Skating

Seit meiner Ankunft in Bunbury gehe ich regelmaessig mit Susan, Helen und Mark jeden Samstag skaten. Mit einem besonderen T-shirt bekommen wir sechs Monate lang verguenstigsten Eintritt und zahlen stand 7$ nur 5$. Eine Unterrichtsstunde ist schon im Preis enthalten.
Mark hat seit drei Wochen nun jeden Mittwoch Fussballtraining und seit letzter Woche jeden Samstag ein Spiel und das den ganzen Winter hindurch bis September oder Oktober.

Nur recht ungern moechte ich aufs Skaten verzichten, auch wenn ich zuvor in Deutschland nie Inliner gefahren bin nur ab und zu mal Schlittschuh und als Kind Rollschuhe. (Uebersetzung: Rollschuhe=Skates, Inliner=Blades).
Susan hat mich und Helen dann am Skatingrink abgesetzt und hat dann Mark beim Fussball zugesehen. Helen hat am Anfang gebockt, wollte gar nichts machen, solange Mama nicht da ist und bat mich ihre Skates auszuziehen. Ich habe ihr den Gefallen getan und somit Zeit geschunden. Als wir am Ausgang waren, oh Wunder war Susan nicht mehr zu sehen. Helen wollte zwei Stunden warten. Ich habe ihr gesagt das es mir zu Langweilig ist und ich skaten werde. Sie hat dann etwas wiederwillig ihre Skates wieder angezogen, gerade rechtzeitig fuer unsere Stunde.
Bei den Lockerungsuebungen hat sie anfaenglich noch gebockt, hat aber am Ende doch mitgemacht. Danach wurden wir in verschiedene Gruppen eingeteilt. Wir waren beide in Level 1, allerdings hatte Helen Skates und ich Blades. Ich habe sie zu ihren Lehrern gebracht. Helen hat geweint als ich gegangen bin, aber ich wusste, dass sie seit Monaten alleine prima zurecht kam und ich ohne Bedenken zur anderen Seite zu meiner Gruppe skaten konnte. Ich durfte nur eins nicht, mich umdrehen. Als ich bei meiner Gruppe angekommen war, sah ich Helen schon wieder laechelnd ihre Tricks machen. Sie war okay.

Robyn war heute eigentlich meine Trainerin, die selbe die letzte Woche vergessen hat mich zu testen. Ich habe sie darauf angesprochen und so hat Isabelle, gerade erst 13 mich und vier weitere gleich zu Anfang getestet. Isabelle hat natuerlich auch eine Trainerin, die alles beobachtete und Isabelle Tipps gab, was sie beim Unterrichten zu beachten hat. Isabelle ist ein Profil auf Skates und Blades und hat auch schon Medallien bei australischen Jugendmeisterschaften gewonnen, aber im Unterrichten ist sie noch nicht so gut. Wir haben mit Sicherheit kleine Fehler gemacht, aber das ist ihr gar nicht aufgefallen.

