12 - Spass in Bunbury

14 Tage

Kein Tag ist wie der andere. Jeder Tag ist etwas besonderes und eigentlich einen eigenen Bericht wert. Ein Wochenplan ist auch ziemlich sinnlos, weil sich immer wieder was aendert. Damit ihr trotzdem einen Eindruck bekommt, wie ich momentan meine Tage Down under verbringe, habe ich mal kurz zusammengefasst, was ich die letzten zwei Wochen so gemacht habe.

Montag, den 27.Februar
Ich habe Susan in der frueh von sieben bis acht geholfen die Kinder fuer die Schule fertig zu machen und habe mich dann ein wenig um den Haushalt gekuemmert: Tisch abraeumen, Geschirrspueler anstellen, Waesche auf die Leine haenge und Waesche vom Vortag abnehmen und zusammenlegen.
Nachdem ich kurz meine Emails gescheckt habe, schwang ich mich auch schon auf's Fahrrad und fuhr die 5km zu DDC. Heute stand wie fast jeden Montag um 11 Uhr meine Schwimmtour auf dem Plan. Ich hatte aber leider immer das Pech, dass die Tour wegen zu geringer Teilnehmerzahl oder zu hohem Wellengang abgesagt wurde. Ausserdem durfte ich die ersten drei Male nicht mit ins Wasser und war zweimal im Urlaub (Albany, Margaret River). Es war 38 Grad warm und die See war ruhig. Wir hatten 25 Leute an Board und genossen das erfrischende Salzwasser in der Bucht. Einzelne Delfine schwammen direkt auf uns zu, darunter auch Jet mit ihrem Baby. Normalerweise gehen wir nicht ins Wasser, wenn Delfinbabies in der Naehe sind, aber in diesem Fall hat ein Fischerboot uns die Delfine vorbeigebracht. Und es ist
bekannt das Jet immer um diese Boote herum schwimmt. Spaeter schwamm ein mir unbekannter Delfin direkt an drei Teilnehmern vorbei und stoppte ploetzlich unter mir, um mich genauer anzusehen. Ob er mich erkannt hat? oder ob er es nur merkwuerdig fand wie ich versuchte den Film in meiner Unterwasserkamera vorzudrehen. Um zwei Uhr erreichten wir wieder den Strand, versorgten die Touristen mit Tee und Kaffee und reinigten dann die Neoprenanzuege und Schnorchel bevor ich
nach Hause radelte.
Zuhause traf ich dann kurz auf Susan und sie fragte mich wie meine Schwimmtour war und erzaehlte mir von ihrem Vormittag. Sie holte dann die Kinder von der Schule ab und fuhr sie zum Schwimmen. Ich blieb heute daheim, nahm eine heisse Dusche und schrieb dann meinen Bericht ueber den "Australian Day" auf meine Webseite. Anschliessend nahm ich dann wieder die Waesche von der Leine, sorgte dafuer, dass die gesamte Kleidung ordentlich gefaltet in den Schraenken landet, raeumte den Geschirrspueler aus und bereitete dann das Abendessen vor.
Am Abend klingelte auf einmal das Telefon, musste aber feststellen, das mir nur irgendeine Tante eine Reise verkaufen wollte. Meine Antwort war knapp: "Nein Danke, ich bin bereits im Urlaub." Ich legte auf und widmete mich meiner Naeharbeit. Mein
T-shirt vom DDC war naemlich unterm Arm gerissen. Und morgen muss es wieder in Ordnung sein.

Dienstag, den 28.Februar
Um 7.30 Uhr begann ich meinen Dienst am Strand vom DDC. Erste Aufgabe war es die Temperaturen zu messen. Wir hatten 29 Grad Lufttemperatur und 22 Grad Wassertemperatur. Levy, ein Delfin der in diesem Jahr fast taeglich kommt und sich auch gern ueber eine Stunde in Ufernaehe aufhaelt, schwamm bereits in der Interaction Zone. Sie bekam allerdings wenig Beachtung, da wir nicht vor acht ins Wasser gehen. Nach ein paar Minuten war es ihr dann zu langweilig und sie schwamm davon. Kurz nachdem wir unser Morgenbesprechung beendet hatten und jeder auf seinen Posten gehen wollte, kam wieder ein Delfin angeschwommen und ein weiterer folgte. Als einige der japanischen Volunteers auf einmal anfingen laut sie groelen, wusste ich es muss was besonderes sein. Nicky war gekommen und brachte ihr neugeborenes Baby mit. Das Forschungsteam hatte sie am Morgen zuvor noch hochschwanger gesehen und das bedeutete, dass das Kalb weniger als 24 Stunden alt war. Die Rueckenflosse war noch nicht ganz erhaertet und an der Seite erkannt man gut die Geburtsfalten. Das Kalb war auch im Schwimmen noch nicht geschickt, und klaschte immer wieder mit der Schwanzflosse auf die Wasseroberflaeche. Nicky gab ihrem Kalb dann oefters mal eine Starthilfe in dem sie Wellen machte. Levy war uebrigens auch da, schwamm sogar dichter als gewoehnlich an den Besuchern vorbei aber bekam lange nicht so viel Aufmerksamkeit. Ich hatte die Aufgabe mit Touristen zu snorkeln, was aber nicht moeglich war bei einem Neugeborenen. Nicky hielt sich den ganzen Morgen in der Gegend auf und besuchte uns insgesamt 6mal an dem Tag. Meist war Levy auch da und einmal Shanty. Nicky kam in den letzten Wochen jeden Tag und als sie zwei Tage
verschwand, haben wir schon damit gerechnet, das sie ihr Kalb bekommt. Heute hatte man das Gefuehl als wollte sie ihr Baby schonmal daran gewoehnen, wo sie jeden Tag hinschwimmen. Bei jedem Besuch kam sie dichter. Vielleicht wartete sie aber auch auf ihren Fischsnack, den sie aber als Mutter eines unter sechs Monate alten Delfins nicht bekommt.
Nach dem Lunch schwammen Katherine (aus Perth), Tamai (aus Japan) und ich noch etwas in der Zone. Simone unsere Meeresbiologin gesellte sich auch noch kurz in ihrer Pause zu uns ins Wasser, bevor sie wieder an ihren Arbeitsplatz ging. Kaum waren wir aus dem Wasser kam Nicky schon wieder auf die Zone zugeschwommen machte aber sofort eine Kehrtwende, als Leute auf sie zu stuermten. Eigentlich sollte jeder wissen, dass es keinen Sinn hat auf Delfine zu zu schwimmen. Die Schwimmen naemlich schneller als wir und suchen sofort das Weite, wenn sie sich bedroht fuehlen. Zuhause sprang ich dann erstmal unter die Dusche und schaute mir dann auf dem Computer die neuen Photos vom Babydelfin an. Leider war kein besonders schoenes dabei. Mark hat Dienstags in der Schule immer Klavierunterricht und hat mir wieder vorgefuehrt, was er neues gelernt hat. Er macht gute Fortschritte.
Abends habe ich dann noch etwas gelesen, meine Emails gecheckt und ging ins Bett.

Mittwoch, der 1. Maerz
Der Tag begann so schoen. Direkt im Wasser hinterm Haus suchte ein Delfin nach Krebsen. Ich haette ihn gerne noch laenger beobachtet, musste aber um 7.30Uhr wieder Dienst am Strand schieben. Aber was heisst da musste, ich liebe meinen Job. Gerne haette ich jetzt aufgezaehlt, welche Delfine vorbeikamen, aber es war nicht einer da. Einmal schwamm eine Mutter mit ihrem Kalb vorbei und das muss entweder Jet oder Nicky gewesen sein. Kaum hatte ich aber meine Schicht beendet und radelte nach Hause, entdeckte ich wieder Delfine. Ich konnte es einfach nicht fassen. Da bin ich den ganzen Vormittag im Delfinzentrum und nicht ein Delfin kommt vorbei und hinter meinem Wohnhaus tummeln sich die Delfine im flachen Wasser. Waere ich nur zuhause geblieben. Ich setzte mich dann mit einer Eisgekuehlten Apfelschorle auf dem Balkon und beobachtete die Delfine mit dem Fernglas.
Geplannt war eigentlich, dass ich und zwei andere Volunnteere (Johanna aus Deutschland und Christine aus Schweden) eine Tramtour durch Bunbury machen. Die Stadtfuehrung waere fuer uns umsonst, wurde aber leider abgesagt, weil es keine zahlenden Teilnehmer gab. Ich verbrachte den Nachmittag dann damit ein wenig an meinen Onlineberichten zu feilen und spielte dann ein wenig mit Mark bevor ich wieder aufbrechen musste.
Abends wie jeden ersten Mittwoch im Monat ist unser Volunteertreffen im DDC. In diesem Monat gibt es 40 Langzeitvolunteere und 19 Kurzzeitvolunteer. Die Langzeitvolunteer sind Australier die in Bunbury oder Umgebung wohnen und ein bis zweimal die Woche vorbei schauen. Sie arbeiten hier schon jahrelang und kennen viele interessante Stories. Die Kurzzeitvolunteere sind meist nur wenige Wochen da und kommen von allen Orten der Welt, wie Japan, Deutschland und Schweden. Die Treffen sind immer sehr interessant, gerade wenn es darum geht, was das Researchteam auf seinen Bootstouren entdeckt hat. Phil der Leiter des Forschungsteams erklaerte uns woran wir gesunde Kaelber erkennen. Nickys Kalb hat oben am Kopf eine Delle, was bedeutet, dass die Melone noch nicht voll ausgebildet ist und es sein kann, das es das erste Jahr nicht ueberlebt. Interessant war auch das alle Kaelber zwischen 23,1 und 23,8 Grad Wassertemperatur geboren werden. Levy hat uns im Februar 45 mal besucht (ja, ganz recht, der Monat hatte nur 28 Tage) mit einem Rekord von sechs Besuchen an einem Tag. Aber ich gehe auch einfach gerne hin um mit meinen Freunden und Kollegen zusammen zu sitzen und Pizza zu essen. Das einzig negative war, dass ich an diesem Abend wieder drei Mueckenstiche mit nach Hause genommen habe.

Donnerstag, der 2. Maerz
Um 6.15 Uhr bekam ich einen Anruf von der Ostkueste. Nur gut das ich sowieso um 7Uhr auf der Matte stehen musste. In Queensland war es zu der Zeit naemlich bereits Viertel nach Acht, und selbst nicht jeder Australier denkt an die Zeitverschiebung. Es war die NANE Farm die ich gebeten habe einen Steuernachweis zu schicken. Nach dem Fruehstueck fuhr ich die Kinder zur Schule. Helens Kindergartengruppe ist im gleichen Gebaeude was die Sache vereinfacht. Der Unterricht beginnt um 8.45Uhr und um 11.30Uhr muss ich Helen schon wieder abholen. Es bleibt also nicht sehr viel Zeit zwischendurch. Ich bin an diesem Morgen zum Farmers Market gefahren, um frisches Obst und Gemuese einzukaufen, was ich normalerweise am Freitagvormittag erledige. Am Anfang war es etwas merkwuerdig auf der anderen Seite zu stehen. Ich war jetzt auf einmal nicht diejenige, die auf dem Feld schufftet und erntet oder verpackt, sondern war die Kunde, die ganz genau die Qualitaet prueft. Und da ich gerade in der Stadt war, hielt ich nochmal kurz beim Schoppingcenter auf der Suche nach einem Geschenk fuer Helens Geburtstag. Gekauft habe ich letztendlich drei Tafeln Schokolade und eine wasserdichte Uhr fuer mich. Na ja, Helens Geburtstag ist ja erst im April. Sobald ich meinen Einkauf nach Hause gefahren habe und den Geschirrspueler ausgerauemt habe, fuhr ich auch schon wieder die halbe Stunde zur Schule um Helen abzuholen.
Nachdem Lunch galt Helen meinte ganz Aufmerksamkeit. Wir spielten mit Duplosteinen, puzzelten und fuhren mit dem Fahrrad die Strasse auf und ab. Donnertags arbeitet Susan nur bis 14Uhr und kann dann Mark von der Schule abholen und zum Skaten fahren. Susan hat dann wie gewoehnlich das Essen schon vorgekocht, was ich nur noch aufwaermen musste. Am Abend haette ich eigentlich meinen Rucksack packen muessen, da wir am naechsten Tag fuer ein verlaengertes Wochenende nach Pemberton fahren, aber irgendwie hatte ich keine Lust dazu und habe stattdessen mit meiner Mama telefoniert. Und unsere Gespraeche enden selten unter einanhalb Stunden.

Freitag, der 3. Maerz
Freitags kann ich ausschlafen, denn ich fange erst um 8Uhr an zu arbeiten. Mark hatte an diesem Morgen keine Schule (beweglicher Ferientag, Helen hat immer nur Kindergarten von Mo-Do), Susan musste ihren Nachmittagsdienst auf den Vormittag verschieben, weil wir in Urlaub fahren und ich stand mit beiden Kindern da. Normalerweise waere das ja kein Problem gewesen, aber Mark hatte von 9-10 Uhr professionelle Englischnachhilfe und Helen von 9.30-10.30 Kindermusik und meine Sachen musste ich auch noch irgendwie packen. Allen war an diesem Morgen zwar zu Hause, aber er musste meinen platten Fahrradreifen erst einmal reparieren und dann die Fahrraeder verladen, bevor er fuer zwei Stunden (12-14Uhr) ins Krankenhaus muss. Er ist Chirogue. Ich fuhr mit den Kindern zur Nachhilfelehrerin und erklaerte Mark, dass ich ihn heute spaeter abholen wuerde. Die Zeit draengte schliesslich nicht, da er anschliessend keine Schule hatte. Sein Gameboy wuerde ihn einige Minuten beschaeftigen. Ich erklaerte Helen, dass sie heute nur eine halbe Stunde zur Musikstunde koenne, damit Mark nicht so lange warten muss. Helen wollte unter diesen Umstaenden aber gar nicht gehen. Ausserdem haette sie an diesem Tag Vertretungsweise eine andere Lehrerin gehabt, die sie kaum kannte. Okay, ersparen wir uns beide den Stress. Wir haben uns stattdessen mit Buchstabenpuzzle im Warteraum beschaeftigt und die Zeit ist wie im Flug vergangen. Um Allen Zeit zum Packen zu geben, bin ich mit den Kindern anschliessend in unser Stammcafe gefahren. Ich setzte mich auf die Veranda des Cafes und wartete auf meine Bestellung, waehrend die Kinder ueber den Spielplatz sausten und ihre Fuesse in der Meeresbrandung kuehlten. Von der Veranda aus hatte ich sie prima im Auge. Die Kinder tranken wie immer ihren Babychino, was nichts anderes ist als eine heisse Schokolade serviert in einer Expressotasse mit einem Marshmallow. Zuhause und ihren Freunden erzaehlen sie dann wieder stolz, sie sind einen Kaffee trinken gefahren. Niedlich. Nachdem Lunch sind die Kinder kurz Fahrrad gefahren, was ihnen in der Mittagssonne dann aber zu heiss wurde. Es mag zwar nicht die beste paedagogische Alternative sein, aber ich habe die Kinder dann mit einer DVD beschaeftigt, damit ich endlich meine Sachen und die Lebensmittel fuers Wochenende verstauen konnte.
Als Allen wieder zuhause war fuhren wir dann auch schon los, aber nicht ohne vorher noch im Schwimmbad zu stoppen. Ich hatte keine Lust zum Schwimmen. Ich wollte mich nicht anschliessend drei Stunden ins Auto setzen, mit dem Gewissen, das meine nassen Badesachen in meiner Tasche lagen. Wir assen unser Subway Dinner im Auto und hielten dann in Nannup. Und genau auf der Wiese, wo bei unserer letzten Rast auf dem Weg nach Pemberton Allen und Mark ein paar Baelle kickten, stand nun eine Buehne. Es war Musikfestival in Nannup. Wir hoerten zwei, drei Lieder, die Eltern deckten sich mit Kaffee fuer die Fahrt ein und wir fuhren die restlichen Kilometer nach Pemberton. Wir wohnten auf der gleichen Farm in dem gleichen Haus wie im Januar. Man hatte irgendwie das Gefuehl nach Hause zu kommen.

