Mit dem Auto von Kap zu Kap - Margaret River Region
Planung
Bereits als ich in Perth war schaute ich im Telefonbuch, ob es Montessorischule in der Umgebung gab. Es gab sie in den Vororten von Perth aber nicht direkt in der Stadt und da ich nur zwei Naechte in Perth war, hatte ich keine Zeit diese Schulen zu besichtigen. Die einzig andere Schule in Western Australien lag in Margaret River nur gut eine Stunde von Bunbury entfernt und die wollte ich mir gerne ansehen, auch wenn ich mich noch nicht auf ein Datum festgelegt hatte.
An einem Nachmittag hab ich mich dann mit Katharina, mit der ich mir das Feuerwerk am Australian Day angesehen hatte zum Skaten verabredet. Wir haben uns gut verstanden und umso mehr freute ich mich, als sie vorschlug gemeinsam nach Margaret River zu fahren. Sie arbeitete nur in den Schulferien, sprich bis zum 1. Februar und hatte dann noch etwas ueber zwei Wochen Zeit bis ihr Flug an die Ostkueste ging. Wir hatte die Idee ein Auto zu mieten, was zwar teurer als eine Busfahrt ist, aber uns ermoeglicht auch entlegene Tropfensteinhoehlen, Weingaerten und Straende zu besichtigen. Sobald wir uns auf ein Datum geeinigt hatten (6-8 Februar), holten wir die Preise der Autovermietungen ein. Ein einfacher Kleinwagen kostete 120,-$, allerdings mit einer Vollkaskoversicherung und den Steuern kamen wir an die 200$ fuer drei Tage. Wir setzten uns zusammen, legten eine Karte aus und ueberlegten uns eine Route. Besonders froh war ich als ich eine Email von der Schule bekam, dass ich an dem Dienstag, den 7.Februar hospitieren durfte.
Am naechsten Tag bekam ich dann eine Nachricht von Katharina. Ihr sei es alles zu teuer und sie moechte ihr Geld lieber fuer die Ostkueste sparen. Ich wollte auf jeden Fall gehen, da ich der Schule schon zugesagt hatte und ueberlegte nun, wie ich Katharina ueberzeugen koennte. Mein Vorschlag war folgender: Wir fahren mit dem Bus am Montag nach Margaret River, schauen uns an dem Nachmittag den Ort an. Am Dienstag schaue ich mir dann die Schule an, waehrend Katharina mit dem oertlichem Bus zum Strand faehrt. Am Dienstagnachmittag wuerde ich sie dann mit einem gemieteten Auto aus Margaret River abholen und wir haetten genau 24 Stunden das Auto um die Gegend zu erkunden, bis wir Mittwochnachmittag den Bus nach Bunbury nehmen wuerden. Das haette die Kosten auf fast ein Drittel gesenkt, aber es war nichts zu machen: Es war ihr immernoch zu teuer. Ich erzaehlte Susan, dass ich nun alleine nur fuer einen Tag runter fahren wuerde. Ich tat ihr ein wenig Leid. Zuerst sprach sie mit Allen ab, ob sie es einrichten koennten in den naechsten Schulferien runter zu fahren, um mir die Gegend zu zeigen. Gleichzeitig erzaehlte sie es aber auch ihren Freunden. Und so fand sich einer ihrer Radkollegen, Matt, der uns seinen Campervan zur Verfuegung stellte.
Ich wollte Katharina sofort davon erzaehlen und habe mehrmals versucht sie anzurufen, aber ich konnte sie nicht erreichen. Es war bereits Sonntag und die Zeit draengte. Zwischendurch hat Matt mit mir eine Probefahrt gemacht. Es war ein alter Van, Baujahr 84. Ich hatte Probleme die Gaenge reinzukriegen, aber nach einer Weile kam ich zurecht. Matt erklaerte mir alles notwendige, wo ich Wagenheber und Motoroel finde und wie ich an den Motor unter dem Beifahrersitz komme. Ausserdem stattete er mich noch mit einer vollen Campingausruestung aus, von Besteck ueber Gaskocher bis Schlafsack.
Am Sonntagabend hatte ich dann auch endlich Katharina erreicht. Sie war mit ihrer Familie schon einige der Sehenswuerdigkeiten abgefahren, hatte aber trotzdem Lust nochmal mitzukommen und sich mit mir das Bezingeld zu Teilen.
1. Tag
Am Morgen half ich Susan noch mit dem Fruehstueck und machte die Kinder fuer die Schule fertig. Als Katharina kam, war ich gerade dabei die Sache ins Auto zu laden. Wir machten uns ein paar Sandwiches fuer die Fahrt und wollten gerade losfahren, als es auf einmal an der Tuer klingelte. Es war der Kammerjaeger, der nochmal in der Garage und ums Haus spruehen wollte, wegen der Giftspinnen die sich hier ueberall rumtrieben. Wir mussten eine Viertelstunde warten, bis wir endlich fahren konnten.
Wir genossen die freie Fahrt in unserem Van, hoerten Matts Aussie-Mix CD und photografierten Strassenschilder waehrend der Fahrt. Als wir auf den Parkplatz am Meelup Beach ankamen, rief mich Susan von der Arbeit aus an. Der Alarm sei zuhause angegangen und sie koennte absolut nicht weg. Katharina und ich waren zu dem Zeitpunkt aber schon gut 70km von Bunbury entfernt. Ich war mir sicher alle Tueren geprueft zu haben und hoffte niemand sei ins Haus eingebrochen. Das passierte naemlich den Nachbarn, als sie nur fuer einen Tag in Busselton waren. Susan wollte mit der Sicherheitsfirma reden und sich dann wieder bei mir melden.
