl mit der Ankunft der Europaeer so verminderte, bis sie schliesslich auch das herumziehen aufgaben und feste Unterkuenfte bauten. Wir liefen weiter durch den Wald, lauschten den Regentropfen, wie sie auf Blaetter und Felsen trafen, versuchten Eidechsen und anderes Getier zu entdecken und sprachen kein Wort. Wir lauschten einfach der Natur, bis wir den ersten Meetingplace der Darugs erreichten.
Ein Meetingplace (Treffpunkt) ist ein besonderer Ort im Gebiet eines Aboriginievolkes, zu denen sie Nachbarvoelker einluden, um den Frieden aufrecht zu erhalten, Heranwachsende aus beiden Voelkern miteinander zu verheiraten und Erlebnisse auszutauschen. Jedes Volk hat seine eigene Sprache und die Verstaendigung in Worten war schwierig, deshalb haben sich die Aboriginies mit Hilfe der Kunst verstaendigt. Der erste Meetingplace war ein grosser Felsen im Boden. Baumstaemme dienten der Abgrenzung auf der einen Seite, ein kleiner Bach und ein Abhang auf der anderen Seite. In der Mitte waren Steingravuren in Form von einem Kaengeruh und anderen Tieren zu erkennen, die gut 10000 Jahre alt sein koennen.
Wir liefen weiter, kletterten ueber rutschige Felsen und durchs Gebuesch und erreichten eine wunderschoene Sandsteinhoehle, wo wir eine kleine Pause einlegten. Es regnete mittlerweile staerker und wir warteten bis der Regen etwas nachlies. Evan zeigte uns als naechstes Bushtucker. Dies sind Essbarkeiten des Waldes, also Raupen und so'n Kram, aber davon habe ich schoen die Finger gelassen. Stattdessen habe ich die mittleren Graesser es grastrees (Grasbaum, offiziellen deutschen Namen kenne ich nicht) probiert. Es schmeckte ganz suess, aber zugleich war es auch recht zaeh.
Wir liefen vorbei an einem Wasserfall, wo fuer gewoehnlich zur Mittagszeit eine Pause gemacht wird. Aufgrund des Regens zogen wir es aber vor in eine nahegelegene kleine Sandsteinhoehle auszuweihen. Es war nicht weit, aber der Weg erschwerlich. Der Regen hatte die Baeche in Fluesse verwandelt und statt drueben zu huepfen, mussten wir barfuss durchwaden. Evan meinte wir muessten mehrere Fluesse durchqueren und so zog ich meine Schuhe erst einmal nicht wieder an. Es war gar nicht so unangenehm durch den feuchten Waldboden zu spazieren. In der Hoehle zuendete Evan erst einmal ein Lagerfeuer an, allerdings ganz gewoehnlich mit einem Feuerzeug und waermte seine Dose mit Bohnen. Ich hatte mir am Bahnhof ein pappiges Sandwich und einen Apfel besorgt und hatte grossen Hunger (hatte bis auf die Bushtucker noch nichts gegessen). Wir waermten uns am Feuer und Evan erzaehlte uns Dreamtimestories und malte dabei Zeichen in den Sand, wie es die Aboriginies frueher taten. Die Geschichten bleiben einem dadurch besser in Erinnerung. Er zeigte uns auch die Zeichen fuer Menschen, Kaengeruh, Reise, Wasser usw. Mit Farben von Ockersteinen konnten wir dann unsere eigene Geschichte auf einer Baumrinde gestalten. Waerend der Wanderung fiel mir auch eine Baumart auf, die einen orangfarbenen Stamm hatte. Das Harz dieses Baumes war blutrot. So ein Baum stand auch direkt vor dem Hoehleneingang. Als es aber aufhoerte zu regnen und wir weiterzogen, sah der Baum gewoehnlich langweilig aus.
Ich lief weiter ueber feuchten steinigen Boden barfuss durch den Wald und wadete durch vier weitere Baeche, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Evan gab uns die Aufgabe eine Pflanze mit den Fingerspitzen zu beruehren und das Gefuehl auf den ganzen Koerper zu uebertragen. Wenn Evan fragte: Spuert ihr es im Nacken? Spuert ihr es im rechten Knie?, fuehlte ich genau an der Stelle, wie es kribbelte. Es war wie eine Art Hypnose und als ich dann weiterlief spuerte ich jeden piekzigen Zweig, jedes scharfkantige Steinchen, einfach alles was meine nackten Fuesse beruehrten bis auf meine Kopfhaut. So was habe ich noch nicht erlebt. Lief ich durch einen Bach uebertrugen sich die Wasserbewegungen auf meinen Koerper und ich hatte das Gefuehl eine weiche Masse ohne Knochen zu sein. Amanda ging es allerdings nicht so.