Samstag, den 4. Maerz
Ich bin um 7Uhr aufgestanden, habe mit der Familie gefruehstueckt und dann mit den Kindern gespielt. Naturlich wollte die Kinder auch nocheinmal auf dem Trampolin huepfen, bevor wir um 9 Uhr die Tiere fuettern konnten. An diesem Morgen war es so heiss, dass sich die Kaengeruhs gar nicht vom Bush auf die Wiese trauten und der Hund Nugget mal wieder ein Bad in der Pferdetraenke nahm. Wir haben uns dann nach drinnen verzogen und wieder Binonicle Lego gespielt und gemalt.
Am Nachmittag fuhren wir nach Northcliff, wo ein Fahrradparcour fuer Kinder aufgebaut wurde. Selbst Helen trat an in der Gruppe der unter sieben jaehrigen Maedchen. Der Pfad war nicht einfach und Susan musste ihr ein bisschen helfen. Mark hat im Rennen der sieben bis neun jaehrigen Jungen sogar gewonnen. Auch eine bekannte Familie von Susan und Allen war da. Der Vater fuhr morgen das grosse Gelaenderennen mit und die Mutter Lia wollte sich mit mir waehrend der Zeit am Staudamm treffen, wo die Kinder super Schwimmen koennen. Der Sohn Jade ist ebenfalls sieben und die Tochter Maya ist fuenf und Rafe ist noch ein Baby. Als wir dann zuhause waren, gab Allen mir noch kurz eine Fahrstunde mit seinem Auto, weil ich seinen Wagen noch nicht gefahren bin. Im Grunde glaube ich aber er wollte meine Fahrkuenste nur testen, denn es gab keinen nenneswerten Unterschied. Aber gut, Allen war beruhigt und ich kannte nun auch ohne Karte den Weg zum Staudamm.
Abends haben wir auf der Veranda gegessen weil es immernoch angenehm warm war. John, ein weiterer Radfreund wird morgen auch an dem Rennen teilnehmen und hat sich an diesem Abend zu uns gesellt und sich bei uns einquatiert. Als mir die Muecken dann aber zu viel wurden, habe ich mich in mein Zimmer verzogen und eine DVD angeschaut.

Sonntag, den 5. Maerz
Susan, Allen und John sind morgens frueh aufgebrochen um beim Mountainbikerennen von Pemberton nach Northcliff teilzunehmen. Die Strecke ist gut 94km lang. Nach dem Start um 8Uhr wollte Lia mit den Kindern zum Big Brook Dam fahren. Ich wollte mich ihr anschliessen, packte Schwimmsachen, Picknick und Kinders ins Auto und fuhr zum Staudam. Keine Lia in Sicht. Ich spielte mit den Kindern Haie jagen Delfin (Ich war der Delfin) und wir bauten eine Sandburg mit einem Tunnel fuer das Wasser. Um 10Uhr machten wir eine Picknickpause, Lia immer noch nicht in Sicht. Dann ein Anruf von Susan, die mir erzaehlte, dass Lia ihre Plaene geaendert hat und uns zum Lunch besuchen moechte. Also gut, dann spielen wir eben alleine. Die Kinder beoachteten wie Familien mit Hunden ins Wasser gingen und spielten. Und irgendwie sind sie dann auf die Idee gekommen, dass ich Stoeckchen ins Wasser werfe und sie hinterher schwimmen, um sie wiederzuholen. Dann haben wir uns im Sand eingegraben und andere Spiele gespielt. Um 12Uhr sind wir dann aufgebrochen nach Hause. Und gerade als ich die Badesachen auf die Leine gehaengt habe klingelte es an der Tuer. Es war Lia, die jetzt die super Idee hatte zum Staudamm zu fahren. Nein danke, ohne mich. Abgemacht war das wir uns am Vormittag dort treffen. Mark ist dann mitgefahren, waehrend Helen und ich uns eine DVD angeschaut haben. Es dauerte aber nur gut 20 Minuten und Helen ist eingeschlafen.
Allen wurde uebrigens von Lia heimgefahren, weil es ihm nicht so gut ging und ausserdem weil es zu heiss war. Er hat erst einmal geduscht und sich dann auch schlafen gelegt. Er meinte wir wuerden um 14.30Uhr aufbrechen, Mark abholen und dann direkt zum Ziel nach Northcliff fahren, wo Susan so gegen 16 Uhr ankommt. Um 14.30Uhr brachen wir dann auf, fuhren kurz tanken und dann fiel Allen auf einmal ein, dass wir die DVD's zuhause vergessen haben. Meinetwegen haetten die Kinder auch gut die Stunde Fahrt ohne einen Film auskommen koennen, aber Allen meinte die Kinder wuerden dann evt. vor Langeweile einschlafen und waeren am Abend quengelig. Er setzte mich daheim ab und wollte dann Mark abholen waehrend ich nach den DVD's suche. Dann habe ich gewartet und gewartet. Um 3.15Uhr lief ich Allen entgegen bis zur Abzweigung zum Staudamm, aber er kam nicht. Um 3.45Uhr entschied ich mich dann nach Hause zu laufen, weil ich glaubte er haette es sich anders ueberlegt. Es war unmoeglich rechtzeitig in Northcliff zu sein. Kaum war ich im Hause, kam Allen dann doch noch um mich abzuholen. Erstaunt fragte er mich: Warum bist du denn so aus der Puste? Ich war sauer, dass er mir nicht Bescheid gesagt hat, dass er spaeter kommt und ich beim 38Grad in der Sonne stand und den Berg zur Farm wieder hochgewandert bin. Er hatte naemlich in der Zwischenzeit erfahren, dass Susan aufgrund der Hitze die letzte Etappe nicht gefahren ist und gerade mit anderen Radlern im Pub sitzt. Da die Kinder so nett im Wasser gespielt haben, hat er keinen Grund gesehen, eher aufzubrechen. Also wir haben Susan dann abgeholt und ich weis gar nicht warum ich eigentlich noch mitgefahren bin, denn das Ende des Rennens habe ich gar nicht mehr gesehen. Auf dem Rueckweg gingen wir dann noch einkaufen, frisches Obst und Gemuese und Eis. Sonntags ist naemlich immer ice-cream Day. Er einzige Tag in der Woche, wo die Kinder Eis essen duerfen.
Am Abend kam "Bruce Almighty" im Fernsehen, den ich gerne gesehen haette, aber da die Kinder schlafen sollten und der Fernseher direkt vor deren Zimmer ist, musste ich darauf verzichten und habe mir stattdessen die Zeitung durchgelesen.

Montag, den 6. Maerz
An diesem Tag konnte ich ausschlafen und habe anschliessend Susan geholfen alle Sachen zu packen. Um 10.30Uhr sind wir dann aufgebrochen und wieder ging es zum Big Brook Dam. Auf Schwimmen hatte ich mal wieder keine Lust und so habe ich den Dam mit dem Fahrrad umrundet. Die gut vier Kilometer waren leicht zu fahren, dass haette sogar Helen geschafft ohne einmal abzusteigen und auf dem Weg gab es viele kleine Aussichtspunkte mit Infos ueber die Voegel und andere Tiere in der Naehe oder eine Erklaerung warum die Karri Baeume das Wasser braun faerben. Nach 20Minuten war ich wieder am Ausgangspunkt und ich erzaehlte Susan und Allen von meinem Ride. Allen kam dann auf die gloreiche Idee nach dem Lunch mit den Kindern die gleiche Strecke zu fahren. Nach 40Minuten waren sie wieder da und ich glaubte jetzt koennen wir endlich zurueck nach Bunbury fahren, aber nein, Allen wollte jetzt unbedingt mit den Kindern Schwimmen. Als wir dann endlich im Auto sasses, wurde mir verkuendet, das wir wieder in Nannup halten wollten, wo Mark auf einem BMX-Trak sein Tricks ueben koenne und Helen auf dem Spielplatz nebenan spielen koenne. Susan und Allen achten einfach darauf, das die Kinder selbst auf lange Autotouren immer genuegen Bewegung haben.
In Bunbury wurde wieder bei Subway gestoppt, weil keiner Lust hatte nach so einer Fahrt auch noch zu kochen. Nach dem Auspacken habe ich kurz meine Emails gelesen und bin totmuede ins Bett gefallen.

Dienstag, den 7. Maerz
Ich trage mich in der Woche fuer zwei Schwimmtouren ein. Meine Schwimmtour um 8Uhr ist aber mal wieder wegen zu geringer Teilnehmerzahl ausgefallen, deshalb habe ich mich fuer den Dienst am Strand eintragen lassen. Meine besondere Aufgabe heute war es Daten zu sammeln. Dazu gehoert aufzuschreiben, welcher Delfin zu welcher Uhrzeit kommt und wie lange er bleibt. Bisher fand ich es immer muehsam staendig Leute nach der Uhrzeit zu fragen, aber mit meiner neuen wasserdichten Uhr ist das jetzt kein problem mehr. Heute war nur Levy fuer 25Minuten da, was fuer ihre Verhaeltnisse recht kurz ist. Schwieriger wurde es die Leute zu zaehlen die im Wasser und am Strand waren. Inklusive der Schulgruppe zaehlte ich 150Leute im Wasser und 80Leute am Strand. Diese Zahlen sind ungewoehnlich hoch. Durchschnittlich haben wir ca. 50/60 Leute im Wasser. Andere besondere Aufgaben sind z.B. Schnorcheln, Strandkontrolle oder Fuetterung, wobei letzteres nur die Langzeitvolunteere machen duerfen.
Um 12Uhr setzte ich mich mit den anderen Volunteers zum Lunch an einem Tisch und machte mich dann auf dem Weg nach Hause. Da ich nichts besonders vor hatte, habe ich beschlossen an meinen Berichten zu arbeiten. Ich wollte meinen Bericht ueber Margaret River gerne zu Ende schreiben, was bis zur eigentlichen Veroeffentlichung aber 4 Stunden gedauert hat. Ich musste den Bericht dreimal schreiben. Beim ersten Mal war meine Internetverbindung ploetzlich unterbrochen worden. Beim zweiten Mal stuertzte gleich der ganze Computer ab und beim dritten Mal wollte ich den Text zur Sicherheit kopieren bin aber ausversehen mit der Maus abgeruscht und habe auf Einfuegen geklickt. Dadurch kam wieder eine aeltere Version zum Vorschein und ich musste nochmal den halben Text schreiben. Aber ich war wenigstens so hartnaeckig, dass ich den Bericht unbedingt online haben wollte.
Abends nach dem Dinner habe ich mir dann geschworen, kein Computer mehr fuer heute. Keine Emails, keine Reports, gar nichts. Stattdessen habe ich dann mit meiner Tante aus Deutschland telefoniert.

Mittwoch, den 8. Maerz
Um 7.30 Uhr war ich wieder am Strand. Diesmal hatte ich mich geopfert die Strandkontrolle zu uebernehmen. Ich muss dabei den Leuten erklaeren, wie sie sich im Wasser zu verhalten haben und weise dann die Richtung wo Platz in der Reihe ist. Ausserdem sorge ich dafuer das keiner abseits steht. Wenn kein Delfin mehr in der Zone ist, bin ich die erste, die die Info via Funk zum Eingang sendet. Der Job ist an kalten Tagen sehr beliebt, aber an heissen Tagen zieht es jeder vor selbst ins Wasser zu gehen. Mir war es fuer heute egal, da ich um 11Uhr sowieso eine Schwimmtour hatte. Es gab keine gute Begegnung zwischen Schwimmern und Delfine, denn die Maennchengruppe die wir trafen hatte kein Interesse und zu der Weibchengruppe die wir trafen, zaehlte Jet und Nicky mit ihren Kaelbern und bei so
jungen Tieren ist es verboten ins Wasser zu gehen. Schoen fand ich aber als Levy an unserem Boot vorbeischwamm und uns gegruesst hatte. Wenn Delfine uns gruessen winken sie aber nicht etwa mit der Flosse wie man das aus den Delfinshows kennt, sie stecken auch nicht den Kopf aus dem Wasser und reissen ihren Mund auf wie "Flipper" im Fernsehen. Levy gruesst uns in dem sie dicht an uns vorbei schwimmt und dann unter Wasser riesige Luftblasen produziert. Zurueck im Centre konnten wir die Schwimmanzuege nicht gleich reinigen, weil uns das Desinfektionsmittel ausgegangen ist und erst jemand einkaufen musste. Deshalb war ich heute erst um 3.45 Uhr zuhause.
Daheim habe ich dann meinen Bericht ueber die Delfine in der Koombana Bay veroeffentlicht, meine Emails gelesen und dann Susan mit den Dinner geholfen.