Der Strand von Meelup Beach war recht schoen, aber ins Wasser wollte ich ungern, da Susan sich jeden Moment melden koennte. Stattdessen fuhren wir zum Leuchtturm von Cape Naturalist. Wir kamen aber nicht sehr dicht ran, da man den Leuchtturm nur mit einer Fuehrung besichtigen konnte und die naechste erst in einanhalb Stunden anfing. Wir schaute auf unsere Strassenkarte ob es noch etwas interessantes am noerdlichen Kap gab. Wir entdeckten den Sugarloaf Rock und wollten mal schauen, was sich dahinter verbarg. Es war eine unheimlich schoene Kuestenlandschaft. Der Sugarloaf Felsen war etwas von der Kueste entfernt und bildete eine kleine Lagune mit tuerkisblauem Wasser. Rechts neben der Felsenlandschaft zeigte sich ein feiner Sandstrand mit keiner Menschenseele und den Leuchturm konnte man im Hintergrund auch noch entdecken. Traumhaft schoen. Solche Wunder entdeckt man aber nur wenn man mit dem Auto unterwegs ist und nicht wenn man eine Tour bucht. Gerne waeren wir auch noch laenger geblieben, aber ich stellte auf einmal fest, das ich keinen Empfang auf meinem Handy hatte. Was, wenn Susan sich wieder gemeldet hatte. Ich musste unbedingt zurueck zur naechsten Stadt und sie anrufen, ob wir nun nach Hause fahren mussten.
In Dunsborough schrieb ich Susan eine SMS und wir gingen erst einmal Lebensmittel fuer die naechsten Tage einkaufen. Als wir unser Lunch genossen, kam dann die Nachricht von Susan: Zuhause sei alles in Ordnung und ich solle mir keine Sorgen machen. Naechste Station war Tanken, da die Benzinpreise in Dunsborough aber gut 5cent teurer waren als in Bunbury tankten wir nur fuer 10$ und machten uns dann auf nach Yalligup zum Strand. Von Einsamkeit kann man hier aber nicht gerade reden. Viele Menschen und wenig Strand. Mittelerweile wurde die Zeit etwas knapp und ich wollte gerne das Wardan Aboriginal Center ansehen, bevor es um 16Uhr schloss. Katharina interessierte sich nicht sehr dafuer und wollte lieber die Zeit am nahegelegenen Strand verbringen. Der Strand war wieder wunderschoen, aber ein wenig zu einsam. Katharina wuerde sich den Strand mit einem sehr merkwuerdigen Typen teilen und das konnte ich ihr nicht antuen. Stattdessen wartete sie brav waehrend ich eine Privatfuehrung genoss. Ich war die einzige die zu dem Zeitpunkt noch da war. Ein Aboriginie zeigte mir wie sie Waffe und Werkzeuge herstellten, wie sie Unterschluepfe im Sommer und Winter bauten, wie sie Eidechsen fangen usw. Vieles vom dem war mir schon bekannt aber ich habe versucht interessiert zu schauen. Einiges war aber auch neu fuer mich.
Die Canal Rocks waren eine weitere Attraktion unserer Liste und wieder etwas im Norden. Es gab keine direkte Kuestenroute, da die direkt durch den Leeuwin Naturaliste National Park fuehren wuerde und die Kuestenlandschaft die Schoenheit wegnehmen wuerde. Durch die ewigen Kleinstrassen zum Strand und wieder zurueck sammelten sich die Kilometer. Deshalb hatte ich mich auch beim Benzin etwas verschaetzt. Also fuhren wir ein zweites Mal an der Abzweigung zu den Canal Rocks vorbei zurueck nach Yalligup, wo es laut Karte eine Tankstelle geben sollte. Die gab es aber nicht und so fuhren wir zurueck nach Dunsborough. Wenn ich das vorher gewusst haette, haette ich gleich Volltanken koennen. Die Canal Rocks waren ein Felsformation der besonderen Art. Wenn man sich nur etwas laenger dort aufhielt entdeckte man nicht nur Wasserschnecken, sondern auch Krebse und anderes Getier.
Anschliessend fuhren wir direkt nach Margaret River und suchten uns einen Campingplatz. Unser Van hat nur zwei Vordersitze und eine Matratze hinten, wo wir schlafen konnten. Zum Abendbrot machen wir uns Nudeln mit Tomatensosse. Beim Kochen lehrnten wir dann auch Franzosen kennen, die uns Schnecken und Kokosnuss zum probieren anboten. Die selbe Art von Schnecken hatte ich zuvor noch lebend bei den Canal Rocks gesehen und nun pickte ich sie mit einem Zahnstochen aus ihrem Schneckenhaus. Das mag fuer manche vielleicht ekelig klingen, aber ich muss zugeben, dass die Schnecken mir besser schmeckten als das Kokosfleisch.
