Tauchkurs - Tag 2

Bei der Anprobe zwickte der Tauchanzug. Irgendwie war alles zu eng und ich konnte meine Arme nicht nach oben strecken, aber meine Trainerin meinte es sei okay, solange mein Koerper noch durchblutet wird. Und als ich spaeter im Pool war, musste ich ihr recht geben. Unter Wasser war er bequem zu tragen.

Im Schwimmbad wurden wir mit dem ganzen Equitment vertraut gemacht. So mussten wir z.B. in unsere Maske spucken, damit diese unter Wasser nicht beschlaegt. Von jetzt an konnte ich nur noch durch den Mund aus und einatmen. Beim Anlegen des Gewichtsguertels hatte ich dann meine ersten Probleme. Ich musste mich im Wasser drehen, wobei ich immer wieder Wasser in meinen Schnorchel bekam. Ich hatte aber einfach nicht genuegend Atem um das Wasser rauszublasen. Nachdem zwei Versuche misglueckten, habe ich meinen Regulator (Mundstueck fuer die Luft aus der Sauerstoffflasche) benutzt. Ein weiterer Versuch scheiterte. Wie soll ich nur jemals tauchen lernen, wenn ich es noch nicht mal schaffe meine Ausruestung anzulegen? Wir machten dann erst einmal Atemuebungen ueber Wasser bis ich aufhoerte zu hyperventilieren und meine Atmung gleichmaessig war. Dann ging es wieder unter Wasser und ich habe meinen Gewichtguertel angelegt. Puh, erste Huerde geschafft.
Im Wasser lernten wir dann Sicherheitsuebungen die wir bei spaeteren Tauchgaengen im Meer unter Beweis stellen mussten. Dazu gehoert z.B. das Verlieren des Regulators oder das Reinigen der Maske unter Wasser oder die internationale Taucherzeichensprache. Ich bekam immer wieder Atemprobleme und bin staendig aufgetaucht oder sollte ich besser sagen hingestellt. Gut das der Pool nur ein Meter tief war. Ich bekam Panik unter Wasser und war kurz davor den Kurs von diesem Zeitpunkt aus schon abzubrechen. Aber letztendlich konnte ich alle Uebungen.

Da das Wetter am Wochenende schlechter werden sollte, haben wir beschlossen einen unserer morgigen Tauchgaenge vorzuverlegen. Heidi und ich haben uns dann der japanischen Gruppe angeschlossen, die gerade mal aus Mari bestand. Und so fuhren wir noch am selben Nachmittag zum Meer. Wir hatten leichten Wellengang, was uns zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht beunruhigte. Wir zogen unsere komplette Ausruestung an, machten nochmal schnell ein Vorher-Photo und paddelten dann zur ersten Boje. Den Schnorchel kann ich nicht leiden, weswegen ich gleich den Regulator benutzte, auch wenn ich dadurch weniger Luft im Tank habe. Getaucht bin ich nicht, sondern nur dicht unter der Oberflaeche geschwommen. Es war fuerchterlich. Ich bekam erneut Panik, weil ich keine Kontrolle ueber die Wellen hatte und mich auch nicht einfach hinstellen konnte. Ich wollte nur noch raus aus dem Wasser. Daisuke mein neuer Trainer hat mich an Land gezogen und immer wieder gefragt wie es mir geht. Selbst ohne Maske konnte ich nicht normal Atmen, sondern habe gehaechelt, als ob ich einen Hundertmeterlauf hinter mich gebracht haette. Es dauerte bis ich mich beruhigt hatte. Das wars fuer mich (vorerst). Ich wartete im Auto auf den Rest und war froh, als sich der Van endlich in Bewegung setzte.

Wir fuhren allerdings nicht zurueck nach Bundaberg, sondern nach Riverview, wo wir in einer Flussmuedung einen neuen Versuch starten sollten. Ich fragte mich immer wieder, warum tue ich mir das an. Das werde ich halt 72% dieser Welt nicht bereisen. Es gibt auch ueber Wasser schoene Orte. Aber vielleicht bin ich einfach untrainiert und muss mich erst an alles gewoehnen, bevor ich einen Tauchgang endlich geniessen kann.
Unter Wasser mussten wir fuenf Pruefungen bestehen:
  1. Regulatur wegwerfen / ausatmen, bis wir den Regulatur wieder im Mund haben / durch Druck auf einem Knopf das Wasser aus dem Beatmungsschlauch entfernen / normal weiter atmen.
  2. Regulatur wegwerfen / leicht ausatmen und Regulatur wiederfinden / durch kraeftiges Ausatmen das Wasser aus dem Beatmungsschlauch pusten / normal weiter atmen.
  3. Die Tauchmaske halb mit Wasser fuellen / normal einatmen / durch die Nase ausatmen, um das Wasser zu entfernen.
  4. Die Tauchmaske komplett mit Wasser fuellen / tief einatmen / lange ausatmen, bis kein Wasser mehr in der Maske ist.
  5. Die Tauchmaske absetzen / unter Wasser die Maske wieder aufsetzen / Wasser wie gewohnt aus der Maske entfernen
Ich habe in meiner Panik bei der vierten Uebung ausversehen Wasser durch die Nase eingeatmen und hatte dann den ganzen Mund voller Salzwasser. In meiner Panik bin ich dann schnellstmoeglich an die Oberflaeche gepaddelt. Daisuke gleich hinterher und erst als er sagte Atmen, habe ich normal geatmet. Ich war einfach so durcheinander, dass ich die ganze Zeit die Luft anhielt. Wie kann man nur so blond sein.
Wir habe es dann nocheinmal in geringerer Tiefe probiert, aber ich konnte nicht mehr. Ich habe abgebrochen.

In der Unterkunft haben dann alle auf mich eingeredet und gemeint, es waere ja sooooo easy. Ich hasse es, wenn alle sagen, wie einfach es doch ist. Daisuke der auch mit in der WG wohnt, hat mich schliesslich aber doch noch ueberredet die Pruefungen noch einmal zu wiederholen.

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