Donnerstag, den 9. Maerz
Donnerstags bringe ich die Kinder morgens um 8.30Uhr zur Schule und hole Helen drei Stunden spaeter wieder ab. Wenn man bedenkt das ich gut eine halbe Stunde zur Schule fahre, bleibt da nicht viel Zeit zwischendurch. Heute war das anders. Ich habe mich als Helfer eingetragen und die Erzieher bei der Arbeit unterstuetzt. Fuer die Bunbury Cathedral Grammar School, die nach der Reggio Padagogik arbeitet ist es voellig normal, dass Familienangehoerige den Alltag der Schule mitgestalten koennen. Die Schule oeffnet sich nach aussen und alle Aktivitaeten des Vormittags werden in der Piazza, dem Innenhof mit Photos und kurzen Beschreibungen ausgestellt. Die Klassenraeume haben zur Piazza Glaswaende, so das es fuer alle einsichtbar ist. Weitere Merkmale der Paedagogik ist die Arbeit in kleinen Gruppen und die Einbeziehung von Kunst. Nach der Reggio Paedagogik verfuegt ein Kind ueber Hundert Sprache sich auszudruecken, in Worten, ueber Bilder, ueber Bastelarbeiten, ueber Holzarbeiten, ueber Tonmodeliierung, ueber Sandbilder, ueber Pfeiftoene, ueber Gesang, ueber Klopftoene, ueber ... und ueber hundert andere Wege. Es war interessant den Alltag mitzuerleben auch wenn Helen nie von meiner Seite wich, aber ich habe es zumindest geschafft bei jeder Aktivitaet andere Kinder mit einzubeziehen.
Nach dem ich meinen Lunch gegessen habe und Helen mal wieder maulte sie habe keinen Hunger, habe ich wieder mit ihr gespielt. Ich wurde immer mueder, aber sie irgendwie gar nicht. Ich habe ihr dann versucht Buecher vorzulesen, was aber nur mich fast zum Einschlafen brachte. Also gut, Pause war angesagt. Helen musste sich ein wenig alleine beschaeftigen und ich habe mich erst einmal hingesetzt und einen Tee getrunken. Helen konnte das aber nicht ganz nachvollziehen. Sie meinte: "Warum bist denn du muede? Wir haben doch nur gespielt und nichts anstrengendes gemacht." Okay habe dann aufgeben und gefragt, was anstrengend ist. "Fahrrad fahren", war die Antwort. Als gut also gingen wir raus auf die Strasse wo Helen am Ende der Sackgasse ihre Kreise drehen konnte. Ich stand nur daneben, habe ihr zugeschaut und nach Autos Ausschau gehalten. Und so etwas nennt sie nun Anstrengung. Um 5.30 Uhr mussten wir dann aber leider reingehen, weil ich das Dinner vorbereiten musste und Susan und Mark bald vom Speedskating heimkamen.

Freitag, den 10. Maerz
Zweimal in der Woche hat Mark litaracy support, dass ist eine spezielle Form der Nachhilfe, die waehrend der Schulzeit stattfindet. Waehrend Mark also seine Englischnachhilfe bekommt verpasst er eine Mathematikstunde in der Schule, und rechnen tut er eigentlich gerne. Freitags fahre ich Mark zur Nachhilfe, kaufe zwischendurch frische Obst und Gemuese vom Markt und fahre Mark anschliessend zur Schule waehrend Susan fasst zeitgleich mit Helen zur musikalischen Frueherziehung geht. Gelegentlich tauschen Susan und ich auch mal die Rollen.
Wenn ich Mittags nach Hause komme, kuemmere ich mich ein wenig um den Haushalt, d.h. Einkauf verstauen, Waesche aufhaengen oder zusammenlegen, Geschirrspueler ausraeumen, und was anfaellt. Nachdem Susan, Helen und ich gemeinsam gegessen haben muss Susan sich dann fuer die Arbeit fertig machen. Am Anfang habe ich Susan noch oft zur Arbeit gefahren, aber jetzt faehrt sie oft mit dem Fahrrad. Susan hat mich auch nochmal daran erinnert, das Helen nach dem Lunch ruhig eine DVD anschauen darf und ich mich nicht unterbrochen mit ihr beschaeftigen muss. Ich halte eigentlich nichts davon, aber Helen liess natuerlich nicht locker und erinnerte mich immer wieder: "Mum sagt, dass ist okay." da habe ich dann schliesslich fuer heute nachgegeben. Um 3.20 Uhr war ich dann wieder bei der Schule um Mark abzuholen. Zu meiner Ueberaschung habe ich dort auch Katharina wiedergetroffen, die 3 Wochen an der Ostkueste verbracht hat. Da sie aber am Sonntag schon abreist und ich das Wochenende absolut keine Zeit habe, hatten wir nicht mehr die Zeit uns ausgiebig zu unterhalten. Aber was sollst, es gibt ja Email.
Mark war an diesem Nachmittag ganz stolz, dass er fuer seine schoene Schrift gelobt wurde. Susan hatte ihm am Vortag Papier mit mehreren Linien ausgedruckt und die mussten nun fleissig beschrieben werden. Ich habe mit Helen gespielt und Mark hat geschrieben. Irgendwann sagte er dann es reiche ihm jetzt und wir haben gemeinsam die Woerter gezaehlt. Wir kamen auf 97 Woerter. Klar das er die 100 noch voll machen wollte und schrieb noch eine Seite. Danach ist meine Montessorische Ader in punkto Wertschaetzung wieder durchgekommen und so musste wir natuerlich auch noch ein Cover machen und die Seiten zu einem Buch zusammen tackern. Helen wurde davon so inspiriert, dass sie auch unbedingt ein Buch haben wollte. Sie beschrieb Seiten mit langen M's und O's was im Grunde aber nichts anderes als Zickzacklinien und Kreise waren. Am Ende wurden die Buecher dann noch in Geschenkpapier eingewickelt, mit einer Karte mit den Worten "fuer Mama" versehen und in den Briefkasten gesteckt. Dann war es auch schon Zeit fuer mich das Essen aufzuwaermen und die Kinder haben mir geholfen den Tisch aufzuraumen und zu decken. Es hat gerade mal fuenf Minuten gedauert, bis Susan in der Tuer stand. Na das haben wir ja dann gerade noch rechtzeitig mit den Buechern geschafft.

Samstag, den 11. Maerz
Waehrend die Eltern wieder ihre Radtour machen, habe ich Schatzsuche mit Kindern gespielt. Mark hatte vor langer Zeit mit Mathilda, dem Vorgaenger Aupair eine Schatztruhe aus Pappmasche gebastelt und die musste nun im Haus versteckt werden. Zu Beginn habe ich auch noch eine Schatzkarte gemalt, aber Mark entschied nach nur zwei Durchgaengen, dass es zu einfach waere. Also habe ich die Kiste einfach versteckt und waehrend die Kinder mit Suchen beschaeftigt waren, hatte ich Zeit die Kueche vom Fruehstueck aufzuraeumen und die Waesche aufzuhaengen. Wir haben dieses Spiel ganze drei Stunden gespielt, bis die Eltern heimkamen.
Anschliessend habe ich dann eine Tasse Tee genossen, meine Emails gelesen und mich dann zum Skaten fertig gemacht. Susan, Mark, Helen und ich haben alle ein besonderes Skatershirt, mit dem wir nur 5$ statt 8$ Eintritt zahlen muessen. Und als regelmaessige Skater lohnt sich dass auf jeden Fall. Nachdem wir alle eine Kleinigkeit gegessen hatte fuhren wir alle in die Skaterhalle um puenktlich um 12 Uhr fuer unsere Unterrichtsstunde da zu sein. Ich war noch immer in Level 1 und musste mich mit einfachen Uebungen wie Bremsen und Tick Tocks rumschlagen, waehrend Mark und Susan bereits in Level 2 richtige Tricks uebten. Ab Level 4 lernt man dann Spruenge und wenn man gut ist kann man hier auch fuer die Olympischen Spiele trainieren. Meine Trainerin war Aleesha, eine vierzehnjaehrige australische Jugendmeisterin. Im April ist fuer sie die erste internationale Entscheidung in Neuseeland, wie ich von ihrer Mutter erfahren habe. Sie trainiert sechs Tage die Woche fuer ein bis zwei Stunden und in ihrer Freizeit trainiert sie andere Kinder und eben auch Anfaenger wie mich. Ich kenne ihre Familie gut, weil der Vater John auch Radfahrer ist und unter anderem mit uns in Pemberton war. Die Mutter Lucinda ist selbst Erzieherin und wir haben bei BBQ's schon oft unsere Erfahrungen ausgetauscht. Vielleicht sehe ich Aleesha dann auch irgendwann bei den Olympischen Spielen im Fernsehen und kann sagen, die kenne ich persoenlich. Naechstes Wochenende ist eine artische Show in der Skaterhalle und wir werden natuerlich alle gehen. Nach der Unterrichtsstunde sind wir noch fuer zwei Stunden gelieben und ich habe bei einem Spiel sogar Bonbons gewonnen, die Helen und Mark dann kameradschaftlich geteilt haben. Das Spiel hiess Head or Tail (Kopf oder Zahl) und man musste sich immer fuer eine Bande entscheiden. Ich hatte dann Glueck und blieb als einzige uebrig. Andere Spiele sind z.b. Limbo, wo man unter einer Schnur skaten muss, was gewoehnlich Helen gewinnt, weil sie die Kleinste ist. Oder auch Flamigo wo es darum geht wer als laengstes auf einem Bein skaten kann. Das Bein muss dann immer hoeher gehalten werden. Aber gegen die Aktisten anzutreten ist zwecklos.
Um 3Uhr waren wir zuhause und nach der Dusche hatte ich noch gut eine Stunde Zeit mich auszuruhen, bevor ich wieder zum DDC musste. An diesem Abend spielte naemlich im Rahmen des Carnavalprogramms (grosse Wochenveranstaltung mit Pferderennen, Modeschauen, Strassenfesten usw.) die Band Blue Shaddy bei uns am Strand, um das Centre ersten Bekannter zu machen und zweitens um mit Hilfe der Eintrittsgelder das Centre zu unterstuetzen. Meine Aufgabe war es an diesem Abend Wuerstchen zu verkaufen. Viel war nicht los, die Band war fantastisch und ich fing an hinter der Bartheke mit Simone und Saki zu tanzen, was Franzi natuerlich schoen mit ihrer Kamera gefilmt hat und ich glaubte die macht nur Photos. grrr Verkauft haben wir nicht viel, aber eine Menge Spass gehabt. Wir hatten zwischendurch auch immer reichlich Zeit zum Tanzen. Ich habe mich koestlich amuesiert und hatte auch nicht das Gefuehl zu arbeiten. Ich habe sogar Leute animiert zum Tanzen, was man von mir schon gar nicht gewohnt ist. Die Band spielte bis um 22.15Uhr und um 23.30Uhr waren wir dann endlich mit den Aufraeumarbeiten fertig. Susan und Allen haben sogar mal wieder Ruecksicht auf mich genommen und fahren morgen erst einanhalb spaeter los, damit ich laenger schlafen kann. Ist das nicht nett? Auf der Heimfahrt im Auto musste ich dann auch gleich meiner neuerworbenen CD einer Hoerprobe unterziehen. Aergerlich war, dass ich vergessen hatte mir die CD signieren zu lassen, wo wir doch noch schoen mit der Band geplauscht hatten. Na ja, sie sind ja am Ostersonntag wieder in Bunbury.

Sonntag, den 12. Maerz
An diesem Vormittag fuhr ich mit den Kindern zum Foreshore Festival in Eaton und man glaubt gar nicht wie schnell 50$ auf einem Jahrmarkt verbraucht sind. Die Kinder hatten einen heiden Spass beim Huepfen auf der Huepfburg, beim Eisessen, beim Fahren in kleinen Autos und einem Zug, dessen Waggons von einem Rasenmaehertraaktor gezogen wurden. Es gab auch viele kleine Staende wo man Schmuck, Tuecher und andere Sachen kaufen konnte, aber dafuer liessen mir die Kinder einfach keine Zeit.
Zum Lunch habe ich die Kinder nur daheim abgesetzt und bin dann gleich mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren, wo ich um 14 Uhr beim Pferdeschwimmrennen zusehen wollte. Das Leschenault Inlet ist nicht besonders tief und eine Durchquerung ist gerade mal 350m weit. Gewonnen hat das Rennen ein Pferd namens Northern Image, der zudem den schwersten Reiter tragen musste. Letzter war ein Pferd namens Easy Money, mit dem es diesmal wohl nicht so einfach das Preisgeld von 2500$ zu gewinnen gab. Dies war aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Rennen, die noch folgen. Am Dienstag ist Pink Lady Day auf der Rennband und die ersten 200 Damen in Pink bekommen eine Flasche Champangner geschenkt. Im Vordergrund steht aber an dem Tag eher die Mode der Damen und die zur Schaustellung ihrer grossen Huete. Der Bunbury Cup Day ist dann am Donnertag. Ich werde aber auf Helen und Mark aufpassen muessen und habe gar nicht die Moeglichkeit mein Geld zu verwetten. Als die Leute sich dann so langsam vom Leschennault Inlet entfernten, hoerte man es plaetchern im Wasser. Es war Shredder mit ihrem Kalb Radar. Shredder ist ein Delfin, der vor Jahren von einem Hai boes attakiert wurde. Sie hat sich dann erst einmal ins Inlet verzogen und sich erst nach zwei Jahren wieder raus in die Bucht getraut. Hai sieht man aber fruehstens 3km weit draussen, wo Shredder mittlerweile auch schon wieder gesehen wurde. Fuer mich war es das erste Mal, das ich sie gesehen habe. Um 4.30Uhr gab es dann noch ein Konzert, aber ich hatte nicht die Lust noch ueber eine Stunde zu warten, und da ich niemanden getroffen habe, den ich kenne, fuhr ich wieder nach Hause.
Abends kam uns dann Tina mit ihrem Freund besuchen. Tina hat frueher in Helens Spielgruppe gearbeitet und auch gelegentlich mal auf Helen und Mark aufgepasst, als die Chongs noch keine AuPairs hatten. Im April wird sie jetzt fuer ein Jahr als AuPair nach Paris gehen und hat uns alles ueber ihre Familie erzaehlt. Sie soll die Kinder dort auch zur Schule fahren, ist aber bisher weder mit Gangschaltung noch rechts gefahren und dann faehrt sie ausgerechnet in Paris. Ich habe ihr dann erst einmal von meinen Schwierigkeiten berichtet. Gerade als ich dann unsere Gaeste verabschiedet hatte, bekam ich auch schon einen Anruf von daheim.

So das waren meine letzten zwei Wochen. Und es geht genauso aufregend weiter: Montag - Schwimmtour, Dienstag - Strand, BBQ im DDC, Mittwoch - Strand, Tramtour, Bootcruise, Strassenfest (Wenn ich noch so viel Elan habe), Donnertag - Kinder, leider keine Zeit fuers Pferderennen, Abschiedsessen mit Freunden vom DDC, Freitag - Kinder, Samstag - Kinder, Skaten, Mark uebernachtet beim Freund, Sonntag - Helen am Vormittag, Artistikshow in der Skaterhalle.