2. Tag
Am Dienstagmorgen besuchte ich die Montessorischule in Margagret River waehrend Katharina sich den Ort ansah. Die Schule war ein Traum. Es war soviel Platz, dass man gar nicht merkte, wie viele Kinder eigentlich da sind. Die beiden Kindergartengruppen hat zwischen 22 und 30 Kinder aber bei der Raumgroesse von gut 150qm habe ich sogar Photos machen koennen, wo nicht mehr als ein Kind zusehen war. Mir viel gleich auf, dass alle Kinder super in die Gruppe integriert waren und kein Kind nach seiner Mama weinte, obwohl das Schuljahr gerade erst begonnen hat. Die Erklaerung war einfach. Es gab keine neuen Kinder, die eingewoehnt werden muessen. Wenn ein Kind drei wird darf es kommen und wenn ein Kind schulreif ist, geht es in die erste Klasse unabhaengig davon wie alt das Kind ist, oder welche Jahreszeit gerade ist. Teilweise sind die Gruppen dann nicht wirlich voll, aber finanziell waere es kein Problem. Neben den beiden Kindergartengruppen gibt es noch eine Grundschulklasse fuer die etwa Sechs- bis Neunjaehrigen und eine Grundschulklasse fuer die Neun- bis Zwoelfjaehrigen. Sobald sie auf dem Stand eines Schuelers in der Sechsten Klasse sind, wechseln sie dann auf eine weiterfuehrenden Schule. Das Personal war wirklich sehr nett zu mir, und die Direktorin wuenscht sich gerne eine Partnerschaft zum gemeinsamen Austausch, wenn ich wieder in Deutschland unterrichtet. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, das wir gegen so viel Perfektionismus mit unserem Schulsystem konnurrieren koennen. Ich blieb bis zur Mittagspause, da ich Katharina nicht allzulange warten lassen wollte und wir uns noch einiges ansehen wollten.
Wir fuhren zum Gas Bay Beach bei Prevelley Park dem dichtesten Strand von Margaret River. An diesem Tag war es aber zu kalt zum Schwimmen. Wir suchten uns ein nettes Plaetzchen unter einem Felsvorsprung um unseren Gaskocher trotz Wind in Gang zu bekommen. Zum Nachtisch gab es heute Kuchen, weil Katharina Geburtstag hatte, den wir aber nach einer Weile vorzugen in unserem Van zu verspeisen, wo einem nicht staendig die Haare ins Gesicht wehten. Nicht gerade das schoenste Wetter, um seinen 19. Geburtstag zu feiern.
Nach unserem Lunch fuhren wir etwas nach Norden zu Meekadarabee Falls by Ellensbrook. Der Wasserfall wurde Katharina vom Visitor Centre in Margaret River empfohlen. Auf dem Wanderweg zu den Faellen begegneten uns einige gutgetarnte Eidechsen. Katharina fragte immer wieder "wo", und sah sie erst als sie fast mit der Nase draufstupste und dann schreckhaft nach hinten sprang. Okay, das war jetzt etwas uebertrieben. Aber wenn ich nicht zuvor gesehen haette, wie sich etwas am Boden bewegt, haette ich sie auch nicht entdeckt. Die Faelle waren ganz nett, aber nicht gerade atemberaubend. Ich war wohl mal wieder zur falschen Zeit am richtigen Ort.
Auf dem Weg nach Sueden fuhren wir dann entlang des Scenic Drive durch den Boranup Karri Forest. Die Strasse ist nicht geteert aber eindrucksvoller als die Schnellstrasse. Im Karri Wald gab es auch die Moeglichkeit fuer nur 9$ zu campen. Ein Ranger wuerde am spaeten abend vorbeikommen und die Parkgebuehr kassieren. Katharina und ich entschieden uns aber dann im Hamelin Bay Caravan Park zu uebernachten, wo zumindest Toiletten in der Naehe waren.
In Hamelin Bay wanderten wir dann den Strand entlang und genossen von der Aussichtsplattform an der Spitze der Kreidefelsen den Sonnenuntergang. Herrlich so ein Ausblick. Es waren sogar professionelle Fotografen dort, die versuchten diese Schoenheit fuer Kalenderfotos festzuhalten.
3. Tag
Am Mittwochmorgen fuhren wir durch Augusta zum Cape Leeuwin Lighthouse, dem Leuchturm am suedlichen Kap. Diesmal blieb uns der Leuchturm nicht verspeert und wir genossen einen herrlichen Blick auf den Suedlichen und den Indischen Ozean. Als wir wieder losfahren wollten sprang der Wagen auf einmal nicht an. Hmmh, am Benzin kann es nicht liegen. Ich schaltete die Ersatzbatterie ein, wie es mir Matt erklaert hatte. Der Wagen fuhr. Wir hatte wohl am Tag zuvor zu lange die Leselampe im Auto angehabt.
