13 - Wieder in Deutschland

Ein halbes Jahr danach

Ich bin Jobdedingt nach Esslingen am Neckar umgezogen. Hier arbeite ich als Erzieherin und Montessoripädagogin in einem internationalen Montessorikindergarten. www.montessori-esslingen.de
Es ist eine zweisprachige Einrichtung und ich bin bin froh darüber mein Englisch so auch weiterhin zu trainieren.

Ich wohne zur Zeit in einer WG, die leider wenig mit den Abenteuern in Secluded Springs und den Partyessen in Bowen gemeinsam hat. Jeder geht irgendwie seinen eigenen Weg. Deshalb spiele ich schon wieder mit dem Gedanken mir eine eigene Wohnung zu suchen.

Das Thema "Auswandern nach Australien" habe ich erst einmal in die Ferne geschoben. Meine Chancen sind erheblich gesunken, als ich erfahren habe, dass der Beruf der Erzieherin nicht mit dem pre-primary school teacher gleichzusetzen ist. Mir fehlt der Universitätsabschluss. In Australien müsste ich deshalb von Null anfangen und erst mal studieren. Ein Schlufloch ist meine Montessoriausbildung mit deren Qualifikation ich auch in Australien gearbeitet habe. Sandy die Direktorin aus der Montessorischule in Wynnum, Queensland hat mir mehrfach ein Sponsorship angeboten. Aber ich möchte nicht an die Ostküste, sondern nach Südwestaustralien.

Probleme habe ich mit dem Wetter in Deutschland. Ich mag keinen kalten Wind und auf Schnee kann ich auch verzichten. Es ist zwar erst November, aber für mich war der Winter schon lang genug.

Juni 2006 - einen Monat in Deutschland

Es ist schwer nach sechs Jahren auf eigenen Füßen wieder zu Hause einzuziehen und sich den Eltern unterzuordnen. Da macht es auch keinen Unterschied, dass ich nun nicht mehr 15 sondern schon 26 Jahre bin.

Ich bin dabei Bewerbungen zu schreiben und werde auch zu Gesprächen eingeladen, aber dann wird mir häufig die Frage gestellt: "Wie lange haben sie denn vor diesmal zu bleiben." Das ist ja auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ich nun schon zweimal für ein Jahr ins Ausland ging und auch jedesmal euphorisch darüber spreche. Ein Austauschjahr sehen viele Arbeitgeber positiv, aber bei zweien wirkt es schon negativ.

Im Moment habe ich eine Stelle als Krankheitsvertretung im örtlichen Kindergarten, aber viel werde ich dort auch nicht verdienen (100-200€ monatlich). Zum Glück steht mir aber auch noch Arbeitslosengeld zu.

Deutschland rückt näher

9. Mai ... 3pm ( 9Uhr in Deutschland)
Ich sitze im Zug nach Perth, blicke aus dem Fenster und schaue ein letztes Mal auf die australische Landschaft. Heute gab es viele letzte Male. Das letzte Mal habe ich beim DDC vorbei geschaut, dass letzte Mal meine Freunde gedrückt, das letzte Mal mit Mark und Helen UNO gespielt, dass letzte Mal den Galahs (pinkfarbene Papageien) zugesehen. Der Abschied war kurz und schmerzlos.
Neben mir sitzt Theresa, ebenfalls Erzieherin und fährt zu einer Schulung nach Perth. Sie unterrichtet in einer Aboriginie-Schule in Bunbury. Hmmh, wäre auch interessant gewesen es sich einmal anzusehen. Aber dafür fehlt mir ja die Zeit, wie zu so vielem. Den Größtteil meiner Australienreise verbrachte ich in Bunbury und doch war es zu kurz.

9. Mai ... 5.30pm (11.30 Uhr)
Ich traf Susans Eltern am Bahnhof. Wir halten einen kleinen Plausch, bevor sie mit dem gleichen Zug nach Bunbury fahren, mit dem ich gekommen bin. Sie werden Susan die nächsten 2½ Wochen unter die Arme greifen bis das nächste AuPair kommt.