Wir reichten einen weiteren Treffpunkt der Staemme (Meetingpoint), wo Geschichte haeufig durch Musik und Tanz vermittelt werden. Evan erklaerte uns dann, welche Aufgaben die Jungen erfuellen muessen, um zum Mann zu werden. Sie mussten beim Walkabout ihre Faehrtensuche und Jagdkenntnisse unter Beweis stellen und zeigen, dass sie unempfindlich gegen Schmerz sind, in dem sie nicht weinen und keine Angst zeigen durften, wenn ihnen ein Vorderzahn ausgeschlagen wurde und in ihre Brust Zeichen gerisst wurden. Ueber die Rituale der Frauen konnte er leider nichts sagen, weil ihm diese Informationen als Mann nicht zustanden. Evan deutete auf den Pfad, den die jungen Maenner damals entlang gehen mussten, aber Amanda und ich blieb aus Respektgruenden vor der Aboriginiekultur dieser Weg versperrt. So liefen wir weiter, lauschten der Natur und kletterten ueber ein paar Felsen zum naechsten Meetingpoint. Ich war wohlgemerkt immer noch barfuss.
Ich machte hier und da mal ein Photo, merkte aber auch, wie sehr diese Knipserei meine Wahrnehmung behinderte. Vielleicht sollte ich wirklich weniger wert auf die Technik und mehr wert auf die Erlebnisse an sich nehmen. Dadurch sinkt auch das Risiko, das meine Kamera wieder auch sand oder Wasser zerstoert wird.
Wir erreichten eine weitere Hoehle mit Felsmalereien, die aber nicht ersichtlich waren. Um Ehrlich zu sein, ich habe keine oder nur mit Hilfe der anderen die Handabdruecke entdeckt. Handabdruecke symbolisieren die Zugehoerigkeit des Aboriginies zu dem Land. Es war das Ende meiner Walkabouttour und ich zog meine Schuhe wieder an auf den letzten Schritten zurueck in die Zivilisation. Die Autos kamen mir auf einmal unheimlich laut vor.
Ich fuehlte mich ausgesprochen wohl. Ich konnte an nur einem Tag meine gesamte Anspannung vom Stress der letzten Tage abbauen. Nach der Reinigung des Geist folgt die Reinigung des Koerpers, und irgendwie war mir nach Fasten zu Mute. Praktisch wo ich sowieso nichts weiter dabei hatte. Als Evan Amanda und mich dann aber zum Dinner einlud, konnte ich nicht absagen.
Wir fuhren zu Evan nach Hause in seine WG und er zeigte seinen Wirlpool im Freien. Ich zog meine Badesachen an und legte mich hinein, waehrend ich die Kookaburras (Vogelart) und den Untergang der Sonne beobachtete. Amanda, hatte wegen des Regenwetters keine Badesachen dabei, auch wenn das Schwimmen unterm Wasserfall Inhalt der Tour war. Sie sass am Rand und wir haben uns nett unterhalten, als Evan auf einem in den Whirlpool stieg. Ich hatte eigentlich gedacht er macht Dinner, waehrend ich relaxe, aber das war wohl nichts. Er griff nach meinem Fuss, hielt mein Bein mit seinen Knien fest und fing an meinen Fuss zu massieren. Er forderte mich auf zu entspannen, aber haette ich meine Zehen nicht angezogen, haette ich sein bestes Stueck beruehrt. Ich behauptete das Wasser waere zu heiss fuer mich und sah zu, das ich aus dem Whirlpool stieg und mich anzog. Der Kerl ist immerhin ueber vierzig und ganz und gar nicht mein Typ. War ich froh, das Amanda da war.
Zum Dinner gab es Pasta mit Salat. Ich ass schnell, denn ich wollte so schnell wie moeglich nach Katoomba zu meinen Hostel, wo auch Amanda untergebracht war. Wir warfen einen Blick auf dem Fahrplan und Evan brachte uns zum Bahnsteig, allerdings nicht wo wir vor unserer Tour ausgestiegen sind, sondern zum naechstgelegenen von seinem Haus. Der Zug faehrt stuendlich und unseren hatten wir gerade verpasst. Evan wollte uns wieder nach Hause fahren, damit wir nicht im Kalten warten mussten. Aber Amanda sprach mir von der Seele als sie bevorzugte am Bahnstieg zu warten, denn unter keinen Umstaenden wollten wir den letzten Zug verpassen. Am Ende haetten wir noch die Nacht bei Evan verbringen muessen und mir war der Typ sehr unangenehm, seit der Whirlpoolgeschichte.