Wir fuhren entlang der Cave Road, Richtung Lake Cave. Zum Glueck nahmen wir diesmal die Schnellstrasse durch den Boranup Forest, dend als wir fuer ein Foto anhielten, sprang der Wagen mal wieder nicht an. Selbst meine Versuche mit der Batterie blieben erfolglos. Was also tun? Vielleicht ist es das Oel? Die Kontrolleuchte leuchtete auf, aber das tut sie ja jedes Mal beim Starten. Wir sahen uns den Motorraum an. Kein Oelstab in Sicht. Katharina machte den Vorschlag den vorderen Verschluss zu oeffnen, Oel reinzuschuetten, und es dann noch einmal zu probieren. Da ich mich nicht mit Autos auskannte, beschloss ich erst einmal gar nichts zu tun und das war auch besser, denn wie sich spaeter herausstellte, haette wir Oel ins Kuehlwasser gegossen und das kommt bestimmt nicht so gut an. Ich probierte es noch einige Mal. Katharina meinte ich solle es sein lassen, denn ich koenne noch mehr kaputt machen. Ich sah sie fragend an und antwortete: "Der Wagen springt doch schon nicht an, was kann ich da denn noch kaputt machen" "Mach am besten gar nichts" "Und warten bis morgen frueh? oder wie lange". Ich stellte den Warnblicker an und hielt das erste Auto an. Es war ein Campervan mit einem aelteren Ehepaar aus England. Der Mann hatte auch nicht viel Ahnung, wollte aber in der naechsten Werkstatt Bescheid geben und uns dann informieren. Ich wuehlte im Handschuhfach und entdeckte auf einem eine Mitgliedschaft die dem deutschen ADAC gleichkommt. Der zweite Wagen der hielt war eine kleine Gruppe aus Kanada. Sie nahmen unsere Daten auf, und wollten sich bei Matt melden, sobald sie wieder Handyempfang hatten. Dann kamen auf einem die Englaender zurueck. Sie hatte das Personal in der naechsten Tropfsteinhoehle (Lake Cave) informiert und wir koennen von dort aus das Telefon nutzen. Sie nahmen uns die 4km zur Hoehle mit und setzten uns dort ab. Da Matt bereits benachrichtet wurde, rief ich als erstes den Reparaturservice an. Wie sich herausstellte, ist Matt Mitgliedschaft im August letzten Jahres abgelaufen und eine Erneuerung wuerde waehrend einer Panne ihm natuerlich teurer kommen. Da Matt sich noch nicht gemeldet hatte, rief ich ihn auf der Arbeit an. Er kannte bis dahin nur die halbe Wahrheit, da die Verbindung beim Gespraech mit der Kanadierin unterbrochen wurde. Er gab mir den Rat Leute zu bitten uns anzuschieben, denn auf dar keinen Fall wollte er die Kosten fuer etwas zahlen, das er selbst reparieren kann. Da im Moment aber keine geeignete Person in Sicht war, beschloss ich mir ein Ticket zu kaufen und erst einmal die Hoehle anzusehen. Katharina fand es unmoeglich in so einer Situation so zu reagieren. Aber ich hatte keine Lust Daeumchen zu drehen und schliesslich wollten wir sowieso hier stoppen. Der Lake Cave ist die kleinste Tropfensteinhoehle in der Gegend aber auf Grund der Reflektionen im Unterwassersee auch einer der eindrucksvollsten. Das gute an meiner Tour war, das ich zwei gutanzusehende Schweizer ueberreden konnte uns anzuschieben. Wir fuhren zurueck zu unserem Van und wurden daran erinnert, dass wir in einem Tal geparkt hatten. Nach beiden Seiten ging es bergauf, was das Anschieben mit Sicherheit nicht leichter machen wuerde. Einer der Maenner fragte, ob er probieren duerfte den Van zu starten. Er setzte sich hinters Steuer, drehte den Schluessel rum und der Motor lief. Das mag vielleicht wie eine billige anmache ausgesehen haben, aber der Wagen sprang vorher wirklich nicht an. "Naja, wenn ein Englaender und ein Kanadier es nicht bringt, dann ruft euch nen Schweizer." War der Kommentar dazu.
Neuen Mutes fuhren wir weiter Richtung Norden vorbei an Margaret River. Katharina haette sich gerne noch einen Weingarten angesehen, aber mich interessierte es nicht besonders, da ich erstens keinen Wein trinke und zweitens in Mildura in einem Weingarten gearbeitet habe. Aber was soll's. Ich stimmte zu, unter der Bedingung, das der Wagen nicht wieder schlapp macht. Ich stoppte um zu Tanken und da ich den Motor schlecht laufen lassen konnte, machte ich den Motor aus. Es kam wie es kommen musste. Der Tankwart half uns das Auto an die Seite zu rollen. Die Frau vom Antiquitaetenladen nebenan meinte es koenne am Alarm liegen, der das Auto am Starten hindert. Nach dieser Vermutung rief ich wieder Matt an. Nach einer Hoerprobe war er sich aber sicher, das es am Anlasser lag. Auf seinen Rat hin warteten wir eine halbe Stunde, aber als der Wagen immer noch nicht ansprang, bat wir wieder Leute um Hilfe. Fuenf Maenner und zwei Frauen schoben uns an. Der Wagen lief und fuer mich stand fest ich halte nicht mehr. Selbst als ich Katharina zu Hause absetze lies ich den Motor laufen. Das war einfach genug Abenteuer fuer einen Dreitagestrip.
Matt kam im Laufe des naechsten Tages vorbei und tausche den Anlasser aus. Demnaechst kommt seine Freundin aus Stuttgart vorbei und moechte mit dem Van im Vierradantrieb durchs Outback. Ich hoffe nur sie bleibt nicht irgendwo im Nirgendwo liegen.