Unsere Delfine in Koombana Bay

Weil ich meine freien Tage im Sueden in der Gegend um Margaret River verbracht, konnte ich natuerlich nicht im Delfinzentrum arbeiten. Meine Neugier war deshlab gross, als ich zurueck kam. Hatte Nicky bereits ihr Baby bekommen? Wie oft hat sich Jet in letzter Zeit blicken lassen? Sie war eine unserer Besucher in taeglich kam und auf einmal kam sie nur einmal in der Woche. Ich bekam eine knappe Antwort: "Nicky hat noch kein Baby, dafuer aber Jet und deshalb hat sie sich auch so lange nicht blicken lassen. Das alles sagt euch als Leser natuerlich wenig. Wie sollt ihr meine Freude und Neugier auch verstehen, wenn ihr noch nicht einmal die Namen und Charaktere der Delfine kennt die mir so ans Herz gewachsenen sind. Ihr sitzt ja auch im kalten Deutschland und steht nicht taeglich am Strand, wo euch Volunteere mit Informationen volllabern. Also hier eine kleine Info:

In der Koombana Bay leben etwa 60 Delfine das ganze Jahr ueber. Jetzt im Sommer sind es sogar an die 100 Delfine, aber die unabhaengigen Weibchen und Maennchen verlassen in den kaelteren Monaten die Bucht, weil weniger Fisch in der Bucht ist. In unserer Kartei gibt es ueber 200 identifizierte Delfine, wovon ich aber nur die wenigsten kenne. Sechs Delfine besuchen uns fast taeglich, und das sind ...

Tangles, die Tapfere:
Tangles hat ein trauriges Schicksal hinter sich. 2001 wurde sie boes von einem Hai attakiert und die Wunden sind noch heute sichtbar. 2002 hat sich ein altes Fischernetz, was ruecksichtslos ins Meer geworfen wurde um ihre Rueckenflosse gewickelt (Englisch: tangled). Volunteers des DDC's haben versucht das Netz zu entfernen, jedoch ohne Erfolg. Bei dem Versuch hat sich das Netz immer weiter um die Flosse des panischen Tieres gewickelt. Das Team hat dann beschlossen das Netz so gut es ging abzutrennen, so dass sie weniger Gewicht mit sich rumtraegt. Nach einigen Wochen hat dann das Netz ihre Rueckenflosse durchtrennt. Waehrend dieser Zeit hat sie weiter ihr Kalb Squeeky gesaeugt, das beim Versuch das Netz von ihrer Mutter zu entfernen ununterbrochen gequiekt hat (English: squeek) und daher ihren Namen hat.
Tangles kommt seit 2002 regelmaessig in die Interaction Zone und besuchte uns insgesamt schon ueber 200mal. Anfaenglich waren ihre Besuche nur von sehr kurzer Dauer und war man nicht in der ersten Minute im Wasser schwamm sie auch schon wieder fort. Ihre Ungeduld hat sich aber gelegt. Mittlerweile bleibt sie bis zu einer halben Stunde bei uns. Im Schlepptau immer dabei ist Turbo, ihr jetziges Junges.

Turbo, der Rabauke:
Turbo wurde im Maerz 2005 geboren und kommt immer oefter mit seiner Mutter Tangles in die Bucht. Seinen Namen bekam er zurecht, weil er unheimlich schnell durch Wasser saust. Er wurde zuerst auf einer Bootstour entdeckt. Die Leute auf der rechten Seite riefen, "da ist ein Baby", und die Leute auf der linken Seite riefen fast zeitgleich, "Schaut ein Baby." Es war natuerlich beides Turbo der es liebt unter Booten durchzusausen. Sein Geschlecht ist noch ungewiss, aber ich nehme mal an, das er maennlich ist. Weibchen bleiben zwischen fuenf und sieben Jahren bei der Mutter. Maennchen dagegen werden meist schon mit drei Jahren unabhaengig. Und Turbo ist kurz davor fluegge zu werden. Als ich Turbo das erste Mal in der Zone sah, hat seine Mama einmal nicht aufgepasst und schon war der kleine Turbo mit seinen neun Monaten ausgebuechst. Shanty und Nicky haben den Ausreiser dann nach zehn Minuten zurueck zu seiner Mama gebracht. Schoen ist auch zu sehen, wenn er Levy zum Spielen auffordert. Er wirft sich dann auf ihren Ruecken und rutscht runter. Ich konnte Turbo schon bei so manchen Kunststuecken beobachten und auch wie ihn seine Mutter gesaeugt hat. Einfach niedlich. Laut Statistik war Turbo nur neunmal mit seiner Mama in der Zone, was vorallem an den kalten Monaten lang. 2006 hat er diesen Rekord aber schon gebrochen. Er besucht uns mindestens einmal in der Woche mit seiner Mama.

Nicky, die Erfahrene:
Oben an ihrer Rueckenflosse ist ein kleine Kerbe (Englisch: Nick), was ihr den Namen gab. Bevor man aber wusste, das sie ein Weibchen ist, nannte man sie little Nick.
Sie ist einer der Ranghoechsten, wahrscheinlich eine der aelteren Damen und kann es nicht leiden, wenn andere Delfine Fische bekommen. Wir haben die Lisenz den Delfinen bis zu 500g zu fuettern, fuettern aber nie mehr als 350g. Dabei bekommen die Delfine bis zu 250g beim ersten Besuch und noch einen Fisch beim zweiten. Ab den dritten Besuch gibt es gar nichts mehr. Fuer die Delfine ist es nur ein kleiner Snack, denn sie brauchen zwischen 8-14kg pro Tag. Okay Nicky braucht vielleicht mehr, denn sie ist mindestens fuer zwei. Nicky kennt diese Rituale genau. Sie ist eine der ersten die vorbei kommt, verlaesst dann kurz die Zone und wartet bis alle aus dem Wasser sind und schwimmt dann wieder rein. Klappt der Trick nicht, mobilisiert sie andere Delfine in die Zone zu schwimmen und versucht dann deren Fisch zu ergattern. 2004 hat sie ihr sieben Monate altes Kalb Storm verloren. Um so erfreulicher ist es allerdings sie in diesem Sommer hochschwanger zu sehen. Wenn ihr Kalb erst einmal geboren ist, bekommt sie fuer sechs Monate erst einmal keinen Fisch von uns. Mal sehen, wie sie darauf reagiert.
Seit Februar haben wir die Oeffungszeiten auf 8 Uhr verschoben und gehen auch nicht vorher ins Wasser. Nicky kam 7.50Uhr. Einige Besucher hatten ihren Weg an den Strand gemacht und Nicky schwamm in die Zone. Sie kennt die Regeln genau und weiss, dass wir den Besuchern erst einmal die Regeln erklaeren, bis alle ins Wasser duerfen und sich in einer Reihe aufstellen. Sie wartete, schwam ruhig hin und her und wurde dann ungeduldig. Sie schaute ueber die Wasseroberflaeche und drehte ihren Kopf nach links und rechts, als wuerde sie fragten, wer kommt nun als erstes zu mir. Wir blieben am Strand. Nicky schwamm noch ein paarmal auf und ab und stoppte dann erneut. Sie trieb auf der Stelle, als wuerde sie ueberlegen was sie machen soll. Sie entschied sich zu gehen. Es war 7.58 Uhr als Rob einer unserer Superviser rief, okay es ist acht Uhr, rein ins Wasser. Und in Sekundenschnelle kam Nicky zurueck geschwommen. Aber ich bin mir sicher sie hat sich Gedanken ueber unser merkwuerdiges Verhalten gemacht.

Shanty, die Liebe:
Shanty ist eine der Aeltesten, wie wir annehmen und eine gute Freundin von Nicky, da sie uns haeufig zusammen besuchen. Sie hat eine verkuerzte Rueckenflosse und ist einfach zu erkennen. Ob sie so geboren wurde, oder eine Verletzung hatte wissen wir nicht. Ihr ALter koennen wir genauso wenig ergruenden, wie Nickys, da wir sie schon als Erwachsene kennengelernt haben. Sie hat ein Junges names Osho grossgezogen, der mittlerer Weile schon acht Jahre alt ist und mit gleichaltrigen Maennchen durch die Bucht zieht. Dann im Sommer 2003/04, im Sommer 2004/05, in diesem Sommer hat sie eine Fehlgeburt gehabt. Alle Babys waren nur knapp einen halben Meter gross (Normal ist ein Meter) und wir nehmen an, das sie einfach zu alt ist. Oft tragen die Muetter ihr totes Kalb noch Tage mit sich herum bis es weggespuelt wird und sind in der Zeit sehr anfaellig fuer Feinde. In diesem Jahr hat in der Nacht nach der Geburt ein Sturm gewuetet, was das tote Kalb schnell von Shanty getrennt worden sein muss. Schon am naechsten Tag kam sie uns naemlich wieder in der Zone besuchen. Sie ist immer sehr entspannt und kann auch in Horden von Menschen schlafen. Dabei schlafen sie aber nicht wirklich, sondern doesen nur einige Sekunden lang. Ihr Atemloch ist dabei ueber der Wasseroberflaeche und eine Gehirnhaelfte ist immer noch aktiv, weil ein Delfin sich immer daran erinnern muss zu atmen. Wuerde er schlafen wie wir, sinkt er auf den Meeresboden und wuerde ertrinken. Ausserdem muessen sie aufmerksam gegenueber Feinden sein. Shanty ist ein treuer Gast seit 1990. Okay in den ersten neun Jahren, kam sie insgesamt nur neunmal vorbei aber seit Osho selbststaendiger wurde ist sie kein seltener Gast mehr. Einschliesslich dieses Jahres kam sie uns an die 600mal besuchen. Osho ist einer der wenigen maennlichen Delfine, die uns besuchen. Seit seiner Geburt 1998 kam er durchschnittlich 20mal im Jahr vorbei.

Jet, die Zutrauliche:
Jet ist eine der zutraulichsten Delfine und schwimmt Zentimeter dicht an einem vorbei. Zumindest war es so, bis sie ihr Junges hatte. Das Kalb ist am 6. Februar geboren und Jet hat es uns am 8. Februar als stolze Mutter vorgefuehrt. Zwischen ihr und den Besuchern schwimmt nun das Kalb. Schliesslich will die Kleine auch was sehen. Sind sie einige Meter von den Besuchern entfernt fuehrt das kleine Spruenge vor, zur Begeisterung aller Anwesenden. Namensvorschlaege fuer das Kleine sind Jumpy, Spripy, Speedy, Jetty, Pilot. Einen offiziellen Namen bekommt es aber erst, wenn es zwei Monate alt ist. Vor Jahren hatte Jet schon einmal ein Kalb und beide wurden von einem schnellen Jetski Fahrer verletzt und tragen noch heute Markierungen mit sich herum. Daher hat sie ihren Namen und ihr damaliges Kalb heisst uebrigens Ski, wie auch sonst. 2004 bekam sie ein Kalb namens Stream, dass aber nach sieben Monaten spurlos verschwundet. Jet schwimmt oft im Hafen zwischen den Booten herum in der Hoffnung auf Fisch. Sie wird oft bei kleinen Fischerbooten in der Bucht gesehen und lehrt ihren Kleinen somit das Betteln. Vielleicht ist Stream von einem der Boote verletzt worden und ich hoffe, dass es dem jetzigem Kalb nicht genauso ergeht. Jet ist einfach zu zutraulich und nicht vorsichtig genug.
Ende 2003 kam Jet das erste mal in die Zone. Und fand sofort gefallen an den Menschen. 2004 besuchte sie uns insgesamt 222mal und 2005 immerhin noch 119mal.

Levy, die Verspielte:
Levy wurde von ihrer Mutter Thin Fin in die Zone gebracht als sie drei Tage alt war und kommt seither mehrmals in der Woche. Beide haben eine Rueckenflosse die leicht zur Seite kippt. Mittlerweile ist Levy elf Jahre alt und koennte selbst Mutter sein, aber im Moment sieht sie nicht schwanger aus. Ausserdem ist sie fuer ihr Alter noch ein wenig klein und sehr verspielt. Sie albert gerne mit klein Turbo herum und schwimmt vergnuegt hinter Jet und ihrem Baby hinterher. Sie liebt Babys und ist der perfekte Babysitter, aber nicht nur, weil sie verspielt ist, sondern auch weil sie sich nur vorsichtig an Besucher rantraut. In letzter Zeit kommt sie immer oefter, manchmal sogar dreimal am Tag und bleibt immer seltener unter einer Stunde. Aber obwohl sie ihr Leben lang an Besucher gewoehnt ist, ist sie sehr scheu und haelt mehr Abstand als andere. Dichter als einen Meter ist fuer Levy etwas besonders, waehrend Nicky, Jet und Shanty teilweise Zentimeter dicht an einem vorbei schwimmen. Dafuer spielt Levy aber auch gerne mit uns auf ihre Art und Weise. Sie schwimmt z.B. auf Besucher zu, die mit einem Volunteer zum Schnorcheln etwas weiter ins Wasser gehen, und sobald alle den Kopf unter Wasser haben macht sie eine Kehrtwendung. Oder sie verlaesst scheinbar die Interaction Zone, wartet, bis alle am Strand sind, schwimmt dann heimlich wieder naeher und taucht wieder auf. Sie liebt diesen Schnabernack.