Meine Pruefung:
1. Getting up: Vorzeigen, wie man aufsteht, ohne die Haende auf dem Boden zu haben. Fuer den Fall das man hinfaellt.
2. Edges: Auf den Kanten balancieren, d.h. man lehnt die Skates nach aussen (O-Beine), nach Innen (X-Beine) oder beugt die Knie zu einer Seite um Kurven zu fahren.
3. V-Stands, Walk: Man stellt die Hacken zusammen und die Spitzen nach aussen in Form eines V's. Man beugt nun die Knie und und lehnt den Oberkoerper nach vorne. Dann beginnt man zu Laufen und keilt immer die Hacken in einander. Der Trick ist es die Balance und Kontrolle ueber den Skates zu halten ohne zu rollen. Es sieht ziemlich albern aus.
4. Straight one: Man haelt die Position wie zuvor (Oberkoerper nach vorne, Knie gebeugt, Fuesse in V-Form), rollt aber die Fuesse abwechselt nach vorne /aussen. Wenn man das gleichmaessig macht, rollt man in einer Linie vorwaerts.
5. Ready, Scissor: Dies ist die Vorbereitung zum Bremsen. Man faehrt wie gewoehnlich in der Straight one, laesst die Blades dann parallel nebeneinander rollen (Ready) und rollt dann mit dem rechten Fuss vor, so dass das hintere Rad des rechtes Blades auf der Hoehe des vordersten Rades des linken Blades ist (Scissor). Man laesst sich einfach rollen und haelt die Balance.
6. Heal Brake Stop: Die Bremse befindet sich hinten am rechten Blades. Wir fahren in eine gewoehnlich Straight one, wechseln in die Ready Position, dann in die Scissor Position und druecken dann den rechten Hacken auf dem Boden, so dass die Rollen des rechten Blades den Boden nicht mehr beruehren und legen dann Gewicht auf den Hacken, um zu stoppen. Wenn man es richtig macht hat die Bremsspur einen hellen ANfang und ein dunkles Ende. Man wackelt nicht und die Blades sind bei Stoppen in der Scissor Position nach vorne gerichtet. Ich hatte meistens die Schwierigkeit nicht genug Gewicht auf meinen rechten Hacken zu legen und hatte einen langen Bremsweg. Isabelle hat auf solche Feinheiten wie Bremsspur aber nicht geachtet.
7. Tick Tocks: Bei dieser Uebung lernen wir Gewicht abwechselt auf Zehen und Hacken zu legen, die Balance zu halten. Wir stehen in der V-Position, legen Gewicht auf die Hacken, rollen dadurch nach aussen und unsere gespreizten Beine treffen schliesslich mit den Spitzen wieder zusammen. Dann legen wir unser Gewicht auf die Zehen, die Blades rollen rueckwaerts nach aussen und die Hacken treffen wieder aufeinander. Wenn man so weit nach aussen rollt, hat man meist nicht mehr den Schwung zusammen zu rollen. Diese Uebung geht relativ schnell. Tick (Zehen), Tock (Hacken).
8. Scissor forward: Man beginnt wie bei den Tick Tocks, haelt aber das Gewicht auf den Hacken und spreizt die Beine erneut nach vorne, sobald die Zehen aufeinander treffen. Es ist eine leichte Uebung wo man gut aus dem Stand Schwung holen kann. Man rollt vorwaerts und oeffnet und schliesst die Beine scherenartig.

Nachdem ich den Test bestanden habe, lernte ich auch schon ein paar neue Sachen wie Scissor backward (wie Scissor forward, mit dem unterschied, dass man Gewicht auf die Zehen legt und rueckwaerts rollt), Straight two (wie Straight one, aber man haelt das geweilige Beine eine Sekunde in der Luft bevor man es wieder aufsetzt) und den A-Frame Turn (eine Drehung).
Oftmals werden Level zwei und drei auch zusammen unterrichtet und ich werde viele neue Tricks lernen.

Nach dem Unterricht war Helen viel besser gelaunt und hat nicht einmal nach Mama gefragt. Wir haben gegenseitig Wettrennen gemacht, wir haben unsere Haende gehalten so das einer rueckwarts fuhr und der andere vorwaerts, wobei Helen eher rueckwaerts geht als rollt und Helen bliebt es unter meinen Beine durchzufahren, ein Trick der mir unmoeglich ist.
Als Susan und Mark dann kamen, fuhr Helen immer noch vergnuegt ihre Runden und hat es vorgezogen mit Isabelle, Aleesha und den anderen Teenage girls zu fahren, als mit ihrer Mama. Susan war ganz froh so auch die Gelegenheit zu haben ihre Technik zu verbessern.
Mark's Team hat das Fussballspiel sogar 2:0 gewonnen, was Mark aber nicht davon abhielt wenigsten noch eine Dreiviertelstunde zu skaten. Manchmal frage ich mich wo die Kinder ihren Elan her nehmen.

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