Bereits als ich in Perth war schaute ich im Telefonbuch, ob es Montessorischule in der Umgebung gab. Es gab sie in den Vororten von Perth aber nicht direkt in der Stadt und da ich nur zwei Naechte in Perth war, hatte ich keine Zeit diese Schulen zu besichtigen. Die einzig andere Schule in Western Australien lag in Margaret River nur gut eine Stunde von Bunbury entfernt und die wollte ich mir gerne ansehen, auch wenn ich mich noch nicht auf ein Datum festgelegt hatte.
An einem Nachmittag hab ich mich dann mit Katharina, mit der ich mir das Feuerwerk am Australian Day angesehen hatte zum Skaten verabredet. Wir haben uns gut verstanden und umso mehr freute ich mich, als sie vorschlug gemeinsam nach Margaret River zu fahren. Sie arbeitete nur in den Schulferien, sprich bis zum 1. Februar und hatte dann noch etwas ueber zwei Wochen Zeit bis ihr Flug an die Ostkueste ging. Wir hatte die Idee ein Auto zu mieten, was zwar teurer als eine Busfahrt ist, aber uns ermoeglicht auch entlegene Tropfensteinhoehlen, Weingaerten und Straende zu besichtigen. Sobald wir uns auf ein Datum geeinigt hatten (6-8 Februar), holten wir die Preise der Autovermietungen ein. Ein einfacher Kleinwagen kostete 120,-$, allerdings mit einer Vollkaskoversicherung und den Steuern kamen wir an die 200$ fuer drei Tage. Wir setzten uns zusammen, legten eine Karte aus und ueberlegten uns eine Route. Besonders froh war ich als ich eine Email von der Schule bekam, dass ich an dem Dienstag, den 7.Februar hospitieren durfte.
Am naechsten Tag bekam ich dann eine Nachricht von Katharina. Ihr sei es alles zu teuer und sie moechte ihr Geld lieber fuer die Ostkueste sparen. Ich wollte auf jeden Fall gehen, da ich der Schule schon zugesagt hatte und ueberlegte nun, wie ich Katharina ueberzeugen koennte. Mein Vorschlag war folgender: Wir fahren mit dem Bus am Montag nach Margaret River, schauen uns an dem Nachmittag den Ort an. Am Dienstag schaue ich mir dann die Schule an, waehrend Katharina mit dem oertlichem Bus zum Strand faehrt. Am Dienstagnachmittag wuerde ich sie dann mit einem gemieteten Auto aus Margaret River abholen und wir haetten genau 24 Stunden das Auto um die Gegend zu erkunden, bis wir Mittwochnachmittag den Bus nach Bunbury nehmen wuerden. Das haette die Kosten auf fast ein Drittel gesenkt, aber es war nichts zu machen: Es war ihr immernoch zu teuer. Ich erzaehlte Susan, dass ich nun alleine nur fuer einen Tag runter fahren wuerde. Ich tat ihr ein wenig Leid. Zuerst sprach sie mit Allen ab, ob sie es einrichten koennten in den naechsten Schulferien runter zu fahren, um mir die Gegend zu zeigen. Gleichzeitig erzaehlte sie es aber auch ihren Freunden. Und so fand sich einer ihrer Radkollegen, Matt, der uns seinen Campervan zur Verfuegung stellte.
Ich wollte Katharina sofort davon erzaehlen und habe mehrmals versucht sie anzurufen, aber ich konnte sie nicht erreichen. Es war bereits Sonntag und die Zeit draengte. Zwischendurch hat Matt mit mir eine Probefahrt gemacht. Es war ein alter Van, Baujahr 84. Ich hatte Probleme die Gaenge reinzukriegen, aber nach einer Weile kam ich zurecht. Matt erklaerte mir alles notwendige, wo ich Wagenheber und Motoroel finde und wie ich an den Motor unter dem Beifahrersitz komme. Ausserdem stattete er mich noch mit einer vollen Campingausruestung aus, von Besteck ueber Gaskocher bis Schlafsack.
Am Sonntagabend hatte ich dann auch endlich Katharina erreicht. Sie war mit ihrer Familie schon einige der Sehenswuerdigkeiten abgefahren, hatte aber trotzdem Lust nochmal mitzukommen und sich mit mir das Bezingeld zu Teilen.
1. Tag
Am Morgen half ich Susan noch mit dem Fruehstueck und machte die Kinder fuer die Schule fertig. Als Katharina kam, war ich gerade dabei die Sache ins Auto zu laden. Wir machten uns ein paar Sandwiches fuer die Fahrt und wollten gerade losfahren, als es auf einmal an der Tuer klingelte. Es war der Kammerjaeger, der nochmal in der Garage und ums Haus spruehen wollte, wegen der Giftspinnen die sich hier ueberall rumtrieben. Wir mussten eine Viertelstunde warten, bis wir endlich fahren konnten.
Wir genossen die freie Fahrt in unserem Van, hoerten Matts Aussie-Mix CD und photografierten Strassenschilder waehrend der Fahrt. Als wir auf den Parkplatz am Meelup Beach ankamen, rief mich Susan von der Arbeit aus an. Der Alarm sei zuhause angegangen und sie koennte absolut nicht weg. Katharina und ich waren zu dem Zeitpunkt aber schon gut 70km von Bunbury entfernt. Ich war mir sicher alle Tueren geprueft zu haben und hoffte niemand sei ins Haus eingebrochen. Das passierte naemlich den Nachbarn, als sie nur fuer einen Tag in Busselton waren. Susan wollte mit der Sicherheitsfirma reden und sich dann wieder bei mir melden.