Im Hostel (YHA) in Katoomba wurden wir nett empfangen. Wir kamen gegen 23 Uhr an und der Hostelleiter hat uns mit Tee bewirtet. Die Zimmer waren riesig und ich habe mich ein wenig geaergert, dass ich hier nicht laenger bleiben kann.
Am naechsten Morgen wanderte ich entlang der Klippen und knipste ein paar schoene Bilder, von der Berglandschaft und vorallem von den Three Sister (drei Schwestern) einer beruehmten Bergformation. Auf meinem Weg begegneten mir Scharen von Touristen, kein Vergleich zum Vortag. Den Touristen wird glaubhaft gemacht, dass die Three Sisters nach einer Aboriginiesage wirklich exitiert haetten und in Steine verwandelt wurden. Wer auch immer sie verwandelt hat, ist dann aber verstorben bevor er die drei Schwestern wieder befreien konnte. Nach Evans Aussage ist das aber Humbuck. Die drei Schwestern waeren urspruenglich sieben gewesen und es gibt auch eine Story darueber die aber weitausweniger interessant ist.
Es fing wieder an zu regnen und ich beschloss mich einfach in den Zug zu setzen und zurueck nach Sydney zu fahren.
Aboriginie Walkabout - 95$ exclusive Lunch und Zugfahrt
Ich habe einen Aboriginie Walkabout, eine etwas andere Tour gebucht, um die Blue Mountains so kennenzulernen, wie die Ureinwohner sie kannten und von ihnen lebten.
Inhalt der Walkabout Tour war es den Spuren der Darug Aboriginies zu folgen, und viel ueber deren Kultur zu lernen. Die Nacht wollte ich dann in Katoomba verbringen und am naechsten Morgen die Berge von oben auf eigene Faust erkunden.
Als ich Sonntag morgens aufstand, musste ich feststellen, dass die Kueche noch verschlossen war. Ich konnte also weder fruehstuecken, noch Verflegung fuer unterwegs einpacken und stieg so mit hunrigem Magen in den Zug nach Faulconbridge, gut eine Stunde von Sydney entfernt. Auf dem Bahnsteig lernte ich Amanda aus England kennen, die die gleiche Tour machen wollte. Evan Yanna Muru unser Tourguide ist Aboriginiel Herkunft selbst wenn man es durch seine weisse Haut nicht vermuten mag. Seine Vorfahren kamen nicht aus dieser Gegend, aber er ist im Darugland (Gebiet der Blue Mountains) geboren und fuellt sich dem Land hier verbunden. Seine Art zu reden klang ... wie soll ich sagen ... sehr spirituel.
Es regnete leicht und wir liefen ueber Stock und Stein, bis wir einen kleinen felsigen Unterschlupf fanden. Evan erzaehlte uns Herkunftsgeschichte und die Geschichte der Aboriginie in den Blue Mountains und warum sich ihre Zahl mit der Ankunft der Europaeer so verminderte, bis sie schliesslich auch das herumziehen aufgaben und feste Unterkuenfte bauten. Wir liefen weiter durch den Wald, lauschten den Regentropfen, wie sie auf Blaetter und Felsen trafen, versuchten Eidechsen und anderes Getier zu entdecken und sprachen kein Wort. Wir lauschten einfach der Natur, bis wir den ersten Meetingplace der Darugs erreichten.
Ein Meetingplace (Treffpunkt) ist ein besonderer Ort im Gebiet eines Aboriginievolkes, zu denen sie Nachbarvoelker einluden, um den Frieden aufrecht zu erhalten, Heranwachsende aus beiden Voelkern miteinander zu verheiraten und Erlebnisse auszutauschen. Jedes Volk hat seine eigene Sprache und die Verstaendigung in Worten war schwierig, deshalb haben sich die Aboriginies mit Hilfe der Kunst verstaendigt. Der erste Meetingplace war ein grosser Felsen im Boden. Baumstaemme dienten der Abgrenzung auf der einen Seite, ein kleiner Bach und ein Abhang auf der anderen Seite. In der Mitte waren Steingravuren in Form von einem Kaengeruh und anderen Tieren zu erkennen, die gut 10000 Jahre alt sein koennen.