Andere Besucher heissen Big Nick, Cracker, Fence, Star, die aber bisher nur ein oder zweimal vorbei kamen, seit ich da war. Die Delfine, die ich oben beschrieben habe, koennen uebrigens auch adoptiert werden. Die 50$ die man im Jahr zahlt gehen dann in die Forschungkasse. Ich wuerde gerne alle fuenf Delfine adoptieren, da ich dann auch in Deutschland Vierteljaehrlich Newsletter erhalte und immer weiss, wie es meinen Delfinen in der Ferne ergeht. Samt Portogebuehr wuerde mich das umgerechnet etwa 150 Euro im Jahr kosten. Waer daran interessiert ist kann ja mal auf die Webseite schauen: Dolphin Discovery Centre

Mit dem Auto von Kap zu Kap - Margaret River Region

Planung
Bereits als ich in Perth war schaute ich im Telefonbuch, ob es Montessorischule in der Umgebung gab. Es gab sie in den Vororten von Perth aber nicht direkt in der Stadt und da ich nur zwei Naechte in Perth war, hatte ich keine Zeit diese Schulen zu besichtigen. Die einzig andere Schule in Western Australien lag in Margaret River nur gut eine Stunde von Bunbury entfernt und die wollte ich mir gerne ansehen, auch wenn ich mich noch nicht auf ein Datum festgelegt hatte.
An einem Nachmittag hab ich mich dann mit Katharina, mit der ich mir das Feuerwerk am Australian Day angesehen hatte zum Skaten verabredet. Wir haben uns gut verstanden und umso mehr freute ich mich, als sie vorschlug gemeinsam nach Margaret River zu fahren. Sie arbeitete nur in den Schulferien, sprich bis zum 1. Februar und hatte dann noch etwas ueber zwei Wochen Zeit bis ihr Flug an die Ostkueste ging. Wir hatte die Idee ein Auto zu mieten, was zwar teurer als eine Busfahrt ist, aber uns ermoeglicht auch entlegene Tropfensteinhoehlen, Weingaerten und Straende zu besichtigen. Sobald wir uns auf ein Datum geeinigt hatten (6-8 Februar), holten wir die Preise der Autovermietungen ein. Ein einfacher Kleinwagen kostete 120,-$, allerdings mit einer Vollkaskoversicherung und den Steuern kamen wir an die 200$ fuer drei Tage. Wir setzten uns zusammen, legten eine Karte aus und ueberlegten uns eine Route. Besonders froh war ich als ich eine Email von der Schule bekam, dass ich an dem Dienstag, den 7.Februar hospitieren durfte.
Am naechsten Tag bekam ich dann eine Nachricht von Katharina. Ihr sei es alles zu teuer und sie moechte ihr Geld lieber fuer die Ostkueste sparen. Ich wollte auf jeden Fall gehen, da ich der Schule schon zugesagt hatte und ueberlegte nun, wie ich Katharina ueberzeugen koennte. Mein Vorschlag war folgender: Wir fahren mit dem Bus am Montag nach Margaret River, schauen uns an dem Nachmittag den Ort an. Am Dienstag schaue ich mir dann die Schule an, waehrend Katharina mit dem oertlichem Bus zum Strand faehrt. Am Dienstagnachmittag wuerde ich sie dann mit einem gemieteten Auto aus Margaret River abholen und wir haetten genau 24 Stunden das Auto um die Gegend zu erkunden, bis wir Mittwochnachmittag den Bus nach Bunbury nehmen wuerden. Das haette die Kosten auf fast ein Drittel gesenkt, aber es war nichts zu machen: Es war ihr immernoch zu teuer. Ich erzaehlte Susan, dass ich nun alleine nur fuer einen Tag runter fahren wuerde. Ich tat ihr ein wenig Leid. Zuerst sprach sie mit Allen ab, ob sie es einrichten koennten in den naechsten Schulferien runter zu fahren, um mir die Gegend zu zeigen. Gleichzeitig erzaehlte sie es aber auch ihren Freunden. Und so fand sich einer ihrer Radkollegen, Matt, der uns seinen Campervan zur Verfuegung stellte.
Ich wollte Katharina sofort davon erzaehlen und habe mehrmals versucht sie anzurufen, aber ich konnte sie nicht erreichen. Es war bereits Sonntag und die Zeit draengte. Zwischendurch hat Matt mit mir eine Probefahrt gemacht. Es war ein alter Van, Baujahr 84. Ich hatte Probleme die Gaenge reinzukriegen, aber nach einer Weile kam ich zurecht. Matt erklaerte mir alles notwendige, wo ich Wagenheber und Motoroel finde und wie ich an den Motor unter dem Beifahrersitz komme. Ausserdem stattete er mich noch mit einer vollen Campingausruestung aus, von Besteck ueber Gaskocher bis Schlafsack.
Am Sonntagabend hatte ich dann auch endlich Katharina erreicht. Sie war mit ihrer Familie schon einige der Sehenswuerdigkeiten abgefahren, hatte aber trotzdem Lust nochmal mitzukommen und sich mit mir das Bezingeld zu Teilen.

1. Tag
Am Morgen half ich Susan noch mit dem Fruehstueck und machte die Kinder fuer die Schule fertig. Als Katharina kam, war ich gerade dabei die Sache ins Auto zu laden. Wir machten uns ein paar Sandwiches fuer die Fahrt und wollten gerade losfahren, als es auf einmal an der Tuer klingelte. Es war der Kammerjaeger, der nochmal in der Garage und ums Haus spruehen wollte, wegen der Giftspinnen die sich hier ueberall rumtrieben. Wir mussten eine Viertelstunde warten, bis wir endlich fahren konnten.
Wir genossen die freie Fahrt in unserem Van, hoerten Matts Aussie-Mix CD und photografierten Strassenschilder waehrend der Fahrt. Als wir auf den Parkplatz am Meelup Beach ankamen, rief mich Susan von der Arbeit aus an. Der Alarm sei zuhause angegangen und sie koennte absolut nicht weg. Katharina und ich waren zu dem Zeitpunkt aber schon gut 70km von Bunbury entfernt. Ich war mir sicher alle Tueren geprueft zu haben und hoffte niemand sei ins Haus eingebrochen. Das passierte naemlich den Nachbarn, als sie nur fuer einen Tag in Busselton waren. Susan wollte mit der Sicherheitsfirma reden und sich dann wieder bei mir melden.
Der Strand von Meelup Beach war recht schoen, aber ins Wasser wollte ich ungern, da Susan sich jeden Moment melden koennte. Stattdessen fuhren wir zum Leuchtturm von Cape Naturalist. Wir kamen aber nicht sehr dicht ran, da man den Leuchtturm nur mit einer Fuehrung besichtigen konnte und die naechste erst in einanhalb Stunden anfing. Wir schaute auf unsere Strassenkarte ob es noch etwas interessantes am noerdlichen Kap gab. Wir entdeckten den Sugarloaf Rock und wollten mal schauen, was sich dahinter verbarg. Es war eine unheimlich schoene Kuestenlandschaft. Der Sugarloaf Felsen war etwas von der Kueste entfernt und bildete eine kleine Lagune mit tuerkisblauem Wasser. Rechts neben der Felsenlandschaft zeigte sich ein feiner Sandstrand mit keiner Menschenseele und den Leuchturm konnte man im Hintergrund auch noch entdecken. Traumhaft schoen. Solche Wunder entdeckt man aber nur wenn man mit dem Auto unterwegs ist und nicht wenn man eine Tour bucht. Gerne waeren wir auch noch laenger geblieben, aber ich stellte auf einmal fest, das ich keinen Empfang auf meinem Handy hatte. Was, wenn Susan sich wieder gemeldet hatte. Ich musste unbedingt zurueck zur naechsten Stadt und sie anrufen, ob wir nun nach Hause fahren mussten.
In Dunsborough schrieb ich Susan eine SMS und wir gingen erst einmal Lebensmittel fuer die naechsten Tage einkaufen. Als wir unser Lunch genossen, kam dann die Nachricht von Susan: Zuhause sei alles in Ordnung und ich solle mir keine Sorgen machen. Naechste Station war Tanken, da die Benzinpreise in Dunsborough aber gut 5cent teurer waren als in Bunbury tankten wir nur fuer 10$ und machten uns dann auf nach Yalligup zum Strand. Von Einsamkeit kann man hier aber nicht gerade reden. Viele Menschen und wenig Strand. Mittelerweile wurde die Zeit etwas knapp und ich wollte gerne das Wardan Aboriginal Center ansehen, bevor es um 16Uhr schloss. Katharina interessierte sich nicht sehr dafuer und wollte lieber die Zeit am nahegelegenen Strand verbringen. Der Strand war wieder wunderschoen, aber ein wenig zu einsam. Katharina wuerde sich den Strand mit einem sehr merkwuerdigen Typen teilen und das konnte ich ihr nicht antuen. Stattdessen wartete sie brav waehrend ich eine Privatfuehrung genoss. Ich war die einzige die zu dem Zeitpunkt noch da war. Ein Aboriginie zeigte mir wie sie Waffe und Werkzeuge herstellten, wie sie Unterschluepfe im Sommer und Winter bauten, wie sie Eidechsen fangen usw. Vieles vom dem war mir schon bekannt aber ich habe versucht interessiert zu schauen. Einiges war aber auch neu fuer mich.
Die Canal Rocks waren eine weitere Attraktion unserer Liste und wieder etwas im Norden. Es gab keine direkte Kuestenroute, da die direkt durch den Leeuwin Naturaliste National Park fuehren wuerde und die Kuestenlandschaft die Schoenheit wegnehmen wuerde. Durch die ewigen Kleinstrassen zum Strand und wieder zurueck sammelten sich die Kilometer. Deshalb hatte ich mich auch beim Benzin etwas verschaetzt. Also fuhren wir ein zweites Mal an der Abzweigung zu den Canal Rocks vorbei zurueck nach Yalligup, wo es laut Karte eine Tankstelle geben sollte. Die gab es aber nicht und so fuhren wir zurueck nach Dunsborough. Wenn ich das vorher gewusst haette, haette ich gleich Volltanken koennen. Die Canal Rocks waren ein Felsformation der besonderen Art. Wenn man sich nur etwas laenger dort aufhielt entdeckte man nicht nur Wasserschnecken, sondern auch Krebse und anderes Getier.
Anschliessend fuhren wir direkt nach Margaret River und suchten uns einen Campingplatz. Unser Van hat nur zwei Vordersitze und eine Matratze hinten, wo wir schlafen konnten. Zum Abendbrot machen wir uns Nudeln mit Tomatensosse. Beim Kochen lehrnten wir dann auch Franzosen kennen, die uns Schnecken und Kokosnuss zum probieren anboten. Die selbe Art von Schnecken hatte ich zuvor noch lebend bei den Canal Rocks gesehen und nun pickte ich sie mit einem Zahnstochen aus ihrem Schneckenhaus. Das mag fuer manche vielleicht ekelig klingen, aber ich muss zugeben, dass die Schnecken mir besser schmeckten als das Kokosfleisch.

2. Tag
Am Dienstagmorgen besuchte ich die Montessorischule in Margagret River waehrend Katharina sich den Ort ansah. Die Schule war ein Traum. Es war soviel Platz, dass man gar nicht merkte, wie viele Kinder eigentlich da sind. Die beiden Kindergartengruppen hat zwischen 22 und 30 Kinder aber bei der Raumgroesse von gut 150qm habe ich sogar Photos machen koennen, wo nicht mehr als ein Kind zusehen war. Mir viel gleich auf, dass alle Kinder super in die Gruppe integriert waren und kein Kind nach seiner Mama weinte, obwohl das Schuljahr gerade erst begonnen hat. Die Erklaerung war einfach. Es gab keine neuen Kinder, die eingewoehnt werden muessen. Wenn ein Kind drei wird darf es kommen und wenn ein Kind schulreif ist, geht es in die erste Klasse unabhaengig davon wie alt das Kind ist, oder welche Jahreszeit gerade ist. Teilweise sind die Gruppen dann nicht wirlich voll, aber finanziell waere es kein Problem. Neben den beiden Kindergartengruppen gibt es noch eine Grundschulklasse fuer die etwa Sechs- bis Neunjaehrigen und eine Grundschulklasse fuer die Neun- bis Zwoelfjaehrigen. Sobald sie auf dem Stand eines Schuelers in der Sechsten Klasse sind, wechseln sie dann auf eine weiterfuehrenden Schule. Das Personal war wirklich sehr nett zu mir, und die Direktorin wuenscht sich gerne eine Partnerschaft zum gemeinsamen Austausch, wenn ich wieder in Deutschland unterrichtet. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, das wir gegen so viel Perfektionismus mit unserem Schulsystem konnurrieren koennen. Ich blieb bis zur Mittagspause, da ich Katharina nicht allzulange warten lassen wollte und wir uns noch einiges ansehen wollten.
Wir fuhren zum Gas Bay Beach bei Prevelley Park dem dichtesten Strand von Margaret River. An diesem Tag war es aber zu kalt zum Schwimmen. Wir suchten uns ein nettes Plaetzchen unter einem Felsvorsprung um unseren Gaskocher trotz Wind in Gang zu bekommen. Zum Nachtisch gab es heute Kuchen, weil Katharina Geburtstag hatte, den wir aber nach einer Weile vorzugen in unserem Van zu verspeisen, wo einem nicht staendig die Haare ins Gesicht wehten. Nicht gerade das schoenste Wetter, um seinen 19. Geburtstag zu feiern.
Nach unserem Lunch fuhren wir etwas nach Norden zu Meekadarabee Falls by Ellensbrook. Der Wasserfall wurde Katharina vom Visitor Centre in Margaret River empfohlen. Auf dem Wanderweg zu den Faellen begegneten uns einige gutgetarnte Eidechsen. Katharina fragte immer wieder "wo", und sah sie erst als sie fast mit der Nase draufstupste und dann schreckhaft nach hinten sprang. Okay, das war jetzt etwas uebertrieben. Aber wenn ich nicht zuvor gesehen haette, wie sich etwas am Boden bewegt, haette ich sie auch nicht entdeckt. Die Faelle waren ganz nett, aber nicht gerade atemberaubend. Ich war wohl mal wieder zur falschen Zeit am richtigen Ort.
Auf dem Weg nach Sueden fuhren wir dann entlang des Scenic Drive durch den Boranup Karri Forest. Die Strasse ist nicht geteert aber eindrucksvoller als die Schnellstrasse. Im Karri Wald gab es auch die Moeglichkeit fuer nur 9$ zu campen. Ein Ranger wuerde am spaeten abend vorbeikommen und die Parkgebuehr kassieren. Katharina und ich entschieden uns aber dann im Hamelin Bay Caravan Park zu uebernachten, wo zumindest Toiletten in der Naehe waren.
In Hamelin Bay wanderten wir dann den Strand entlang und genossen von der Aussichtsplattform an der Spitze der Kreidefelsen den Sonnenuntergang. Herrlich so ein Ausblick. Es waren sogar professionelle Fotografen dort, die versuchten diese Schoenheit fuer Kalenderfotos festzuhalten.