Der Strand von Meelup Beach war recht schoen, aber ins Wasser wollte ich ungern, da Susan sich jeden Moment melden koennte. Stattdessen fuhren wir zum Leuchtturm von Cape Naturalist. Wir kamen aber nicht sehr dicht ran, da man den Leuchtturm nur mit einer Fuehrung besichtigen konnte und die naechste erst in einanhalb Stunden anfing. Wir schaute auf unsere Strassenkarte ob es noch etwas interessantes am noerdlichen Kap gab. Wir entdeckten den Sugarloaf Rock und wollten mal schauen, was sich dahinter verbarg. Es war eine unheimlich schoene Kuestenlandschaft. Der Sugarloaf Felsen war etwas von der Kueste entfernt und bildete eine kleine Lagune mit tuerkisblauem Wasser. Rechts neben der Felsenlandschaft zeigte sich ein feiner Sandstrand mit keiner Menschenseele und den Leuchturm konnte man im Hintergrund auch noch entdecken. Traumhaft schoen. Solche Wunder entdeckt man aber nur wenn man mit dem Auto unterwegs ist und nicht wenn man eine Tour bucht. Gerne waeren wir auch noch laenger geblieben, aber ich stellte auf einmal fest, das ich keinen Empfang auf meinem Handy hatte. Was, wenn Susan sich wieder gemeldet hatte. Ich musste unbedingt zurueck zur naechsten Stadt und sie anrufen, ob wir nun nach Hause fahren mussten.
In Dunsborough schrieb ich Susan eine SMS und wir gingen erst einmal Lebensmittel fuer die naechsten Tage einkaufen. Als wir unser Lunch genossen, kam dann die Nachricht von Susan: Zuhause sei alles in Ordnung und ich solle mir keine Sorgen machen. Naechste Station war Tanken, da die Benzinpreise in Dunsborough aber gut 5cent teurer waren als in Bunbury tankten wir nur fuer 10$ und machten uns dann auf nach Yalligup zum Strand. Von Einsamkeit kann man hier aber nicht gerade reden. Viele Menschen und wenig Strand. Mittelerweile wurde die Zeit etwas knapp und ich wollte gerne das Wardan Aboriginal Center ansehen, bevor es um 16Uhr schloss. Katharina interessierte sich nicht sehr dafuer und wollte lieber die Zeit am nahegelegenen Strand verbringen. Der Strand war wieder wunderschoen, aber ein wenig zu einsam. Katharina wuerde sich den Strand mit einem sehr merkwuerdigen Typen teilen und das konnte ich ihr nicht antuen. Stattdessen wartete sie brav waehrend ich eine Privatfuehrung genoss. Ich war die einzige die zu dem Zeitpunkt noch da war. Ein Aboriginie zeigte mir wie sie Waffe und Werkzeuge herstellten, wie sie Unterschluepfe im Sommer und Winter bauten, wie sie Eidechsen fangen usw. Vieles vom dem war mir schon bekannt aber ich habe versucht interessiert zu schauen. Einiges war aber auch neu fuer mich.
Die Canal Rocks waren eine weitere Attraktion unserer Liste und wieder etwas im Norden. Es gab keine direkte Kuestenroute, da die direkt durch den Leeuwin Naturaliste National Park fuehren wuerde und die Kuestenlandschaft die Schoenheit wegnehmen wuerde. Durch die ewigen Kleinstrassen zum Strand und wieder zurueck sammelten sich die Kilometer. Deshalb hatte ich mich auch beim Benzin etwas verschaetzt. Also fuhren wir ein zweites Mal an der Abzweigung zu den Canal Rocks vorbei zurueck nach Yalligup, wo es laut Karte eine Tankstelle geben sollte. Die gab es aber nicht und so fuhren wir zurueck nach Dunsborough. Wenn ich das vorher gewusst haette, haette ich gleich Volltanken koennen. Die Canal Rocks waren ein Felsformation der besonderen Art. Wenn man sich nur etwas laenger dort aufhielt entdeckte man nicht nur Wasserschnecken, sondern auch Krebse und anderes Getier.
Anschliessend fuhren wir direkt nach Margaret River und suchten uns einen Campingplatz. Unser Van hat nur zwei Vordersitze und eine Matratze hinten, wo wir schlafen konnten. Zum Abendbrot machen wir uns Nudeln mit Tomatensosse. Beim Kochen lehrnten wir dann auch Franzosen kennen, die uns Schnecken und Kokosnuss zum probieren anboten. Die selbe Art von Schnecken hatte ich zuvor noch lebend bei den Canal Rocks gesehen und nun pickte ich sie mit einem Zahnstochen aus ihrem Schneckenhaus. Das mag fuer manche vielleicht ekelig klingen, aber ich muss zugeben, dass die Schnecken mir besser schmeckten als das Kokosfleisch.