Wir liefen weiter, kletterten ueber rutschige Felsen und durchs Gebuesch und erreichten eine wunderschoene Sandsteinhoehle, wo wir eine kleine Pause einlegten. Es regnete mittlerweile staerker und wir warteten bis der Regen etwas nachlies. Evan zeigte uns als naechstes Bushtucker. Dies sind Essbarkeiten des Waldes, also Raupen und so'n Kram, aber davon habe ich schoen die Finger gelassen. Stattdessen habe ich die mittleren Graesser es grastrees (Grasbaum, offiziellen deutschen Namen kenne ich nicht) probiert. Es schmeckte ganz suess, aber zugleich war es auch recht zaeh.
Wir liefen vorbei an einem Wasserfall, wo fuer gewoehnlich zur Mittagszeit eine Pause gemacht wird. Aufgrund des Regens zogen wir es aber vor in eine nahegelegene kleine Sandsteinhoehle auszuweihen. Es war nicht weit, aber der Weg erschwerlich. Der Regen hatte die Baeche in Fluesse verwandelt und statt drueben zu huepfen, mussten wir barfuss durchwaden. Evan meinte wir muessten mehrere Fluesse durchqueren und so zog ich meine Schuhe erst einmal nicht wieder an. Es war gar nicht so unangenehm durch den feuchten Waldboden zu spazieren. In der Hoehle zuendete Evan erst einmal ein Lagerfeuer an, allerdings ganz gewoehnlich mit einem Feuerzeug und waermte seine Dose mit Bohnen. Ich hatte mir am Bahnhof ein pappiges Sandwich und einen Apfel besorgt und hatte grossen Hunger (hatte bis auf die Bushtucker noch nichts gegessen). Wir waermten uns am Feuer und Evan erzaehlte uns Dreamtimestories und malte dabei Zeichen in den Sand, wie es die Aboriginies frueher taten. Die Geschichten bleiben einem dadurch besser in Erinnerung. Er zeigte uns auch die Zeichen fuer Menschen, Kaengeruh, Reise, Wasser usw. Mit Farben von Ockersteinen konnten wir dann unsere eigene Geschichte auf einer Baumrinde gestalten. Waerend der Wanderung fiel mir auch eine Baumart auf, die einen orangfarbenen Stamm hatte. Das Harz dieses Baumes war blutrot. So ein Baum stand auch direkt vor dem Hoehleneingang. Als es aber aufhoerte zu regnen und wir weiterzogen, sah der Baum gewoehnlich langweilig aus.
Ich lief weiter ueber feuchten steinigen Boden barfuss durch den Wald und wadete durch vier weitere Baeche, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Evan gab uns die Aufgabe eine Pflanze mit den Fingerspitzen zu beruehren und das Gefuehl auf den ganzen Koerper zu uebertragen. Wenn Evan fragte: Spuert ihr es im Nacken? Spuert ihr es im rechten Knie?, fuehlte ich genau an der Stelle, wie es kribbelte. Es war wie eine Art Hypnose und als ich dann weiterlief spuerte ich jeden piekzigen Zweig, jedes scharfkantige Steinchen, einfach alles was meine nackten Fuesse beruehrten bis auf meine Kopfhaut. So was habe ich noch nicht erlebt. Lief ich durch einen Bach uebertrugen sich die Wasserbewegungen auf meinen Koerper und ich hatte das Gefuehl eine weiche Masse ohne Knochen zu sein. Amanda ging es allerdings nicht so.
Wir reichten einen weiteren Treffpunkt der Staemme (Meetingpoint), wo Geschichte haeufig durch Musik und Tanz vermittelt werden. Evan erklaerte uns dann, welche Aufgaben die Jungen erfuellen muessen, um zum Mann zu werden. Sie mussten beim Walkabout ihre Faehrtensuche und Jagdkenntnisse unter Beweis stellen und zeigen, dass sie unempfindlich gegen Schmerz sind, in dem sie nicht weinen und keine Angst zeigen durften, wenn ihnen ein Vorderzahn ausgeschlagen wurde und in ihre Brust Zeichen gerisst wurden. Ueber die Rituale der Frauen konnte er leider nichts sagen, weil ihm diese Informationen als Mann nicht zustanden. Evan deutete auf den Pfad, den die jungen Maenner damals entlang gehen mussten, aber Amanda und ich blieb aus Respektgruenden vor der Aboriginiekultur dieser Weg versperrt. So liefen wir weiter, lauschten der Natur und kletterten ueber ein paar Felsen zum naechsten Meetingpoint. Ich war wohlgemerkt immer noch barfuss.
Ich machte hier und da mal ein Photo, merkte aber auch, wie sehr diese Knipserei meine Wahrnehmung behinderte. Vielleicht sollte ich wirklich weniger wert auf die Technik und mehr wert auf die Erlebnisse an sich nehmen. Dadurch sinkt auch das Risiko, das meine Kamera wieder auch sand oder Wasser zerstoert wird.