3. Tag
Am Mittwochmorgen fuhren wir durch Augusta zum Cape Leeuwin Lighthouse, dem Leuchturm am suedlichen Kap. Diesmal blieb uns der Leuchturm nicht verspeert und wir genossen einen herrlichen Blick auf den Suedlichen und den Indischen Ozean. Als wir wieder losfahren wollten sprang der Wagen auf einmal nicht an. Hmmh, am Benzin kann es nicht liegen. Ich schaltete die Ersatzbatterie ein, wie es mir Matt erklaert hatte. Der Wagen fuhr. Wir hatte wohl am Tag zuvor zu lange die Leselampe im Auto angehabt.
Wir fuhren entlang der Cave Road, Richtung Lake Cave. Zum Glueck nahmen wir diesmal die Schnellstrasse durch den Boranup Forest, dend als wir fuer ein Foto anhielten, sprang der Wagen mal wieder nicht an. Selbst meine Versuche mit der Batterie blieben erfolglos. Was also tun? Vielleicht ist es das Oel? Die Kontrolleuchte leuchtete auf, aber das tut sie ja jedes Mal beim Starten. Wir sahen uns den Motorraum an. Kein Oelstab in Sicht. Katharina machte den Vorschlag den vorderen Verschluss zu oeffnen, Oel reinzuschuetten, und es dann noch einmal zu probieren. Da ich mich nicht mit Autos auskannte, beschloss ich erst einmal gar nichts zu tun und das war auch besser, denn wie sich spaeter herausstellte, haette wir Oel ins Kuehlwasser gegossen und das kommt bestimmt nicht so gut an. Ich probierte es noch einige Mal. Katharina meinte ich solle es sein lassen, denn ich koenne noch mehr kaputt machen. Ich sah sie fragend an und antwortete: "Der Wagen springt doch schon nicht an, was kann ich da denn noch kaputt machen" "Mach am besten gar nichts" "Und warten bis morgen frueh? oder wie lange". Ich stellte den Warnblicker an und hielt das erste Auto an. Es war ein Campervan mit einem aelteren Ehepaar aus England. Der Mann hatte auch nicht viel Ahnung, wollte aber in der naechsten Werkstatt Bescheid geben und uns dann informieren. Ich wuehlte im Handschuhfach und entdeckte auf einem eine Mitgliedschaft die dem deutschen ADAC gleichkommt. Der zweite Wagen der hielt war eine kleine Gruppe aus Kanada. Sie nahmen unsere Daten auf, und wollten sich bei Matt melden, sobald sie wieder Handyempfang hatten. Dann kamen auf einem die Englaender zurueck. Sie hatte das Personal in der naechsten Tropfsteinhoehle (Lake Cave) informiert und wir koennen von dort aus das Telefon nutzen. Sie nahmen uns die 4km zur Hoehle mit und setzten uns dort ab. Da Matt bereits benachrichtet wurde, rief ich als erstes den Reparaturservice an. Wie sich herausstellte, ist Matt Mitgliedschaft im August letzten Jahres abgelaufen und eine Erneuerung wuerde waehrend einer Panne ihm natuerlich teurer kommen. Da Matt sich noch nicht gemeldet hatte, rief ich ihn auf der Arbeit an. Er kannte bis dahin nur die halbe Wahrheit, da die Verbindung beim Gespraech mit der Kanadierin unterbrochen wurde. Er gab mir den Rat Leute zu bitten uns anzuschieben, denn auf dar keinen Fall wollte er die Kosten fuer etwas zahlen, das er selbst reparieren kann. Da im Moment aber keine geeignete Person in Sicht war, beschloss ich mir ein Ticket zu kaufen und erst einmal die Hoehle anzusehen. Katharina fand es unmoeglich in so einer Situation so zu reagieren. Aber ich hatte keine Lust Daeumchen zu drehen und schliesslich wollten wir sowieso hier stoppen. Der Lake Cave ist die kleinste Tropfensteinhoehle in der Gegend aber auf Grund der Reflektionen im Unterwassersee auch einer der eindrucksvollsten. Das gute an meiner Tour war, das ich zwei gutanzusehende Schweizer ueberreden konnte uns anzuschieben. Wir fuhren zurueck zu unserem Van und wurden daran erinnert, dass wir in einem Tal geparkt hatten. Nach beiden Seiten ging es bergauf, was das Anschieben mit Sicherheit nicht leichter machen wuerde. Einer der Maenner fragte, ob er probieren duerfte den Van zu starten. Er setzte sich hinters Steuer, drehte den Schluessel rum und der Motor lief. Das mag vielleicht wie eine billige anmache ausgesehen haben, aber der Wagen sprang vorher wirklich nicht an. "Naja, wenn ein Englaender und ein Kanadier es nicht bringt, dann ruft euch nen Schweizer." War der Kommentar dazu.
Neuen Mutes fuhren wir weiter Richtung Norden vorbei an Margaret River. Katharina haette sich gerne noch einen Weingarten angesehen, aber mich interessierte es nicht besonders, da ich erstens keinen Wein trinke und zweitens in Mildura in einem Weingarten gearbeitet habe. Aber was soll's. Ich stimmte zu, unter der Bedingung, das der Wagen nicht wieder schlapp macht. Ich stoppte um zu Tanken und da ich den Motor schlecht laufen lassen konnte, machte ich den Motor aus. Es kam wie es kommen musste. Der Tankwart half uns das Auto an die Seite zu rollen. Die Frau vom Antiquitaetenladen nebenan meinte es koenne am Alarm liegen, der das Auto am Starten hindert. Nach dieser Vermutung rief ich wieder Matt an. Nach einer Hoerprobe war er sich aber sicher, das es am Anlasser lag. Auf seinen Rat hin warteten wir eine halbe Stunde, aber als der Wagen immer noch nicht ansprang, bat wir wieder Leute um Hilfe. Fuenf Maenner und zwei Frauen schoben uns an. Der Wagen lief und fuer mich stand fest ich halte nicht mehr. Selbst als ich Katharina zu Hause absetze lies ich den Motor laufen. Das war einfach genug Abenteuer fuer einen Dreitagestrip.

Matt kam im Laufe des naechsten Tages vorbei und tausche den Anlasser aus. Demnaechst kommt seine Freundin aus Stuttgart vorbei und moechte mit dem Van im Vierradantrieb durchs Outback. Ich hoffe nur sie bleibt nicht irgendwo im Nirgendwo liegen.

Australian Day

Der 26. Januar ist der Nationalfeiertag in Australien und wird jederrorts gefeiert. Ich bin mit den Kindern frueh in die Stadt gefahren und habe zugesehen, wie die australische Flagge gehisst wurde und neue Staatsbuerger offiziell begruesst wurden. Viele der Europaer und Asiaten lebenben schon seit Jahren in Australien, sind teilweise auch mit einem/einer Australier/in verheiratet aber habe erst seit kurzem die australische Staatsbuergerschaft.
Ab 10 Uhr wurde dann der Markt eroeffnet mit Wurfbuden, Huepfburg, Autosscooter und Riesenrad. Das schoenste fuer die Kinder und unheimlich teuer fuer die Erwachsenen.

Nach dem Mittagessen kam dann Helens grosses Ereignis. Allen hat die Stuetzraeder von ihrem Fahrrad abmontiert. Helen wollte es unbedingt, hatte aber ueberhaupt kein Gleichgewichtsgefuehl und ist immer zur Seite gekippt. Ich finde es viel zu frueh. Ich haette noch ein paar Monate, zumindest bis zu ihrem vierten Geburtstag im April gewartet.
Helen hat es aber Spass gemacht und war sehr ergeizig. Nach vier Tagen konnte sie das Gleichgewicht halten und man konnte sie loslassen. Nach keiner Woche konnte sie auch alleine anfahren und bremsen. Nach zwei Wochen fuhr sie mit Spass die abgeflachten Buergersteige auf und ab und seitdem uebt sie sich in Tricks wie nur mit einer Hand zu fahren oder die Fuesse auszustrecken. Sie faehrt mehrmals taeglich, meist im Wendekreis unserer Sackgasse aber manchmal auch kreuz und quer durch die Nachbarschaft oder die 500m zum Spielplatz.

Abends gab es ein Feuerwerk in der Stadt. Meine Familie beschloss es sich vom Balkon aus anzusehen aber ich wollte richtig dabei sein. Ich habe dann ein wenig rumtelefoniert. Einer meiner Bekannten wird mich wohl mitnehmen koennen. So war es dann auch. Katharina ist ein AuPair aus Oesterreich. Ihr Gastkind geht mit Mark in eine Klasse und daher kennen sich auch die Eltern. Sie wohnt etwas ausserhalb in Australind und fahren fast an uns vorbei auf dem Weg zur Stadt. Katharinas Familie hat mich dann dankbarerweise mitgenommen. Wir haben uns dann alle zu den anderen Massen um einen See herumgestellt und das Feuerwerk bewundert. Und bald hoerte man die Rufe: "Aussie, Aussie, Aussie" aus der eine Ecke und dann die Erwiderung: "Hoi, Hoi, Hoi" aus der anderen Ecke.

Australian Day hat eine grosse Bedeutung fuer die Australier und deshalb ist das Feuerwerk auch groesser als an Sylvester. Aber sie sind nicht so besessen wie die Amerikaner am 4.Juli .
Auf die Frage ob wir den Tag der deutschen Einheit auch so gestalten konnte ich nur schmunzeln.

Ein Trip nach Busselton

Einer von Marks Schulfreunden ist nach Busselton gezogen, und Mark wollte ihn gerne noch vor Ende der Schulferien besuchen. Susan hatte mich gefragt, ob ich mitkommen wolle. Wir wuerden Mark bei seinem Freund absetzen und uns dann die Busselton Jetty, das wahrscheinlich einzigst Sehenswerte in dem Ort ansehen.
Die Busselton Jetty ist ein langer Holzsteg von fast zwei Kilometern. Sogar eine Bahngleisen gibt es, weil frueher die Gueter so schneller zu den Schiffen transportiert wurden. Heute verkehrt auf der Strecke nur ein Touristenzug, der die Besucher bis an das erst vor kurzem errichtete Observatorium am Ende der Jetty befoerdert.
Als Volunteer im DDC habe ich zur Busselton Jetty freien Eintritt, einer meiner Vorzuege, wo ich doch kein Lohn fuer meine Arbeit bekomme. Und weil Susan faehrt habe ich auch noch die Fahrt ins 50km entfernte Busselton umsonst. Susan, Mark und Helen haben sogar bis Mittags gewartet, also bis ich meine Arbeit im DDC beendet habe.

Wir sind dann zu viert nach Busselton gefahren und haben Mark bei seinem Freund abgesetzt. Zu dritt haben wir uns auf dem Weg zur beruehmten Jetty gemacht und uns Tickets besorgt. Die Anzahl von Leuten auf der Jetty ist begrenzt und deshalb mussten wir eine gute Stunde warten. Wir besorgten uns ein Eis und liefen dann gemuetlich die Jetty entlang. Dabei stellten wir fest, dass wir gar nicht mehr so viel Zeit hatten, denn der Zug faehrt im Moment nicht und fast zwei Kilometer laufen braucht halt seine Zeit. Zum Glueck hatten wir fuer Helen eine Sportkarre dabei.
Die Fuehrung hatte bereits begonnen. Durch die Scheiben sah man Korallen, die sich im Laufe der Jahre unter dem Steg gebildet haben, Fischschwaerme und andere Besonderheiten wie tropische Fische und Seesterne. Ich erfuhr, dass man auch unter der Jetty tauchen kann. Das ist bestimmt interessant, wenn man dann in die Fenster rein schaut und die Leute hinter den Scheiben sieht. Das werde ich mir dann fuers naechste Mal aufheben, wenn Mark mal wieder seinen Freund besuchen moechte.

Familienurlaub

Pemberton - Karri Forest - Albany

Urspruenglich war geplannt Ende Januar fuer eine Woche nach Tasmanien zu fliegen, wo die Eltern bei einem Fahrradrennen ueber mehrere Etappen teilnehmen wollten. Flug, Unterkunft und Essen fuer fuenf Personen plus Teilnehmergebuehr, Mietauto, Benzin, usw. haette die Familie ungefaehr 10000$ gekostet, was absolut nicht drin war, nachdem sie erst letztes Jahr drei Monate durch Europa reisten. Statt dessen erwarteten uns die Waelder und Kuesten im Sueden West Australiens. Mir sollst recht sein, denn ich habe beides noch nicht gesehen.

Am Freitag den 13. Januar ging es los. Lebensmittel und Spielsachen in den Kofferraum, Fahrraeder und Gepaeck in den Anhaenger und die Kayaks auf den Dachgepaecktraeger. Und nun ein kleines Ratespiel: Was glaubt ihr wie viele Fahrraeder wurden mit genommen? Die Loesung am Ende des Beitrages.
Ich zwaengte mich mit Mark und Helen auf die Rueckbank und unterhielt mich waehrend der Fahrt mit den Eltern ueber dieses und jenes, waehrend die Kinder ueber Kopfhoerer eine DVD im Autodachmonitor anschauten. Kurzer Stop war Nannup, wo Susan Kaffee fuer unterwegs besorgte, Allen und Mark Baelle kickten, Helen tief und fest schlief und ich mir von Aussie die Regeln des Loan Bowls (Rasenbowling) erklaeren lies, was eine abgewandelte Form von Boule ist.
Abends erreichten wir dann Pemberton, wo wir die naechsten drei Naechte und Tage verbrachten.

In Pemberton wohnten wir auf einer Farm, wo es fuer die Kinder die Moeglichkeit gab ab neun Uhr die Tiere zu fuettern. Da gab es Huehner und Enten, Meerschweinchen und Hasen, die Kaelber Schokolade und Mocca, ein Pferd im Ruhestand und zwei Kaengeruhs. Andere habe vielleicht Probleme um diese Zeit aufzustehen, nicht aber meine Familie. Die Kinder wachen selten nach sechs Uhr auf und die Eltern steigen woehnlich um 6.30 Uhr auf ihre Raeder, was sie aber im Urlaub eine Stunde nach hinten verschoben haben. Wie dem auch sei. Um 9 Uhr hatten alle gefruehstueckt, die Kinder haben die Farm mehrfach mit dem Rad erkundet, eine halbe Stunde auf dem Trampolin gehuepft und ne weitere halbe Stunde auf den einsamen Spielplatz totgeschlagen bis es endlich soweit war.
Am Vormittag wollten wir dann zum Gloucester Tree wandert, machten dann aber Halt auf einer Goldfisch Farm mit Namen The Barn (die Scheune), welche auf dem Weg lag. Es gab
riesige Goldfische zu bestaunen, einen Esel zum Streicheln und eine Galerie mit Malereien und Kunstwerken der Umgebung. Da Mark aber absolut nicht weiterlaufen wollte, weil ihm die Fliegen so nervten, sind wir erst einmal zurueck zur Farm und haben uns in unserer klimatisierten Huette im Wald ausgeruht. Fliegenfrei.
Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Auto zum Gloucester Tree (gesprochen: Glosster), einem beruehmten Karribaum in der Gegend, den man hochklettern kann. Er wurde vor Jahren als Aussichtsturm benutzt, um nach Waldbraenden Ausschau zu halten. Heute uebernehmen diese Aufgabe Hubschrauber und der Baum ist eine reine Touristenattraktion. Er hat keine Aeste und in dem Stamm wurden Eisenstaebe befestigt, so dass man den Baum wie auf einer Leiter hochklettern kann. Ich bin als einzige die 61m bis an die Spitze geklettert. Die Eltern wollten nicht und Mark durfte nicht. Schwierig wurde das Klettern nur, wenn einem einer entgegen kam. Oben gab es eine Aussichtsplattform und man hatte einen herrlichen Blick ueber den Karriwald. (Karri = eine Baumart mit sehr hartem Holz, die es nur im Suedwesten Australiens gibt.) Als ich wieder unten angekommen war, wanderten wir noch eine kurze Strecke von 800m durch den Wald, bevor es nach Hause ging.