9. Mai ... 7.30pm (13.30 Uhr)
Endlich sitze ich im Shuttlebus zum Flughafen. Der Haltepunkt war schwer zu finden. Am Bahnhof konnte mir keiner Auskunft geben und das Informationszentrum hatte geschlossen. Zum Glück hatte ich noch eine Infobroschüre von Perth im Handgebäck, wo die Nummer des Shuttleservices verzeichnet war. Ich rief an und erfuhr die Adresse vom nächsten Haltepunkt. Ich befand mich in einer engen Seitenstrassen, kein Schild gab Auskunft. Ich setzte mich in einen Biergarten und hoffte, das ich noch genug Guthaben auf meinem Handy hatte. Ich rief noch mal den Service an, um sicher zu gehen, dass ich richtig war. Ich war richtig. Der Shuttleservice holt seine Kunden nicht von öffentlichen Haltestellen, sondern von Hotels ab. Ich musste gut 1½ Stunden warten, aber dafür zahlte ich auch nur die Hälfte gegenüber einem Taxi und Zeit hatte ich ja reichlich.

9. Mai ... 9.50pm (15.50 Uhr)
Ich bin am Flughafen. Mein Gepäck ist eingecheckt. Die Shops werben mit `tax free´ Angeboten, aber die Schokolade ist hier doppelt so teuer. Ich werde es mir verkneifen, habe aber eine SMS nach Hause geschickt und mir Schokolade für die Zugfahrt in Deutschland gesichert.
Am Gate ist ein Container, wo Münzen aller Währungen gesammelt werden für einen guten Zweck. Ich werfe 4,70$ rein, 5¢ mehr und ich hätte mir eine kleine 100gramm Tafel leisten können.

9. Mai ... 11pm (17Uhr)
Der Flieger hat abgehoben. Ich studiere das Fernsehprogramm, aber es gibt nicht wirklich etwas interessantes zu sehen. Egal, ich bin ziemlich müde. Zum Essen gibt es reichlich und lecker ist es auch. Es gibt Räucherlachs und Salat als Vorspeise, Huhn in Rahmsoße mit grünen Bohnen und Wurzeln als Hauptgericht, ein warmes Brötchen mit Butter als Beilage und schokoladenumhüllte Nüsse als Nachspeise.

10. Mai ... 6.30am (0.30Uhr)
Ich bin jetzt seit 16 Stunden unterwegs und über die Hälfte meiner Reise liegt nun hinter mir. Es ist 2.30 Uhr in Dubai, wo ich in drei Stunden landen werde. Ich habe etwas schlafen können, wenn auch nicht wirklich gut. Aber so vergeht wenigstens die Zeit. Ich probiere die Videospiele aus, aber wirklich Spaß macht es auch nicht. Mir ist ja sooooo langweilig. Ich schaue mir „Last Holiday“ an, ein Film der gerade beginnt. Er ist ganz gut, aber nicht wert ihn ein zweites Mal zu sehen. Das Frühstück wird geliefert. Mal wieder gibt es reichlich, so dass ich nur die Hälfte esse. Das warme Croissant mit Marmelade, der Obstsalat und etwas Omelett waren für mich völlig ausreichend. Das restliche Omelett, das Käsebrötchen und den Müsliriegel habe ich zurückgegeben. Zu Trinken hatte ich Orangensaft und Tee.

10. Mai ... (10.30am) 6.30 Uhr (4.30Uhr)
Ich bin auf dem Flughafen von Dubai auch wenn ich eigentlich gar nicht aussteigen wollte. Ich wäre am liebsten gleich wieder zurück geflogen, aber durfte leider nicht. Nun würde ich gerne was Trinken, aber da fällt mir ein, dass ich keine passende Währung dabei habe. Ein guter Zeitpunkt um die Australischen Dollar gegen die Euromünzen auszutauschen. Auf der Toilette mache ich mich erst einmal frisch; Gesicht waschen, Zähne putzen, aus dem Wasserhahn trinken, Haare kämen und saubere Kleidung anziehen.
Auf dem Flughafen bin ich etwas verloren. Ich weis noch nicht vom welchem Gate ich abfliege und die Infotafeln werden sich vor dem ersten Abflug in einer halben Stunde auch nicht ändern. Bewegung wird mir nach dem zehn Stunden Flug sicher gut tun. Ich beschließe ein wenig durch die Geschäfte zu streifen, selbst wenn ich nichts kaufen kann.

