Training im Dolphin Discovery Center

Da ich nun schon eher als geplannt in Bunbury bin, haben Mathilde und Susan mich gebeten meine Trainingswoche im Dolphin Discovery Center (Delfinerforschungzentrum) vorzuverlegen. Ich habe nicht geglaubt, dass es moeglich ist meine Training zwischen Weihnachten und Neujahr zu machen, aber da habe ich mich geirrt. Das Center hat jeden Tag geoeffnet, weil Delphine bekanntlich keine Feiertage kennen und gerade an solchen Tagen viele Besucher kommen.
Wie sich herausstellte, brauchte ich fuer mein Training nur 2½ Tage um alles zu verstehen und am dritten Tag bin ich dann schon voll mit eingestiegen. Mein Training began am 27. December, also direkt nach Weihnachten. Am ersten Tag, fuehrte mich Bill durch das Centre und stellte mich dem Personal vor. Ich lernte die Aufgaben jedes einzelnen kennen und beobachte sie bei ihrer Arbeit. Drei Voluunteere (Voluunteer = freiwilliger, unentgeltlicher Helfer/in) und Phil der Leiter des Zentrums arbeiten im Research (Forschung) Team. Der Rest arbeitet zu Zweit oder zu Dritt im halbstuendigem Schichtwechsel am Strand, auf dem Boardwalk oder im Ausstellungsraum. Die Volunteere am Strand sammeln die Daten der Delphinbesuche und halten Ausschau nach Delphinen. Sobald ein Delphin in die “Interaction Zone” (ein mit Boljen abgegrenzter Bereich) schwimmt, funkt man die Nachricht zum Ausstellungsraum und rennt ins Wasser. Auf dem Boardwalk (Steg) informiert man die Besucher ueber Delphine, die die Interaction Zone besucht haben und steht fuer allmoeglichen Fragen zur Verfuegung. Wenn Boote fuer die Touren anlegen, hilft man den Touristen an und von Bord. Im Austellungsraum beantwortet man ebenfalls die Fragen der Besucher und bedient den DVD Player im Theater. An meinem ersten Trainingstag schwamm Nicky, zu erkennen an der Rueckenflosse in die Interaction Zone(IZ) und ich konnte vom Balkon aus beobachten, wie jeder an den Strand stuermte. Bill erklaerte mir auf einer Karte die einzelnen Positionen der Volunteere. Zum Glueck bleibt Nicky fuer gewoehnlich ueber eine halbe Stunde in der IZ und ich hatte die Moeglichkeit auch ins Wasser zu gehen. Zum Schluss gab Bill mir noch einen Frage und Antwort Katalog mit den am hauefigsten gestellten Fragen mit, den ich auswendig lernen muss, falls mir die Touristen Fragen stellen.
Am Mittwoch den 28. Dezember haette ich nicht kommen brauchen, da Bill frei hatte. Da Mark aber sowieso seinen Schwimmkurs in der gleichen Bucht hatte, habe ich nochmal das Center auf eigene Faust fuer 1½ Stunden erkundet. Ich stellte fest, dass sich die Antworten aus meinem Frage und Antwortkatalog auch im Austellungsraum zu finden waren und ich schaute mir alle Kursvideos im Theater an. Zum Abschluss schaute ich bei Stephanie und Janna vom Researchteam vorbei und liess mir ihre Arbeit erklaeren. Sie fahren zweimal die Woche mit dem Boot raus und fotografieren die Rueckenflossen der Delphine, um jeden einzelnen zu katalogisieren. Das ist ganz schoen viel Arbeit, wenn man bedenkt, das 60-70 Delphine ausschliesslich in der Bucht leben, sich aber ueber Hundert dort aufhalten. Mit dem Boot fahren sie bis zu fuenf Meilen raus und haben fast 350 verschiedene Delphine in der Kartei, nehmen aber an, das es gut ueber 400 sein koennen. Nur zehn der Delphine besuchen aber regelmaessig die IZ. Die groesste Aufgabe liegt aber darin, das viele alte Unterlagen von insgesamt 15 Jahren nur auf dem Papier sind und noch in den Computer eingegeben werden muessen. Viele Delphine waren damals noch unter anderem Namen bekannt. Als ich das Center verlassen habe, war kein Delphin in der Bucht, aber spaeter ist noch Cracker fuer 5 Minuten vorbei gekommen.
Am Donnertag, meinem zweiten Trainingstag, erklaerte mir Bill die verschiedene Touren, die das Centre anbietet und ich bekam eine Anleitung, wie ich die Boote am Ufer befestige und die Rampe sichere. Spaeter am Vormittag half ich dann selbst den Touristen an Bord. In der Zwischenzeit erklaerte mir Bill die Arbeitsplaene und zeigte mir welche Daten bei den Delphinbesuchen fuer das Researchteam festgehalten werden muessen. So kam zum Beispiel heraus, dass Delphine eher die IZ verlassen, wenn die Besucher versuchen die Delphine zu streicheln oder mit Wasser plaetschern. Die Delphine fuehlen sich sicher, wenn die Besucher in einer Reihe stehen. Sie kommen bis auf Armlaenge an einem herangeschwommen und bringen in den Sommermonaten sogar ihre neugeborenen Jungen mit, so sehr Vertrauen sie mittlerweile den Touristen, als wuerden sie sagen:“Komm mein Kleiner, ich zeige dir heute mal Menschen.” Nicky kam an dem Tag wieder vorbei und Bill und andere Langzeitvolunteere nehmen an sie sei schwanger. Ich kann das natuerlich nicht beurteilen, halte euch aber auf dem Laufenden, wenn es so sein sollte.
Als ich am Freitag, den 29. Dezember im Center ankam und nach Bill Ausschau hielt, kam Nicky erneut vorbei. Das Center macht um 7.30 Uhr auf und fuenf Minuten spaeter war Nicky in der IZ. Ich lief mit den anderen Volunteeren ins Wasser und gab Anweisungen, nur mit dem Unterschied, das keiner auf mich hoeren wollte, weil ich nicht als Volunteer erkennbar war. Anschliessend erklaerte mir Bill noch ein paar Kleinigkeiten, wir reinigten gemeinsam ein Fischaquarium im Ausstellungsraum und dann sollte ich mein offizielles Shirt bekommen. Jamiee, die dafuer zustaendig ist, hatte aber viel im Giftshop zu tun, so dass ich mir vorerst ein Shirt das dem Schuppen ausleihen musste, wem auch immer es gehoeren mag. Es war zwei Nummer zu gross, aber immerhin stand Volunteer auf dem Ruecken. Ich stellte mich auf dem Boardwalk und schon stroemten die Touristen herbei und bombardierten mich mit ihren Fragen: Wo legt das Boot fuer die Ecotour an? Kann man sich bei der Schwimmtour den Delphinen an die Rueckenflossen haengen? Kommt heute noch ein Delphin vorbei? Wie gross ist die Chance, dass ich morgen einen Delphin sehe? Ich sage euch dieses Shirt ist Magie. Von einer Sekunde auf die andere wird man nicht mehr ignoriert.
Von jetzt an, werde ich nur noch an zwei Vormittagen und einem Nachmittag im Center vorbeischauen und bald auch die Touren begleiten. Dienstag ist mein offizieller erster Arbeitstag und dann bekomme ich hoffentlich auch mein Namensschild.

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