Wir erreichten eine weitere Hoehle mit Felsmalereien, die aber nicht ersichtlich waren. Um Ehrlich zu sein, ich habe keine oder nur mit Hilfe der anderen die Handabdruecke entdeckt. Handabdruecke symbolisieren die Zugehoerigkeit des Aboriginies zu dem Land. Es war das Ende meiner Walkabouttour und ich zog meine Schuhe wieder an auf den letzten Schritten zurueck in die Zivilisation. Die Autos kamen mir auf einmal unheimlich laut vor.
Ich fuehlte mich ausgesprochen wohl. Ich konnte an nur einem Tag meine gesamte Anspannung vom Stress der letzten Tage abbauen. Nach der Reinigung des Geist folgt die Reinigung des Koerpers, und irgendwie war mir nach Fasten zu Mute. Praktisch wo ich sowieso nichts weiter dabei hatte. Als Evan Amanda und mich dann aber zum Dinner einlud, konnte ich nicht absagen.
Wir fuhren zu Evan nach Hause in seine WG und er zeigte seinen Wirlpool im Freien. Ich zog meine Badesachen an und legte mich hinein, waehrend ich die Kookaburras (Vogelart) und den Untergang der Sonne beobachtete. Amanda, hatte wegen des Regenwetters keine Badesachen dabei, auch wenn das Schwimmen unterm Wasserfall Inhalt der Tour war. Sie sass am Rand und wir haben uns nett unterhalten, als Evan auf einem in den Whirlpool stieg. Ich hatte eigentlich gedacht er macht Dinner, waehrend ich relaxe, aber das war wohl nichts. Er griff nach meinem Fuss, hielt mein Bein mit seinen Knien fest und fing an meinen Fuss zu massieren. Er forderte mich auf zu entspannen, aber haette ich meine Zehen nicht angezogen, haette ich sein bestes Stueck beruehrt. Ich behauptete das Wasser waere zu heiss fuer mich und sah zu, das ich aus dem Whirlpool stieg und mich anzog. Der Kerl ist immerhin ueber vierzig und ganz und gar nicht mein Typ. War ich froh, das Amanda da war.
Zum Dinner gab es Pasta mit Salat. Ich ass schnell, denn ich wollte so schnell wie moeglich nach Katoomba zu meinen Hostel, wo auch Amanda untergebracht war. Wir warfen einen Blick auf dem Fahrplan und Evan brachte uns zum Bahnsteig, allerdings nicht wo wir vor unserer Tour ausgestiegen sind, sondern zum naechstgelegenen von seinem Haus. Der Zug faehrt stuendlich und unseren hatten wir gerade verpasst. Evan wollte uns wieder nach Hause fahren, damit wir nicht im Kalten warten mussten. Aber Amanda sprach mir von der Seele als sie bevorzugte am Bahnstieg zu warten, denn unter keinen Umstaenden wollten wir den letzten Zug verpassen. Am Ende haetten wir noch die Nacht bei Evan verbringen muessen und mir war der Typ sehr unangenehm, seit der Whirlpoolgeschichte.
Im Hostel (YHA) in Katoomba wurden wir nett empfangen. Wir kamen gegen 23 Uhr an und der Hostelleiter hat uns mit Tee bewirtet. Die Zimmer waren riesig und ich habe mich ein wenig geaergert, dass ich hier nicht laenger bleiben kann.
Am naechsten Morgen wanderte ich entlang der Klippen und knipste ein paar schoene Bilder, von der Berglandschaft und vorallem von den Three Sister (drei Schwestern) einer beruehmten Bergformation. Auf meinem Weg begegneten mir Scharen von Touristen, kein Vergleich zum Vortag. Den Touristen wird glaubhaft gemacht, dass die Three Sisters nach einer Aboriginiesage wirklich exitiert haetten und in Steine verwandelt wurden. Wer auch immer sie verwandelt hat, ist dann aber verstorben bevor er die drei Schwestern wieder befreien konnte. Nach Evans Aussage ist das aber Humbuck. Die drei Schwestern waeren urspruenglich sieben gewesen und es gibt auch eine Story darueber die aber weitausweniger interessant ist.
Es fing wieder an zu regnen und ich beschloss mich einfach in den Zug zu setzen und zurueck nach Sydney zu fahren.
Aboriginie Walkabout - 95$ exclusive Lunch und Zugfahrt
Steffibaer - 2. Feb, 21:19
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