10. Mai ... (1pm) 9 Uhr (7 Uhr)
Endlich bin ich in der Luft, wenn auch mit einer halben Stunde Verspätung. Der Flieger ist größer als der vorherige und das Beste man kann über 150 Filme auswählen und sie abspielen, wann man möchte. Also da muss ich doch etwas interessantes finden. Ich höre mir die Filme auf Englisch an, denn die deutsche Sprache hört sich für mich irgendwie eigenartig an. Es wird wohl ein wenig dauern, bis ich mich wieder daran gewöhnt habe.

10. Mai ... (6pm) 12 Uhr
Die Verspätung haben wir locker aufgeholt und werden jetzt sogar früher als geplant landen. Ich habe einen Fensterplatz und als ich in der Luft aus dem Fenster blicke wird mir bewusst, wie überfüllt von Menschen Europa ist und wie wenig unberührte Natur es doch gibt. Beim Anblick dieser Enge werde ich wieder traurig. Neben mir saßen zwei Araber, die die meiste Zeit geschlafen haben. Ich muss seit einer Stunde und kann jetzt erst auf Toilette.

10. Mai ... (8.15pm) 14.15 Uhr
Ich warte am Gleis auf meinen Zug und genieße eine Butterbrezel. Sie schmeckt zwar nicht so gut wie in Bayern, aber besser als in Hahndorf bei Adelaide. Zuvor habe ich einen Sydneysider geholfen ein Zugticket nach Köln zu kaufen. Er ist nur für zwei Tage in Köln auf einer Konferenz und fliegt dann wieder zurück nach Sydney. Er kommt Sonntagabend an und muss Montag gleich wieder arbeiten. Was für ein Stress der Arme hat.

10. Mai ... (10pm) 16 Uhr
Ich sitze im ICE nach Norddeutschland. Am Frankfurter Hauptbahnhof ist meine Tante zugestiegen, die unsere Plätze reservierte und mir nun in den letzten Stunden meiner Reise Gesellschaft leistet. Sie war auch so nett und hat mir Schokolade für die Fahrt mitgebracht. Hmmmh, was für ein Genuss.

10. Mai ... (11 May, 3am) 21Uhr
In Bremerhaven bin ich ausgestiegen und wurde von meinem Onkel und meinen zwei Cousinen empfangen. Von meinem ersten Schritt aus dem Zug, bis ich ins Auto einstieg wurde ich gefilmt und fast pausenlos fotografiert. Der Plan war, dass ich bei Ihnen übernachte und meine Eltern am nächste Morgen überrasche. Meine Eltern gehe nämlich davon aus, dass ich erst am Abend des nächsten Tages bei Ihnen eintreffe. Die Sache hat nur einen Haken. Mein Vater müsste am nächsten Morgen arbeiten und wäre gar nicht da. Wir diskutieren unsere Vorgehensweise beim Essen und brechen schließlich eine Stunde später auf.

10. Mai ... (11 May, 4.30am) 22.30 Uhr
Wir (Tante, Onkel, Cousinen und ich) hocken hinter Nachbarshecke und beobachten meine Eltern im Garten. Die sind doch tatsächlich noch dabei die neue Terrasse anzulegen. Vorsichtig schleicht sich einer nach dem anderen zur Haustür ohne entdeckt zu werden. Ich klinge. Trotz geöffneter Terrassentür scheinen sie das Klingel nicht zu hören. Gemeinsam schleichen wir an der Wand des Wintergartens entlang. Ich wage einen kurzen Blick um die Ecke und schleiche mich dann vorsichtig an meine Mutter heran. Doch bevor ich ihr die Augen zuhalten kann, dreht sie sich auf einmal um und fängt wie am Spieß an zu brüllen. Die Nachbarn glaubten es wird einer abgestochen, waren dann aber beruhigt, als sie die Blitzlichter der Kamera sahen, wie sie uns am nächsten Tag mitteilten. Die Überraschung war geglückt, nur der Plan meiner Eltern das zu meiner Ankunft die Terrasse fertig sei, hat sich nicht erfüllt und mein Bett war auch noch nicht bezogen. Aber sobald ich im Bett lag, vielen mir auch schon die Augen zu. Ich war fast 38 Stunden unterwegs.

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