Am Sonntag spielten wir eine Weile im Haus, fuetterten erneut die Tiere, suchten nach Eiern und planschten im Pool, bis die Eltern mittags von ihrer Fahrradtour heimkamen. Helen, Susan und ich machten dann einen Abstecher zum Woodcraft Store, wo man Kunstwerke und Kleinmoebel aus Karri und Jarrah Holz kaufen kann. Nach einer Tasse heisse Schokolade im Cafe nebenan fuhren wir zum Big Brook Dam. Allen und Mark hatten die Strecke mit dem Fahrrad zurueckgelegt. Wir legten uns an den Strand, schwammen im Wasser und ich hatte endlich die Gelegenheit meine neue Schnorkelausruestung auszuprobieren, die ich mir fuer die Arbeit im DDC gekauft hatte.

Montag mussten wir dann schon wieder die Sachen packen und fuhren Richtung Albany. Auf dem Weg stoppten wir im Wald. Das hier mal wieder Unmengen von Fliegen waren brauch ich aber wohl nicht zu erwaehnen. Noch mehr als die Fliegen regte mich aber Marks Gemecker ueber die Fliegen auf. Wir liefen 800m um einen Giant Tingle Tree ausfindig zu machen, aber irgendwie waren alle Baueme Giants (Riesen) und wir liefen
wie Zwerge durch den Wald, der teilweise ueber 300 Jahren alten Baeume. Viele der Baueme waren von Innen hohl und schwarz, so als ob hier vor einigen Jahren ein Buschfeuer gewuetet hat. Allen gaulkelte den Kindern vor er haette vergessen ein Haus fuer die naechste Nacht zu buchen und wir muessten nun hier im Wald campen. Wir brauchten einen Baum fuer uns fuenf zum Schlafen und einen weiteren wo wir das Auto abstellen koennten. Helen war sehr euphorisch bei der Sache, aber Mark lies sich mit seinen sieben Jahren nicht mehr so leicht veraeppeln.
Zwischen Walpole und Denmark hielten wir nochmals im Valley off the Giants (Tal der Riesen) wo wir ueber eine Staalkontruktion 40m ueber den Boden durch die Baumkronen laufen konnten. Der Ort ist bekannt unter dem Namen Tree Top Walk. Am Anfang der Bruecke fragte uns jemand vorher wir kommen. Sie macht Striche aus welchen Teilen Australiens wir kommen oder woher das dem Ausland. Was fuer ein Job. Es war 3 Uhr Nachmittags und laut ihrer Angabe sind schon an die 500 Personen ueber diese Bruecke marchiert, an nur einem Tag. 50% der Besucher kamen aus Westaustralien, ca. 20% aus anderen Teilen Australiens, 10% aus Japan, weitere 10% aus Deutschland und der Rest aus anderen Teilen Europas, Amerika und Asien. Der Eintritt kostete 5$ pro Erwachsenen. Das ist kein schlechtes Tageseinkommen fuer einen Wochentag. Am Ende der Bruecke gab es den Ancient Empire Walk, der sich aber nicht sehr von unserem frueheren Tingle Tree Walk unterschied, allerdings durfte man hier viele Baeume nicht beruehren. Verstaendlich bei 500 Besuchern taeglich. Und am Wochenende kommen garantiert noch mehr.
Am Abend erreichten wir unsere Ferienwohnung in Albany. Wir entluden unser Auto und spazierten dann direkt an den Strand, der gerade mal 50m entfernt war. Es war recht windig hier, aber fuer jemanden der an der Nordseekueste aufgewachsenen ist voellig normal.

Am Dienstag frueh ging ich wieder mit den Kindern an den Strand, waehrend Susan und Allen eine Radtour machten. Unsere Ferienwohnung liegt ehrlich gesagt nicht direkt in Albany, sondern etwas abgelegen zwischen den Orten Middelton Beach und Emu Point. Es ist demnach sehr ruhig und der Strand zwischen den Orten recht einsam. Vielleicht war auch nur so wenig los, weil es windig war. Aber Dank des Windes waren keine Fliegen in Sicht.
Spaeter bin ich dann mit Mark den Radweg entlang bis nach Middelton Beach gefahren und habe dann auf dem Spielplatz auf Susan und Helen gewartet. Der Weg war recht
huegelig und Helen ist bei jedem auf und ab von ihrem Fahrrad abgestiegen. Es hat eine Ewigkeit gedauert bis sie da waren. Anschliessend sind wir dann ins Cafe und haben uns Muffins und heisse Schokolade gegoennt. Auf dem Rueckweg fuhr ich mit Helen und Susan mit Mark. Ewig musste ich Helen die Huegel hinauf schieben und warten, bis sie die Huegel herunterlief. Bald habe ich dann mein Rad geschoben, weil es weniger anstrengend war, als ewig auf und ab zu steigen. Mit Mark fuhr ich die Strecke in 10 Minuten. Mit Helen brauchte ich 40 Minuten.
Nach dem Lunch haben sich alle ausser mir zur Mittagsruhe hingelegt. Ich habe mich dann nochmal aufs Rad geschwungen und bin die 6/7 Kilometer nach Albany geradelt. Es ist nicht viel weiter als die Tour von meinem Haus in Bunbury zum Delfinzentrum, aber doppelt zu anstrengend, wegen dem ewigen auf und ab. In Albany habe ich mir die historischen Gebaeude wie Strawberry Hill, die aelteste Farm in West Australien und das alte Gefaengnis angesehen. Albany wurde schon besiedelt, als von Perth noch niemand gehoert hatte. Fuer den Rueckweg waehlte ich eine Strecke entlang der Kueste. Ein fataler Fehler. Auf der Karte sah es so nett aus; Radweg durch den Wald, vorbei
am Aussichtspunkt usw. Tasaechlich was es aber ein Berg und es ging bestimmt zwei Kilometer nur bergauf. Es war teilweise so steil, das ich mein Rad schieben musste. Kurz bevor ich zu Hause ankam, schrieb mir Susan dann eine SMS, dass sie zum Einkaufen gefahren sind. Na klasse, jetzt steht ich nach so einer Tour auch noch vor verschlossener Tuer. Ich entschied mich weiter richtig Emu Point zu fahren und nun ratet mal was ich am Strassenrand entdeckt habe. Ach, da kommt sowieso keiner drauf. Auf einem Felsen sassens zwei Hunde mit Hut und Sonnenbrille. Da musste ich gleich stehen bleiben und ein Photo machen, denn geglaubt haette mir das eh keiner. Zwei Kinder haben mich angesprochen ob ich die Hunde so gestylet haette, was ich verneinte. Vom Besitzer war weit und breit nichts zu sehen.

Whale World stand am Mittwoch auf dem Plan und dabei hat es mich noch nicht einmal so wirklich interessiert. Delfine sind fuer mich wesentlich interessanter als Wale. Zu meiner Ueberaschung habe ich aber genau dort Tsuguru getroffen, der auch im DDC in Bunbury Volunteer Arbeit geleistet hat. So ein Zufall.

Donnertag trainierten Allen und Susan wieder und ich machte mit mit den Kindern auf an den Strand. Wir liessen Flieger in den Duenen steigen, bis einer auf einmal spurlos verschwand und bauten dann eine Sandburg. Ein sechjaehriger Junge gesellte sich mit seiner Mutter zu uns und die Kinder spielten vergnuegt, waehrend wir einen Plausch hielten.
Am Nachmittag machte ich mich wieder auf dem Weg nach Albany. Ich spazierte ein wenig durch die Shops und landete dann in einem Bookcafe. Das ist eine Kombination aus einem Cafe und einem Buchladen. Das besondere war, dass man wie in einer Buecherei die Buecher lesen durfte und gleichzeitig seinen Tee geniessen konnte.

Freitag war fuer mich der schoenste Tag in Albany. Wir fuhren mit dem Auto zur suedlichsten Spitze Westaustraliens und sahen besondere Felsformationen wie The Gap, eine grosse Felsspaltung und Natural Bridge, eine kleine Bucht ueber die eine felsige Bruecke fuehrte. Alleine mit dem Fahrrad haette ich dort nie hinfahren koennen. Fuer die Kinder war es aber einfach nur schoen ueber die Felsen zu klettern und besonders fuer Mark konnten die Felsen gar nicht gross genug sein. Blickte man ueber die Felsen nach Sueden, sah man nichts als das Meer und einen strahlenden Himmel. Blau und blau gingen in einander ueber, aber vor Jahren war dies noch die Grenze zur Antarktis. Jedes Jahr entfernt sich Australien 5cm mehr vom alten Kontinent, wie ich es einer Infotafel entnehmen konnte.
Anschliessend suchten wir uns einen einsamen Strand in der Gegend. Stellt euch vor ihr geht im Hochsommer an die Nordsee- oder Ostseekueste, rollt euer Handtuch aus und koennt weder rechts noch links eine andere Menschenseele entdecken. Unvorstellbar fuer Deutschland, aber fuer Australien durchaus moeglich. Wir machten Picknick am Strand und holten dann die Kayaks vom Dachgebaecktraeger. Wir hatte die Kayaks den ganzen Weg von Bunbury runtergeschleppt und sie noch nicht einmal benutzt. Wir paddelten den ganzen Nachmittag entlang der Ufer.

Am Samstag spielte ich frueh wieder mit den Kindern. Wir machten Schwerter, Schilder und Kostueme aus Zeitungspapier und zogen dann in die Schlacht. Dann hatte Mark die Idee, dass uns keiner sehen durfte. Wir versteckten uns hinter Bueschen und Muelltonnen, den jeder Spaziergaenger waere ein Spion und koennte uns unsere Lebensenergie klauen, wenn sie uns entdecken. Kindliche Fantasie halt.
Am Nachmittag legte sich die Eltern und Helen wieder zum Schlafen. Mark schaute eine DVD und ich entschloss mich einen Spaziergang durch Emu Point zu machen und mich dann mit einem Buch an den Strand zu legen. Auf eine erneute Radtour hatte ich einfach keinen Bock.
Ich haette gerne noch mehr gesehen, was bestimmt auch fuer die Kinder interessant gewesen waere, aber was ueber 15km entfernt war. Viel Zeit ging einfach verloren, weil die Familie zwischen 12 und 16 Uhr einfach gar nicht aus dem Haus ging.

Sonntag frueh packte ich meine Sachen und die Lebensmittel, waerend die Familie mal wieder ne Radtour machte. Anschliessend ging ich noch einmal mit den Kindern an den Strand, und die Eltern packten ihre Sachen. Um 11 Uhr assen wir dann noch schnell eine Kleinigkeit und ab ging es die 350km zurueck nach Bunbury.
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Loesung: Es wurden acht Fahrraeder mitgenommen. Helen hat ihr kleines Fahrrad mit den Stuetzraedern dabei und ich mein normales Rad, was sie mir seit meiner Ankunft in Bunbury zur Verfuegung gestellt hatten. Susan, Allen und Mark hatten jeweils zwei Raeder dabei, eins fuer die Strasse und ein Mauntainbike fuers Gelaende.

Die Fliegen sind los

Faengt in Australien erst einmal der Sommer an, ist die Saison der Fliegen auch nicht mehr weit. Dieses Jahr hat die Saison aber etwas spaeter begonnen, da es ungewoehnlich kalt fuer einen australischen Sommer war.
Anfang Januar ging es los und ich habe in nur einer Woche zwei Fliegen verschluckt und eine ist mir die Nase hochgeflogen. Setzt euch mal in einen Kuhstall und ihr wisst in etwa was das fuer ein Gefuehl ist. Besonders im DDC war es nervig, denn man ist die meiste Zeit im Freien und die Biester sind einfach ueber all. Die ortansaessig Vollies meinten nur kuehl regt dich nicht so auf. Spar dir die Kraft fuer spaeter, wenn du vor lauter Fliegen die Hand vor Augen nicht mehr sehen kannst. Auf meine Frage, wann die Biester endlich verschwinden, antwortete man mir in ein paar Wochen, wenn die Mistkaefer rauskommen.
Okay es kann ja nicht alles rosig sein. Und ich dachte nur Muecken koennen nerven.

Das Dolphin Discovery Centre (DDC)

Die Anfaenge

In den 60er Jahre hat eine gewisse Mrs. Smith angefangen Delfine zu fuettern und irgendwie ist daraus dann eine touristische Attraktion geworden. Es hat sich bald herumgesprochen, dass sich wilde Delfine fuettern liessen und so reisten bald nicht nur Leute aus anderen Teilen Australiens, sondern beispielsweise auch aus Malaysia an. Anfang der 70er ist Mrs Smith dann verstorben, aber einige Ortsansaessige haben weiter Delfine gefuettert und die Faszination ist geblieben.
Es wurde ein Verein gegruendet mit dem Namen Bunbury Dolphin Trust, die 1989 ein Team von Delfinspezialisten engagierten. Ihre Aufgabe war es mit Booten rauszufahren, Fotos zu machen und dadurch die Delfine zu identifizieren. Seitdem Research betrieben wurde, gab es auch die Volunteere am Strand. Sie halfen den Spezialisten Daten zu sammeln, dass Verhalten der Tiere zu ergruenden und schwammen regelmaessig mit den Delfinen in Strandnaehe. Dieser Bereich ist heute als Interaction Zone (IZ) bekannt. Im darauffolgenden Jahr fing man dann an Touristen und Einheimische auf Bootstouren das Schwimmen im den Delfinen in der Bucht zu ermoeglichen. Diese Touren sind noch bis heute beliebt.
Zusammen mit den Toureinnahmen und Spenden war es dann moeglich 1994 das Dolphin Discovery Center zu gruenden. Es erhaelt ein kleines Museum, ein Kino, ein Souverniershop, ein Cafe und einen Bereich fuer das Forschungsteam. Vor dieser Zeit gab es nur einen Container fuer die Volunteere am Strand, der aber immer noch existiert. Die gesamte gesammelte Data wurde seit 1989 auf Papieren festgehalten aber professionell wird es erst seit in letzten Jahren betrieben. Viele alte Photos waren noch nicht mal entwickelt und Papiere sind nass geworden und verfallen langsam. Die heutige Data ist auf vier Computern verteilt und es wird wohl noch einige Zeit dauern bis alle Angaben katalogisiert und die Luecken aufgefuellt sind.
2000 kam ein Fernsehteam vorbei, dass einen Film ueber die Delfine in der Koombana Bay in Bunbury drehte, den man heute noch zusammen mit Filmen ueber Delfine in Monkey Mia, Wale und Pinguine im Kino des Zentrums sehen kann.