2. Tag
Am Dienstagmorgen besuchte ich die Montessorischule in Margagret River waehrend Katharina sich den Ort ansah. Die Schule war ein Traum. Es war soviel Platz, dass man gar nicht merkte, wie viele Kinder eigentlich da sind. Die beiden Kindergartengruppen hat zwischen 22 und 30 Kinder aber bei der Raumgroesse von gut 150qm habe ich sogar Photos machen koennen, wo nicht mehr als ein Kind zusehen war. Mir viel gleich auf, dass alle Kinder super in die Gruppe integriert waren und kein Kind nach seiner Mama weinte, obwohl das Schuljahr gerade erst begonnen hat. Die Erklaerung war einfach. Es gab keine neuen Kinder, die eingewoehnt werden muessen. Wenn ein Kind drei wird darf es kommen und wenn ein Kind schulreif ist, geht es in die erste Klasse unabhaengig davon wie alt das Kind ist, oder welche Jahreszeit gerade ist. Teilweise sind die Gruppen dann nicht wirlich voll, aber finanziell waere es kein Problem. Neben den beiden Kindergartengruppen gibt es noch eine Grundschulklasse fuer die etwa Sechs- bis Neunjaehrigen und eine Grundschulklasse fuer die Neun- bis Zwoelfjaehrigen. Sobald sie auf dem Stand eines Schuelers in der Sechsten Klasse sind, wechseln sie dann auf eine weiterfuehrenden Schule. Das Personal war wirklich sehr nett zu mir, und die Direktorin wuenscht sich gerne eine Partnerschaft zum gemeinsamen Austausch, wenn ich wieder in Deutschland unterrichtet. Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, das wir gegen so viel Perfektionismus mit unserem Schulsystem konnurrieren koennen. Ich blieb bis zur Mittagspause, da ich Katharina nicht allzulange warten lassen wollte und wir uns noch einiges ansehen wollten.
Wir fuhren zum Gas Bay Beach bei Prevelley Park dem dichtesten Strand von Margaret River. An diesem Tag war es aber zu kalt zum Schwimmen. Wir suchten uns ein nettes Plaetzchen unter einem Felsvorsprung um unseren Gaskocher trotz Wind in Gang zu bekommen. Zum Nachtisch gab es heute Kuchen, weil Katharina Geburtstag hatte, den wir aber nach einer Weile vorzugen in unserem Van zu verspeisen, wo einem nicht staendig die Haare ins Gesicht wehten. Nicht gerade das schoenste Wetter, um seinen 19. Geburtstag zu feiern.
Nach unserem Lunch fuhren wir etwas nach Norden zu Meekadarabee Falls by Ellensbrook. Der Wasserfall wurde Katharina vom Visitor Centre in Margaret River empfohlen. Auf dem Wanderweg zu den Faellen begegneten uns einige gutgetarnte Eidechsen. Katharina fragte immer wieder "wo", und sah sie erst als sie fast mit der Nase draufstupste und dann schreckhaft nach hinten sprang. Okay, das war jetzt etwas uebertrieben. Aber wenn ich nicht zuvor gesehen haette, wie sich etwas am Boden bewegt, haette ich sie auch nicht entdeckt. Die Faelle waren ganz nett, aber nicht gerade atemberaubend. Ich war wohl mal wieder zur falschen Zeit am richtigen Ort.
Auf dem Weg nach Sueden fuhren wir dann entlang des Scenic Drive durch den Boranup Karri Forest. Die Strasse ist nicht geteert aber eindrucksvoller als die Schnellstrasse. Im Karri Wald gab es auch die Moeglichkeit fuer nur 9$ zu campen. Ein Ranger wuerde am spaeten abend vorbeikommen und die Parkgebuehr kassieren. Katharina und ich entschieden uns aber dann im Hamelin Bay Caravan Park zu uebernachten, wo zumindest Toiletten in der Naehe waren.
In Hamelin Bay wanderten wir dann den Strand entlang und genossen von der Aussichtsplattform an der Spitze der Kreidefelsen den Sonnenuntergang. Herrlich so ein Ausblick. Es waren sogar professionelle Fotografen dort, die versuchten diese Schoenheit fuer Kalenderfotos festzuhalten.
3. Tag
Am Mittwochmorgen fuhren wir durch Augusta zum Cape Leeuwin Lighthouse, dem Leuchturm am suedlichen Kap. Diesmal blieb uns der Leuchturm nicht verspeert und wir genossen einen herrlichen Blick auf den Suedlichen und den Indischen Ozean. Als wir wieder losfahren wollten sprang der Wagen auf einmal nicht an. Hmmh, am Benzin kann es nicht liegen. Ich schaltete die Ersatzbatterie ein, wie es mir Matt erklaert hatte. Der Wagen fuhr. Wir hatte wohl am Tag zuvor zu lange die Leselampe im Auto angehabt.
Wir fuhren entlang der Cave Road, Richtung Lake Cave. Zum Glueck nahmen wir diesmal die Schnellstrasse durch den Boranup Forest, dend als wir fuer ein Foto anhielten, sprang der Wagen mal wieder nicht an. Selbst meine Versuche mit der Batterie blieben erfolglos. Was also tun? Vielleicht ist es das Oel? Die Kontrolleuchte leuchtete auf, aber das tut sie ja jedes Mal beim Starten. Wir sahen uns den Motorraum an. Kein Oelstab in Sicht. Katharina machte den Vorschlag den vorderen Verschluss zu oeffnen, Oel reinzuschuetten, und es dann noch einmal zu probieren. Da ich mich nicht mit Autos auskannte, beschloss ich erst einmal gar nichts zu tun und das war auch besser, denn wie sich spaeter herausstellte, haette wir Oel ins Kuehlwasser gegossen und das kommt bestimmt nicht so gut an. Ich probierte es noch einige Mal. Katharina meinte ich solle es sein lassen, denn ich koenne noch mehr kaputt machen. Ich sah sie fragend an und antwortete: "Der Wagen springt doch schon nicht an, was kann ich da denn noch kaputt machen" "Mach am besten gar nichts" "Und warten bis morgen frueh? oder wie lange". Ich stellte den Warnblicker an und hielt das erste Auto an. Es war ein Campervan mit einem aelteren Ehepaar aus England. Der Mann hatte auch nicht viel Ahnung, wollte aber in der naechsten Werkstatt Bescheid geben und uns dann informieren. Ich wuehlte im Handschuhfach und entdeckte auf einem eine Mitgliedschaft die dem deutschen ADAC gleichkommt. Der zweite Wagen der hielt war eine kleine Gruppe aus Kanada. Sie nahmen unsere Daten auf, und wollten sich bei Matt melden, sobald sie wieder Handyempfang hatten. Dann kamen auf einem die Englaender zurueck. Sie hatte das Personal in der naechsten Tropfsteinhoehle (Lake Cave) informiert und wir koennen von dort aus das Telefon nutzen. Sie nahmen uns die 4km zur Hoehle mit und setzten uns dort ab. Da Matt bereits benachrichtet wurde, rief ich als erstes den Reparaturservice an. Wie sich herausstellte, ist Matt Mitgliedschaft im August letzten Jahres abgelaufen und eine Erneuerung wuerde waehrend einer Panne ihm natuerlich teurer kommen. Da Matt sich noch nicht gemeldet hatte, rief ich ihn auf der Arbeit an. Er kannte bis dahin nur die halbe Wahrheit, da die Verbindung beim Gespraech mit der Kanadierin unterbrochen wurde. Er gab mir den Rat Leute zu bitten uns anzuschieben, denn auf dar keinen Fall wollte er die Kosten fuer etwas zahlen, das er selbst reparieren kann. Da im Moment aber keine geeignete Person in Sicht war, beschloss ich mir ein Ticket zu kaufen und erst einmal die Hoehle anzusehen. Katharina fand es unmoeglich in so einer Situation so zu reagieren. Aber ich hatte keine Lust Daeumchen zu drehen und schliesslich wollten wir sowieso hier stoppen. Der Lake Cave ist die kleinste Tropfensteinhoehle in der Gegend aber auf Grund der Reflektionen im Unterwassersee auch einer der eindrucksvollsten. Das gute an meiner Tour war, das ich zwei gutanzusehende Schweizer ueberreden konnte uns anzuschieben. Wir fuhren zurueck zu unserem Van und wurden daran erinnert, dass wir in einem Tal geparkt hatten. Nach beiden Seiten ging es bergauf, was das Anschieben mit Sicherheit nicht leichter machen wuerde. Einer der Maenner fragte, ob er probieren duerfte den Van zu starten. Er setzte sich hinters Steuer, drehte den Schluessel rum und der Motor lief. Das mag vielleicht wie eine billige anmache ausgesehen haben, aber der Wagen sprang vorher wirklich nicht an. "Naja, wenn ein Englaender und ein Kanadier es nicht bringt, dann ruft euch nen Schweizer." War der Kommentar dazu.
Neuen Mutes fuhren wir weiter Richtung Norden vorbei an Margaret River. Katharina haette sich gerne noch einen Weingarten angesehen, aber mich interessierte es nicht besonders, da ich erstens keinen Wein trinke und zweitens in Mildura in einem Weingarten gearbeitet habe. Aber was soll's. Ich stimmte zu, unter der Bedingung, das der Wagen nicht wieder schlapp macht. Ich stoppte um zu Tanken und da ich den Motor schlecht laufen lassen konnte, machte ich den Motor aus. Es kam wie es kommen musste. Der Tankwart half uns das Auto an die Seite zu rollen. Die Frau vom Antiquitaetenladen nebenan meinte es koenne am Alarm liegen, der das Auto am Starten hindert. Nach dieser Vermutung rief ich wieder Matt an. Nach einer Hoerprobe war er sich aber sicher, das es am Anlasser lag. Auf seinen Rat hin warteten wir eine halbe Stunde, aber als der Wagen immer noch nicht ansprang, bat wir wieder Leute um Hilfe. Fuenf Maenner und zwei Frauen schoben uns an. Der Wagen lief und fuer mich stand fest ich halte nicht mehr. Selbst als ich Katharina zu Hause absetze lies ich den Motor laufen. Das war einfach genug Abenteuer fuer einen Dreitagestrip.
Matt kam im Laufe des naechsten Tages vorbei und tausche den Anlasser aus. Demnaechst kommt seine Freundin aus Stuttgart vorbei und moechte mit dem Van im Vierradantrieb durchs Outback. Ich hoffe nur sie bleibt nicht irgendwo im Nirgendwo liegen.
Steffibaer - 7. Mär, 17:09
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MacGuffin - 7. Mär, 19:28
Einfach herrlich zu lesen, was du immer erlebst und zu berichten weisst! Hoffentlich geht’s auch nach dem 9. Mai in diesem Stil weiter... ;-)
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