Das Dolphin Discovery Centre heute

Der Eintritt kostet gerade mal 4$ und ist ein halbes Jahr gueltig. So hat man die Chance wieder zu kommen, wenn man einmal keinen Delfin gesehen hat. Solange man sich aber im Zentrum aufhaelt, sei es im Museum, im Kino oder im Cafe wird man darueber informiert, wenn ein Delfin gesichtet wurde.
Ausserdem gibt es die Moeglichkeit auf Touren zu gehen. Eine ECO-Cruise (1 1/2 Stunden Sightseeing) kostet fuer einen Erwachsenen 33$. Ich bekomme dafuer jeden Monat zwei Gutscheine, die aber leider nicht uebertragbar sind. Ich habe noch nicht einen davon genutzt. Fuer 115$ kann man auf eine Schwimmtour gehen. Die Tour dauert drei Stunden und Delfine sieht man hundertprozentig, aber nur auf wenigen Touren sind die Delfine auch wirklich an uns interessiert. Meist sind sie mit Fischen beschaeftigt. Und einmal hat sich eine Gruppe Kanupaddler zwischen uns und die Delfine gestellt, was die Delfine verscheucht hat. Unwissenheit der Anwohner. Niemals darf man versuchen einen wilden Delfin zu streicheln, hinterher zu schwimmen oder mit dem Wasser zu spritzen. Die Delfine suchen sofort das weite Weite, weil sie Angst bekommen. Ich begleite diese Touren und bekomme sie jedes Mal umsonst.
Die Interaction Zone am Strand ist kostenlos und immer einen Besuch wert. Wir sammeln Data, d.h. schreiben auf wann die Delfine kommen, wann sie gehen, wie warm das Wasser ist, wie warm die Luft ist, wie bewoelkt es ist, wie viele Leute am Strand sind, wie viele Leute im Wasser sind, und besonderes Verhalten der Delfine und Besucher. Ihr seht also, dass die Erforschung der Delfine immer noch an erster Stelle steht. An zweiter Stelle steht die Aufklaerung der Bevoelkerung ueber das Verhalten und die Bedurfnisse der Delfine. Wir sorgen dafuer, das kein Muell in die Bucht gelangt und dass die Delfine sich sicher fuehlen, wenn sie an den Strand kommen. Waehrend wir knietief mit den Touristen im Wasser stehen, geben wir diese Informationen weiter, aber gleichzeitig hat auch jeder die Moeglichkeit etwas weiter rauszugehen und den Kopf unter Wasser zu stecken, um die Delfine zu hoeren und bei guter Sicht auch unter Wasser zu sehen. Zur Sicherheit der Delfine nimmt ein Volunteer aber nie mehr als fuenf Besucher gleichzeitig mit raus. Der Tourismus ist aber nur der kleinste Teil unserer Aufgaben. Und wie gesagt die freiwilligen Helfer gab es schon fuenf Jahre bevor das Zentrum eroeffnet wurde.
Ich liebe meinen Job und komme bei jeder Gelegenheit an den Strand. Nur an Regentagen bin ich ungern da. Den Delfinen stoert es naemlich nicht, wenn wir nass werden, sie sind ja eh nass. Und ich friere und hoffe einfach nur das die Delfine bald gehen. Aber manchmal stehe ich Stunden im Wasser. Einmal hatten wir einen schoenen Morgen. Tangles, Turbo, Nicky und Levy waren da. Es war schoen die Delfine zu beobachten, besonders wenn Levy mit Turbo spielt. Aber dann fing es an zu nieseln. Die Delfine machten sich auf den Weg nach Hause, bis auf Levy. Sie schwamm weiter entlang der Touristen, auch wenn nur noch halb so viele im Wasser waren. Endlich suchte auch sie das Weite. Ich lief aus dem Wasser trocknete mich ab und machte mir einen heissen Tee. Ich trank einen ersten Schluck als schon wieder jemand rief Delfin in der Zone. Es war wieder Levy wer sonst. Beim zweiten Besuch blieb sie so lange bis es richtig anfing zu schuetten. Aber als sie Erbarmen mit uns hatte, war mein Tee bereits kalt geworden.


In Zukunft

In diesem Jahr haben wir die Bestaetigung bekommen, dass die Stadt uns finanziell unterstuetzt. Es ist nun geplannt ein neues Gebaeude direkt am Strand zu errichten, wo sowohl das Researchteam wie auch die Vollies untergebracht sind. Unser einfacher Container wird dann abgeloest. Mit dem Bau wird in den naechsten 12 Monaten gegonnen und bis dahin ist dann hoffentlich die Data auf dem neusten Stand und es kann Hand in Hand mit dem Forschungsteam gearbeitet werden. Die Infos werden dann noch genauer. So kann das Team von morgen z.B. die Wassertemperaturen vom Strand und Bucht vergleichen und die Veraenderung des Wetters den ganzen Tag ueber dokomentieren. Mit dem Team am Strand gelangt die Data direkt in den Rechner und vielleicht wird es jemanden gelingen endlich vorherzusagen wann die Delfine uns besuchen.
Wir wollen schon heute, das die Delfine ihr natuerliches Verhalten beibehalten und fuettern nur sehr wenig Fisch und geben dieses kontrolliert aus. Im Moment fuettern wir noch sechs Delfine, aber in Zukunft soll keiner mehr gefuettert werden.

Fahrpraxis

Wer erinnert sich noch an meinen Bericht ueber meine erste Fahrstunde in Australien? Damals war ich gerade gelandet und das erste Mal hinterm Steuer war eine Katasstrophe. In Brisbane bin ich danach nicht mehr gefahren.
Das naechste Mal hinterm Steuer war auf Magnetic Island. Meine Wwoof Familie hatte ueberhaupt keine bedenken mir das Auto fuer einen Abend auszuleihen. Sie meinten es waere eh nicht viel los auf den Strassen. Ich habe seit April 1998 meinen Fuehrerschein, fuehlte mich aber dennoch etwas unsicher, was sich aber nach den ersten Minuten legte.

Nun stand ich vor einer neuen Herausforderung. Susan fragte mich, ob ich bereit waere die Kinder zur Schule und zu den Aktivitaeten zu fahren. Aus organisatorischen Gruenden waere es fuer sie dann wesentlich einfacher. Ihre bisherigen AuPairs, vier an der Zahl sind nicht gefahren, weil sie noch sehr jung waren und kaum Fahrpraxis hatten. Ich hatte zugestimmt, aber erst einmal um Fahrstunden gebeten, den schliesslich hatte ich in Australien so gut wie keine Erfahrung und wenn Kinder mit im Auto sind ist die Verantwortung um so groesser.
Ich setzte mich hinters Steuer. Es war ein normales Auto, kein 4WD (4 Wheel Drive - Vierradantrieb) und somit auch nur eine Gangschaltung und die war Automatik. Gut, schon mal ein Problem weniger. Aber wo war die Handbremse? Die Handbremse ist hier eine Fussbremse und befindet sich genau dort, wo fuer gewoehnlich die Kupplung ist. Man stelle sich einmal folgende Situation vor: Ich fahre auf einer Schnellstrasse ca. 100km und moechte die naeschte Abzweigung rechts reinfahren. In Gedanke bereite ich mich darauf vor runterzuschalten und trete dabei auf die Hand- ... eh Fussbremse. So was kann uebel ausgehen.

Vor jeder Fahrt hat Susan mir den Weg auf einer Karte markiert. Ich bin ziemlich gut in Kartenlesen, kann mir Strecken gut einpraegen und weis beim Fahren genau wo auf der Karte ich gerade bin. Ich fuhr ohne Probleme. Okay so gut wie ohne. Ab und zu passierte es mir, das beim Linksabbiegen mal wieder der Scheibenwischer anging, aber das sind ja Kleinigkeiten. Die Verkehrsregeln sind fuer mich nicht mehr neu und ich weis genau in welche Richtung ich beim Abbiegen zuerst schauen muss.
Etwas kompliziert ist hier der Kreiselverkehr. Nimmt man die erste Ausfahrt blinkt man bereits beim reinfahren links. Nimmt man die zweite Ausfahrt blinkt man erstmal garnicht. Nimmt man die dritte Ausfahrt, blinkt man rechts obwohl man im Kreisel links rumfaehrt. Kleine Kreisel sind einfach. Man faehrt links rum und blinkt links, wenn man rausfaehrt. Grosse Kreisel sind zweispurig. Moechte man die erste Ausfahrt nehmen, blinkt man links und ordnet sich links ein. Man faehrt dann auf der linken Spur. Moechte man die zweite Ausfahrt nehmen, kann man sich links oder rechts einordnen, faehrt in den Kreisel rein und blinkt links wenn man rausfaehrt. Hat man sich links eingeordnet, bleibt man auf der linken Spur; Hat man sich rechts eingeordnet bleibt man auf der rechten Spur beim Rausfahren. Moechte man die dritte Ausfahrt nehmen, blinkt man rechts und ordnet sich rechts ein. Man faehrt links um den Kreisel und schalten dann den Blicker auf links, nachdem man an der zweiten Ausfahrt vorbei ist. Beim Rausfahren ist man auf der rechten Spur. Das klang nun sehr kompliziert. Ich koennte auch sagen die rechte Spur ist der innere Kreisel und die linke Spur ist der aeussere Kreisel.
Das Auto hat ausserdem eine Feststelltaste fuer die Geschwindigkeit. In Australien sind sie naemlich sehr streng und man muss schon hohe Geldstrafen zahlen, wenn man nur einen halben Stundenkilometer zu schnell faehrt. Susan hat mir erklaert, dass ich den Fuss vom Gas nehmen muss, sobald ich die Taste druecke, denn ich kann immer noch schneller fahren, um z.B. jemanden zu ueberholen. Ganz schoen komisch Auto zu fahren und keinen Fuss auf einen Pedal zu haben. Wenn man zu dicht an die anderen Autos heran faehrtfaengt es an in immer enger werden Intervallen zu piepen, bis es letztendlich "Crash" sagt. Jetzt muesste man noch noch das Lenkrad mit dem Navigationsszstem verbinden und ich koennte mich zu den Kindern nach hinten setzen.

Ich hatte drei Fahrstunden und fahre seitdem fast taeglich. Bunbury hat breite Strassen, wenig Ampel und viel Kreisverkehr. Ich fahre die Kinder zur Schule, ins Schwimmbad, zum Skaten, zur Nachhilfe und wo auch immer wir hin wollen. Gelegentlich fahre ich Susan auch zur Arbeit, aber sie nimmt meist das Fahrrad, weil sie nicht als faul gelten moechte. Schliesslich fahre ich dreimal in der Woche mit dem Fahrrad zum Delfinzentrum und sie kann doch nicht bequemlicher sein als ihre Nanny. Das sie jedes Wochenende trainiert und einmal im Monat 100km Rad faehrt hat sie dabei wohl vergessen. Aber egal, sie moechte nicht als faul bezeichnet werden und gibt dann lieber ihrem Kindermaedchen das Auto und faehrt selbst Fahrrad. Abends darf ich dann auch mal das Auto nehmen und Freunde in der Stadt besuchen. Schade, dass ich diese Moeglichkeit nicht schon Sylvester hatte.

Jahreswechsel

Was macht ein Australier am 31. Dezember um Mitternacht? Die meisten schlafen.
Ok werdet ihr sagen, wenn in Deutschland die Raketen hochgeschossen werden, ist es ja bereits zwischen 7 und 10 Uhr in Australien und am Feiern ist da keiner mehr. Aber davon spreche ich nicht.

In Australien gibt es drei Zeitzonen oder sagen wir mal besser fuenf, da Queensland und das Nordterriorium keine Sommerzeit haben. Aber an Sylvester zaehlt fuer die meisten Australier nur die Zeit in Sydney. Und wenn es 24 Uhr in New South Wales (dort liegt Sydney), Victoria, Canberra und Tasmanien ist, ist es erst 23.30 Uhr in Suedaustralien, 23 Uhr in Queensland, 22.30 Uhr im Nordterriorium und erst 21 Uhr in Westaustralien, wo ich wohne.

Ich habe Susan und Allen gefragt, was sie Sylvester vorhaben. Ich traute meinen Ohren kaum als sie sagten: Wir stossen um neun Uhr an, sagen Happy New Year Sydney und gehen schlafen.
Hoert sich nicht gerade spannend an.
Ich habe dann mal bei meinen Kollegen im DDC nachgefragt, was deren Plaene waeren. So wie es aussah sei in der Stadt auch nicht wirklich was los. Einige wollten sich in einer Kneipe treffen, aber sonst war nichts geplannt. Ich war unschluessig, was ich machen sollte, da ich eh nicht lange bleiben koenne, weil ich um 6.30 Uhr in der frueh bereits ausgeschlafen auf der Matte stehe musste. Ausserdem waere das Taxi ganz schoen teuer geworden, da sonst keiner in meiner Richtung wohnt und ich die 7 Km zur Kneipe ungern nachts mit dem Fahrrad fahre.

Der Tag war fuer mich recht anstrengend. In der Frueh hatte ich die Kinder und wir fuhren mit dem Fahrrad zum Spielplatz. Anschliessend stand drei Stunden skaten auf dem Programm und am fruehen Abend war ich schon muede. Um 21 Uhr versammelte sich dann die ganze Familie in meinem Zimmer, um in Sydney das Feuerwerk zu bestaunen. Wir haben uns alle ein frohes neues Jahr gewuenscht und dann haben Susan und Allen die Kinder ins Bett gebracht. Und dann wurde es auf einmal still im Haus. Um auszugehen war ich zu muede. Na ja, kannst dich ja schon mal bettfertig machen, wenn du sonst nichts vorhast. Und kurz nachdem ich mein Telefon und Handy naben meinem Bett bereit gelegt hatte, schlief ich auch schon ein.

Die Nacht war aber noch nicht vorbei. Um 23Uhr bekam ich eine SMS von einer Freundin aus Sydney. Ganz recht ich bin zwei Zeitzonen von dir entfernt, aber drei Stunden, aber das wurde mir damals auch erst klar als ich mit dem Zug Perth errreichte.
Ich haette mein Handy danch eigentlich ausschalten koennen, aber meine Eltern wollten sich auch noch melden. Um 24 Uhr klingelte dann mein Telefon. Im Halbschlaf bedankte ich mich fuer den guten Rutsch ins neue Jahr und legte ziemlich bald wieder auf. Danach hoerte ich noch 2-3 mal das Klinkelzeichen fuer eine SMS. Und um 1.30 Uhr habe ich es dann endlich fertig gebracht mein Handy auszuschalten, fuenf Stunden bevor ich aufstehen musste.

Uebrigens, ich weis nicht ob ich es schon erwaehnt habe, aber die Australier lassen sich keinen Feiertag klauen. Das heisst jeder bewegliche Feiertag, der auf ein Wochenende faellt wird nachgeholt. Das war an Weihnachten so und auch am Neujahrstag. Neujahr war natuerlich wie gehabt am 1. Januar, aber Neujahrsfeiertag war in Australien am Montag den 2. Januar. So etwas lobe ich mir.

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